Das chinesische Telekommunikationsunternehmen China Netcom Group Corporation hat gemeinsam mit Asia Netcom bekannt gegeben, in der ostchinesischen Küstenstadt Qingdao eine neue Basisstation für das Telekommunikationsnetz errichten zu wollen. Ziel sei, die Kapazität für Anrufe vom chinesischen Festland in alle Welt zu steigern. Auch im Mobilfunk-Bereich ist Chinas zweigrößter Festnetzanbieter auf dem Vormarsch.

Vor kurzem hat China Netcom von seinem hundertprozentigen Anteil an Asia Netcom verkauft. Beide Unternehmen wollen aber weiter zusammenarbeiten. Die neue Telekommunikations-Station die Qingdao soll diesen Plan nun unter Beweis stellen.

Von Qingdao aus sollen zukünftig auch Telefonate vom chinesischen Festland ins Ausland übermittelt werden. Vor allem die Kapazitäten für Anrufe in die Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao sowie in die chinesische Inselprovinz Taiwan sollen gesteigert werden. Bislang sind alle Netzwerk-Einrichtungen von China Netcom in Hongkong stationiert. Durch die Zusammenarbeit mit Asia Netcom wird das Unternehmen seinen ersten eigenen Standort auf dem chinesischen Festland erhalten. Die neue Station verstärkt die Strecken zwischen Hongkong und den wichtigsten chinesischen Großstädten sowie nach Japan und Südkorea. Diese neuen Märkte kann China Netcom nun ebenfalls ins Visier nehmen.

China Netcom ist der zweitgrößte Festnetzanbieter in China. Das Unternehmen verzeichnete in den vergangenen Monaten eine leicht negativ bewertete Geschäftsentwicklung. Das ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass das wachsende Segment Hochgeschwindigkeits-Internetzugänge nicht ausreicht, um die zugleich sinkenden Margen im Festnetzgeschäft zu kompensieren. In diesem Segment wandern immer mehr Kunden zu den Mobilfunkanbietern China Mobile und China Unicom ab. Daher bemüht sich China Netcom, wie auch China Telecom, die Nummer eins auf dem chinesischen Festnetzmarkt, Mobilfunklizenzen für die dritte Mobilfunkgeneration zu erhalten. China Netcom betreibt bereits sowohl ein CDMA- als auch ein GSM-Mobilfunknetz. Unter der Marke "Little Smart" wird dieser Mobilfunkservice bereits in einigen Großstädten angeboten. Bereits im vergangenen Jahr hatte China Netcom bei der chinesischen Telekommunikationsaufsicht einen Antrag auf eine Mobilfunklizenz der dritten Generation gestellt, um das eigene Geschäft diversifizieren zu können. Wann diese Lizenzen letztendlich vergeben werden, ist jedoch noch nicht festgelegt.