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Hongkong bleibe die freieste Wirtschaft der Welt
   2007-07-04 17:26:48    Seite drucken   cri

Hongkong ist weltweit als Freihafen bekannt, die Bedingungen, die die Wirtschaft hier vorfindet, gelten als besonders frei. Gemäß dem Grundgesetz der Sonderverwaltungszone gilt in Hongkong auch nach der Rückkehr zu China weiterhin das System der freien Marktwirtschaft. Seit der Rückkehr Hongkongs sind mittlerweile zehn Jahre vergangen. Die Wirtschaft in Hongkong gilt nach wie vor als eine der freiesten der Welt.

Hongkongs geografische Position macht es zu einem wichtigen Umschlaghafen für den weltweiten Warentransport. Im Jahre 1841 wurde der Seehafen dieses nun zusammenhängenden Stadtgebiets eröffnet, seither ist Hongkong ein Freihafen. In einem Freihafen werden keine Import- und Exportzölle erhoben. Diese geschäftsfördernde Zollpolitik war und ist ein Grund, warum es viele Geschäftsleute nach Hongkong zieht. Auch zahlreiche Waren erreichen aus diesem Grund Hongkong, viele Dienstleistungsunternehmen aus aller Welt haben sich deshalb hier angesiedelt. Hongkong fördert seit jeher die wirtschaftlichen Kontakte zwischen dem chinesischen Festland und dem Rest der Welt.

Tsang Hin-Chi ist ein Hongkonger Unternehmer und Mitglied des Ständigen Ausschusses des Chinesischen Nationalen Volkskongresses:

"Seit dem Beginn der Reform und Öffnung erlebt das chinesische Festland einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Seitdem werden unzählige Waren, die auf dem chinesischen Festland produziert wurden, in Hongkong umgeschlagen. Von hier aus beginnen sie ihren Weg auf die Weltmärkte."

In Hongkong wird seit jeher die freie Marktwirtschaft praktiziert. Die Unternehmen haben alle Freiheiten, um ihrer Geschäftstätigkeit nachzugehen, besonders geschätzt wird die niedrige Steuerlast. Auch die Bevölkerung von Hongkong genießt das freiheitliche System, internationale Schiffe können den Hafen nach Belieben anlaufen oder wieder verlassen. In der Regel mischt sich die Regierung nicht in die Angelegenheiten der hier ansässigen Unternehmen ein. Nur wichtige öffentliche Einrichtungen werden von der öffentlichen Hand verwaltet. Dazu gehören die Post, die Trinkwasserversorgung und der Flughafen. Die Politik, die in Hongkong betrieben wird, kann folgendermaßen zusammengefasst werden: Investitionen sind erwünscht, Gewinne werden besteuert, kaufmännische Verluste müssen eigenständig beglichen werden und Gesetzesverstöße werden bestraft.

Auch für den Hongkonger Finanzmarkt ist das Prinzip der weitgehenden Freiheit von größter Bedeutung. Dies gilt für die Ermittlung des Wechselkurses, für die Generierung von Kapital, für den Goldhandel sowie für alle anderen Finanzaktivitäten. Denn die weitgehende Freiheit dieses Marktes sorgt dafür, dass nach wie vor viel Kapital in die chinesische Sonderverwaltungszone fließt. .

Ein weiterer Grund, warum Hongkong nach wie vor ein deutliches Wirtschaftswachstum erlebt, ist der niedrige Steuersatz. In der chinesischen Sonderverwaltungszone werden weniger als zehn Prozent des Bruttosozialprodukts als Steuern eingenommen.

Nach der Rückkehr Hongkongs behielt der Hafen seinen Status als Freihafen. Das Grundgesetz der Sonderverwaltungszone schreibt fest, dass an der Freihafen-Politik festgehalten werden soll. Sowohl der Handel mit Waren als auch mit Kapital soll weiterhin frei betrieben werden können. Dazu Alan Wong, stellvertretender Leiter des Amts für Handelsentwicklung in der Sonderverwaltungszone Hongkong:

"In Hongkong ist niemals versucht worden, das liberale Wirtschaftssystem zu beschränken, denn das Wirtschaftswachstum der Sonderverwaltungszone ist von diesem System anhängig. Unsere bisherige sehr positive Entwicklung führen wir vor allem auf das liberale Wirtschaftssystem zurück."

Auch nach der Rückkehr Hongkongs gibt es keine Beschränkungen für auswärtige Investitionen. In der Sonderwaltungszone kann man in der Regel innerhalb von elf Arbeitstagen eine Firma gründen. Viele Unternehmen, die sich vor dem 1. Juli 1997 aus Hongkong zurückgezogen hatten, sind inzwischen wieder zurückgekehrt. Auch in den vergangenen zehn Jahren ist Hongkong der regionale Hauptsitz vieler multinationaler Konzerne geblieben oder geworden. Statistiken belegen, dass im vergangenen Jahr mehr als 6.300 festlandchinesische oder ausländische Unternehmen ihren regionalen Hauptsitz oder ihre Repräsentanzen in Hongkong hatten.

Hongkong hat sich in den vergangenen zehn Jahren auch als internationales Finanzzentrum behauptet. Und das obwohl Hongkong unmittelbar nach seiner Rückkehr zu China von der asiatischen Finanzkrise stark betroffen war. Zwischen Juli 1997 und August 1998 war Hongkongs Aktien- und Währungsmarkt wiederholt der Manipulation durch internationale Spekulanten ausgesetzt. Der Markt wurde immer wieder schwer erschüttert. Die Regierung der Sonderverwaltung, die in der Regel nicht in den Markt eingreift, entschied, in diesem Fall eine Ausnahme zu machen. Sie gab Währungsreserven frei und schleuste diese in den Markt ein, die Lage stabilisierte sich durch diesen Schritt. Manche Leute werteten diese Maßnahme damals als eine Abkehr Hongkongs von der liberalen Marktwirtschaft. Dazu Joseph Yam, der Leiter des Hongkonger Amts für Finanzverwaltung:

"Die freie Marktwirtschaft ist gut. Aber die Erfahrungen, die wir während der sehr turbulenten Phase zwischen 1997 und 1998 gemacht haben, haben uns gezeigt, dass ein liberaler Markt auch schnell zu einem manipulierten Markt werden kann. Wenn Manipulation im Spiel ist, müssen wir dagegen vorgehen. Das zählt zu den Spielregeln des Marktes."

Joseph Yam sagt, es sei nicht einfach, die richtige Balance zwischen Kontrolle und Freiheit zu finden. Er befürwortet eine sehr umsichtige, minimale und transparente Kontrolle.

Die Sonderverwaltungszone ist noch heute sehr stolz auf ihren niedrigen Steuersatz. Die geringe Steuerlast lockt noch immer zahlreiche Unternehmen und Investoren nach Hongkong. Der Franzose Ludovic de Richecour arbeitet für eine Hongkonger Firma:

"Als ich vor zwei Jahren nach Hongkong kam, erzählten mir meine Kollegen, dass hier ein Großteil der entrichteten Steuern zurückbezahlt wird, wenn die Konjunktur gut ist. Ich finde das sehr bemerkenswert, denn aus Frankreich und auch aus anderen Teilen der Welt kenne ich nur sehr hohe Steuersätze und ich habe noch nie gehört, dass Steuern auch zurückgezahlt werden können. Ich mag diesen Belohnungs-Mechanismus und hoffe, dass die Politik an ihm festhalten wird."

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