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Wassersparende Landwirtschaft in Sichuan erreicht neue Stufe
   2007-07-06 15:35:17    Seite drucken   cri

In den vergangenen zwei Jahren wurde die südwestchinesische Provinz Sichuan immer wieder von schweren Dürrekatastrophen heimgesucht. Bekannt ist die Provinz aber ursprünglich als "Provinz mit Tausend Flüssen". Die momentane Notlage zwingt die Provinz nun, energisch wassersparende landwirtschaftliche Methoden zu fördern. Seit Anfang 2007 sind deshalb provinzweit die Agrarflächen für den sparsamen Umgang mit Wasser auf rund 1,4 Millionen Hektar vergrößert worden. Dies entspricht einem Viertel der landwirtschaftlichen Anbauflächen der Provinz.

Seit mehr als zehn Tagen hat es schon nicht mehr geregnet. Doch trotz der Trockenheit stehen die mehr als 20 Hektar Maisfelder des Dorfes Wangu im Vorort der Stadt Jianyang in der Provinz Sichuan in sattem Grün. Das ist der Anwendung einer Methode zum Wassersparen zu verdanken. Es handelt sich hierbei um die Anwendung einer Membrantechnik, bei der Regenwasser gesammelt wird und die Wassertropfen in der Erde bleiben und nicht verdunsten können. Diese Membranen dienen somit als eine Art Wasserspeicher, durch den die Pflanzen trotz der Trockenheit für ihr Wachstum noch ausreichend Flüssigkeit erhalten. Diese Technik hat es ermöglicht, den Wasserverbrauch um 40 Prozent zu reduzieren.

Auch das Dorf Wangu konnte im letzten Jahr der Dürre des heißen Sommers nicht entkommen. In Folge dessen ging die Getreideproduktion um über 50 Prozent zurück. Der Maisbauer Yi Yongwen verdiente dadurch etwa 1.200 Yuan RMB weniger als zuvor. Sein Nachbar Qiu Quanmin, der ebenfalls Mais anbaut, verdiente aber trotz der Dürre mehr, weil er die oben erwähnten Membranen in seinen Maisfeldern verwandte. Als der Bauer Yi davon hörte, bereute er es sehr, diese Membranen nicht gekauft zu haben.

"Wir haben schon Jahrzehnte lang Feldarbeiten verrichtet, aber noch immer auf traditionelle Art und Weise. Wir graben also die Erde auf und legen die Saat einfach hinein. Wenn das Wetter mitmacht, bekommt man gute Ernten. Wenn nicht, dann kann man auch nichts dagegen tun."

Wie Yi Yongwen hatten die meisten Maisbauern des Dorfes keine Membranen gekauft. Sie wollten einfach kein zusätzliches Geld dafür ausgeben und hielten es zudem für zu kompliziert, solche Membranen auf den Feldern auszulegen. So mussten sie wirtschaftliche Verluste hinnehmen. Diese Erfahrung hat die Bauern dazu bewegt, nun die wassersparenden Membranen für ihre Maisfelder zu verwenden. Das lokale Dienstleistungszentrum für Agrartechnik bietet ihnen dabei kostenlose Unterstützung an. Landwirte, die die Membranen kaufen, bekommen Zuschüsse dafür. Daher haben die über 20 Hektar Maisfelder die Trockenheit im Frühling überstehen können. Yi Yongwen nochmals:

"Die Membranen sind sehr gut. Sehen Sie, es regnet zwar nicht viel, aber mein Mais wächst hervorragend."

In diesem Jahr hat die Provinz Sichuan über 20 Millionen Yuan RMB speziell dafür bereitgestellt, wassersparsame Reis- und Maisanbautechniken zu verbreiten. In allen Städten und autonomen Kreisen der Provinz sind Modellzonen für wassersparende Agrartechniken angelegt worden. Auf weiteren circa 670.000 Hektar großen Anbauflächen werden wassersparende Anbaumethoden verwendet.

Der stellvertretende Leiter des Amtes für Wissenschaft und Technik der Provinz Sichuan, Han Zhongcheng, teilt uns mit:

"Der Nutzeffekt der Niederschläge ist von früher 50 Prozent auf derzeit über 55 Prozent gestiegen. Das liegt um mehr als zehn Prozentpunkte höher als der Landesdurchschnitt. Laut Schätzungen können damit fast eine Milliarde Kubikmeter Wasser gespart werden."

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