In China ist das Jiuhua-Gebirge in der östlichen Provinz Anhui für die Buddhisten ein heiliger Ort. Der Grund liegt zum einen darin, dass in dem Gebirge sehr viele berühmte buddhistische Klöster vorhanden sind und zum anderen darin, dass der Hauptgipfel des Gebirges wie eine blühende Lotusblume aussieht, denn Lotus ist im Buddhismus ein heiliges Symbol. Im Volksmund heißt es, dass das Gebirge das buddhistische Land des Lotus sei.
Das Gebirge Jiuhua ist insgesamt 120 Quadratkilometer groß. Bekannt ist Jiuhua für seine malerische Landschaft und für die lange Tradition als Sitz buddhistischer Klöster. Dazu unser Reiseleiter Gui Lin:
"In China gibt es vier Gebirge, die Sitze vieler buddhistischer Klöster sind. Jiuhua ist eines davon. Das Jiuhua-Gebirge ist vor allem für seine malerische Landschaft bekannt. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind auf den 99 Gipfeln zu sehen. Das Gebirge bietet auch viel Kultur und lange Tradition. In dem Gebirge sind 94 buddhistische Klöster vorzufinden. Daher kann man tief im Gebirge oft Glocken schlagen hören. Die vielen Klöster werden jedes Jahr von zahlreichen Pilgern besucht."
Die Buddhisten glauben, das Gebirge sei der Sitz des Boddhisattwas Ksitigarbha. Er solle sich, so heißt es, auf der Erde befinden. In diesem Gebirge meditiert Ksitigarbha und verbreitet seine Lehre an seine Anhänger. Fei Yezhao ist Gastprofessor an der Buddhistischen Akademie Jiuhuashan. Er erklärt uns, dass im Jahr 719 Kim Gio-gak, ein Prinz des Königsreichs Silla auf der koreanischen Halbinsel, übers Meer nach China gefahren sei. Kim lernte seit seiner Kindheit buddhistische Sutren auswendig. In China hat der Prinz viele berühmte Gebirge besucht und entschied sich schließlich, im Jiuhua-Gebirge zu meditieren. Er versank in seiner Meditation im Jiuhua-Gebirge 75 Jahre lang. Der Mönch aus Silla vollendete 99 sein Nirvana auf dem Jiuhua. Dazu Professor Fei:
"Die Menschen waren überrascht, dass die Leiche des Mönches nicht verwest war. Seine Schüler erinnerten sich an seine Meditation vor seinem Tod und stellten fest, dass ihr Lehrer genauso meditierte wie Boddhisattwa Ksitigarbha in buddhistischen Sutren. Denn in buddhistischen Sutren heißt es, Ksitigarbha lebt in unserer Welt. Alle stellten dann fest, der Mönch aus Silla ist der Boddhisattwa selbst. Daher wurde das Gebirge Jiuhua zum Sitz des Ksitigarbha geworden."
Heute kann man an vielen Orten die Spuren der Meditation von dem Silla-Mönch finden. Am bekanntesten ist aber das Dongya-Kloster. Das Dongya-Kloster steht direkt vor einem 871 Meter hohen Riff. Die Architektur des Klosters bildet mit dem atemberaubenden Riff, den Bäumen, den vielen Vögeln und den ziehenden Wolken eine außergewöhnliche Landschaft. Dazu unser Reiseleiter Li Lu:
"Es ist eine Besonderheit des Jiuhua-Gebirges, dass man hier sehr viele Schwalben sieht, nicht zuletzt deshalb, weil man sehr viel auf den Umweltschutz im Gebirge achtet. Die Menschen sind davon überzeugt, dass die Schwalbe ein intelligenter Vogel sei und menschliche Gefühle verstehen kann. Daher schützt man die Schwalben."
Die Blumenterrasse ist eine andere bekannte Sehenswürdigkeit in dem Gebirge. Azaleen, die anderswo nur niedrige Buschpflanzen sind, wachsen hier so hoch wie Bäume.
Dichte Wälder, zwitschernde Vögel, eine Mischung aus Nebel und Wolken sowie bizarre Steine und Kiefern haben den Besucher Li Yong sehr beeindruckt:
"Das Jiuhua-Gebirge ist etwas ganz besonders. Es wirkt auf mich sehr mysteriös. Ganz besonders fühle ich mich in diesem dichten Nebel wie im Paradies."
Reisetipps:
Man kann von Shanghai, Nanjing, Chongqing oder Wuhai aus mit dem Schiff nach Chizhou fahren. Oder nehmen Sie den Zug zu den Städten Hefei, Anqing oder Wuhu, die in der Nähe des Gebirges liegen. Von diesen drei Städten aus fahren Linienbusse zum Jiuhua-Gebirge. Die Busfahrt dauert etwa drei Stunden. Einige Reiseagenturen stellen Besuchern Fahrmöglichkeiten oder Busse zur Verfügung. Jeder Bus wird durch fachkundige Reiseleitung begleitet.