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Grenzhandel boomt bei Zham
   2007-06-27 16:19:14    Seite drucken   cri

Das Autonome Gebiet Tibet liegt im äußersten Südwesten Chinas. Es grenzt an die Nachbarländer Indien, Bhutan und Nepal. 700 Kilometer westlich der Hauptstadt Lhasa liegt die kleine Ortschaft Zham, die im Osten, Westen und Süden an Nepal grenzt. Die lediglich 70 Quadratkilometer große Gemeinde erzeugt jährlich ein Im- und Exportvolumen von mehr als 100 Millionen US-Dollar.

Eine weniger als zehn Meter breite Straße schmiegt sich an den Hang einer Höhe des Himalaya-Gebirges und durchzieht die Ortschaft Zham. Auf dieser Straße fahren täglich mehr als 100 Lastkraftwagen nach Nepal oder kommen von dort zurück. Wie Labaciren, stellvertretender Direktor des Verwaltungskomitees des Grenzübergangs, sagt, die Geschichte des in Zham betriebenen chinesisch-nepalesischen Grenzhandels reiche bis in das Jahr 1792 zurück. Im Jahr 1983 habe die chinesische Regierung in Zham einen nationalen Binnen-Handelshafen eingerichtet. Zurzeit erwirtschaftet der Grenzhandel in Zham mehr als 90 Prozent des gesamten Im- und Exportvolumens im Autonomen Gebiet Tibet:

"Die wichtigsten Exportartikel im Grenzhandel bei Zham sind Bekleidung, Schuhe, Obst, Knoblauch, farbige Baumwollstoffe sowie Geräte der Haushalts-Elektronik. Viele Produkte sind ohne Zwischenhändler von den Herstellern direkt nach Zham gebracht worden. Aus Nepal importiert werden hauptsächlich Reis, Mehl, Speiseöl, Schmuck sowie Kupferwaren."

Wegen seiner geografischen Lage ganz in der Nähe der Qomolangma, des Mount Everest, gibt es in Zham kaum Ackerland. So ist der Grenzhandel die wichtigste Einnahmequelle der Bewohner der Himalaya-Region. Auch wenn manche Haushalte nicht direkt am Warenverkehr beteiligt sind, können sie doch vom boomenden Grenzhandel profitieren, indem sie Räume oder Verkaufsstände vermieten. Im Jahr 2006 konnten sich die Einwohner der Ortschaft über ein durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen von 6.700 Yuan RMB freuen. Bei gut gehenden Geschäften konnte das Jahreseinkommen sogar 200.000 bis 300.000 Yuan betragen.

Fast alle Häuser aus Stein, Holz oder Ziegeln, die entlang der Hauptstraße in Zham erbaut wurden, dienen als Handelsplatz, Geschäft, Hotel oder Restaurant. Dort kaufen oder tauschen die Einwohner Nahrungsmittel und handwerkliche Kunstgegenstände, die von jenseits der Grenze, aus Nepal und Indien, stammen.

Namgyal ist einer der Ladenbesitzer, er kommt aus Nepal. Er sagt, er verbringe gegenwärtig jedes Jahr mehr Zeit in Zham als in seiner Heimatstadt in Nepal:

"Mit meinem Geschäft in Zham habe ich im Jahr 1979 begonnen. Früher musste ich mich mit einem Straßenstand und wenigen Kunden begnügen. Die Situation hat sich inzwischen aber sehr verbessert. Ich habe ein Haus gemietet. Einen richtigen Laden habe ich jetzt. Und die Zahl der Kunden steigt stetig. Zham ist eine Grenzregion. Von hier brauche ich nur einen Tag, um nach Hause zu kommen. Mein Geschäft hier läuft sehr gut. Jährlich verdiene ich ungefähr 150.000 Yuan RMB."

Namgyal sagt, seine Kunden kämen überwiegend aus Lhasa und Xigaze, der zweigrößten Stadt des Autonomen Gebiets Tibet. Zu seinen Handelswaren zählen vor allem Nahrungsmittel aus Nepal, hauptsächlich Reis, Zucker und Schokolade.

Acht Kilometer von der Gemeinde Zham entfernt liegt die chinesisch-nepalesische Grenze. Hier verbindet eine Brücke beide Länder miteinander. Getauft wurde die Brücke auf den Namen Youyiqiao, das heißt auf Deutsch Freundschaftsbrücke. An beiden Enden der Freundschaftsbrücke gibt es unzählige kleine Läden. Auf der chinesischen Seite werden vor allem Waren des täglichen Bedarfs, zum Beispiel kleine elektrische Haushaltgeräte, tibetsche Teppiche, Papierwaren und Sportartikel verkauft. Auf der anderen Seite der Brücke besteht das Angebot hauptsächlich aus Audio- und Video-Produkten und traditionellem Kunsthandwerk.

Zhaxiyuzhen ist eine Frau aus Tibet. Sie besitzt seit zehn Jahren einen kleinen Laden an der Freundschaftsbrücke. In ihrem Laden verkauft sie kupferne Buddha-Statuen, Weihrauchgefäße, Silberwaren und Schmuck.

"Ich beziehe meine Waren vor allem aus Katmandu in Nepal. In Katmandu miete ich einen Lastkraftwagen. Nach einer vierstündigen Fahrt erreiche ich meinen Laden hier in Zham. Die meisten meiner Kunden kommen aus Lhasa oder dem chinesischen Binnenland. Das Geschäft hat sich im Laufe der Zeit verbessert. Heute verdiene ich 200.000 Yuan pro Jahr, vor zehn Jahren waren es nur 40.000 Yuan."

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