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Mit "Schweren Flügeln" - die Autorin Zhang Jie
   2007-06-27 17:09:51    Seite drucken   cri
Die Schriftstellerin Zhang Jie gehört zu den großen Namen der modernen chinesischen Literatur. Sie ist vielleicht die in Deutschland bekannteste chinesische Schriftstellerin der Gegenwart. Ob nun aufgrund ihrer Schreibweise, bei der Probleme offen dargelegt werden, oder weil sie historisch bedeutsame Themen aufgreift - die Werke Zhang Jies wurden in China immer kontrovers diskutiert und anschließend oftmals prämiert.

Auch der Roman "Schwere Flügel", eines der ersten bedeutenden Werke von Zhang Jie, löste heftige Debatten aus, als er 1981 erschien. Der Mao-Dun-Preis, der höchste chinesische Literaturpreis, war das Ergebnis der Kontroverse. 2005 erhielt sie als einzige chinesische Autorin ein zweites Mal den Mao-Dun-Preis, und zwar für Ihre umfangreiche Roman-Trilogie "Wuzi" ("Ohne Worte"), die am Beispiel der Geschichte dreier Frauen aus drei Generationen chinesische Geschichte des 20. Jahrhunderts erzählt. Sie hat im Laufe ihres Schaffens alle staatlichen Preise in den Genres Roman, Novelle und Erzählung erhalten, was bis dato einzigartig in der chinesischen Literaturgeschichte ist. Bisher sind die Werke Zhang Jies in mehrere Sprachen übersetzt worden, darunter Englisch, Französisch, Deutsch, Russisch, Dänisch, Norwegisch, Schwedisch, Finnisch, Holländisch und Italienisch.

Zhang Jie ist 1937 geboren, sie wuchs als Tochter einer Volksschullehrerin auf und bekam, entgegen ihrer Hoffnung auf ein Studium der Literatur, die Möglichkeit, Planungswissenschaften an der Renmin-Universität in Beijing zu studieren. Nach dem Studienabschluss im Jahr 1960 arbeitete sie fast zwanzig Jahre im Industrieministerium. Als Tochter eines "Rechten" musste sie von 1969 bis 1972 an einer Kaderschule an Umerziehungsmaßnahmen teilnehmen. In diesen Zeitraum fällt auch der Beginn ihrer schriftstellerischen Tätigkeit, jedoch gab es erst im Jahr 1978 erste Veröffentlichungen ihrer literarischen Arbeiten. Eine ihrer ersten Erzählungen "Das Kind, das aus den Wäldern kam" (1978) wird der "Narbenliteratur" zugerechnet, welche sich mit der Kulturrevolution auseinandersetzt. "Die Liebe darf nicht vergessen werden" (1979) legt den Grundstein für aus der Perspektive von Frauen geschriebener Literatur in der VR China.

Zhang Jie ist trotz - oder wegen - ihres kritischen Umgangs mit der chinesischen Geschichte offiziell anerkannt. Sie selbst wiederum trat 1979 in den chinesischen Schriftstellerverband und 1980 in die Kommunistische Partei ein. In ihren Geschichten reflektiert die Autorin die Umwälzungen der Modernisierung und besonders die veränderte Lebenssituation der Frauen in ihrem Land. Kennzeichnend für ihre literarische Entwicklung ist der Wechsel von einer sanften lyrischen Stimmung der ersten Erzählungen hin zu einer deutlicheren Sprache, die das Phänomen der Macht in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen -  durchaus auch mit satirischen Untertönen - zum Gegensatnd macht.

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