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Wasserreisexperte Xu Yirong
   2007-06-22 18:13:27    Seite drucken   cri

Der Agrarexperte Xu Yirong hat erfolgreich über Wasserreis geforscht. Dank seiner Arbeit hat sich der jährliche Ernteertrag der Wasserreisbauern in Nordchina um mehrere Millionen Tonnen erhöht. Xu Yirong wird daher auch als der "Vater des kälteresistenteren Wasserreis" bezeichnet.

Xu Yirong selbst sagt über sich, er sei kein Experte, sondern ein Wasserreisbauer. Dabei strahlen die Augen des 82-jährigen mit dem schneeweißen Haar. Geboren wurde Xu Yirong 1924 in der Stadt Beining in der nordostchinesischen Provinz Liaoning. Sein Leben hat er den Forschungen über Wasserreis gewidmet. Wann immer Xu Yirong die Zeit dazu findet, geht er auf die Reisfelder. Hier fühlt er sich am wohlsten. Sein erklärtes Lieblingsthema ist der Wasserreis. Seine große Liebe zum Wasserreis führt er auch auf eine Jugenderfahrung zurück. Als er noch zur Schule ging, wurde Nordostchina von den japanischen Aggressoren kontrolliert. Damals wäre es der reine Luxus für seine Familie und seine Landsleute gewesen, wenn sie Reis zu essen gehabt hätten.

"Chinesen durften damals keinen Reis essen. Anlässlich von Festen aßen allerdings alle heimlich Reis."

Nach der Gründung der VR China absolvierte Xu Yirong schließlich sein Studium. Danach begab er sich umgehend auf eine Farm in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang. Er wollte dort eine Möglichkeit finden, um Wasserreis auch in dieser kalten Umgebung anbauen zu können. Aufgrund von Veränderungen in China musste Xu Yirong seine Forschungen für eine Weile unterbrechen. Er wurde in ein armes Dorf geschickt, um dort zu arbeiten. In diesem Dorf brachte er den Bewohnern bei, Wasserreis nach agrarwissenschaftlichen Methoden anzubauen, dadurch konnten sie ihre Erträge verdoppeln. Aufgrund seiner Kenntnisse schätzen ihn die Dorfbewohner sehr.

Als Xu einmal krank war, brachten ihm die Dorfbewohner Obst und Eier. Sie selbst aßen beides ausschließlich an Festtagen. Der Dorfvorsteher machte sich zu Fuß auf einen sehr weiten Weg, um einen Arzt für Xu ins Dorf zu holen. Das aufopfernd fürsorgliche Verhalten der Dorfbewohner ließ Xus Wunsch, hochwertige Wasserreissorten für die Bauern zu züchten, noch stärker werden. Xu blieb mehr als zehn Jahre in dem armen Dorf. Als er wieder zu seinen Forschungen am Institut der Provinz Heilongjiang zurückkehrte, war er bereits 60 Jahre alt. Er hätte in den Ruhestand gehen können. Aber der Wasserreis war sein Leben und er hatte sein Ziel noch nicht erreicht. Noch immer hatte er keine Sorte gefunden, die man auch in den kalten Regionen anbauen konnte. Er beschloss also weiter zu forschen:

"Ich habe immer über Wasserreis geforscht. Daher habe ich ein sehr enges Verhältnis zu Wasserreis bekommen. Wenn ich nur einen Tag keinen Wasserreis sehe, beginne ich bereits, mich innerlich leer zu fühlen."

Um sich seinen Jugendtraum zu erfüllen, arbeitete der erimitierte Forscher tagsüber auf den Versuchsfeldern, abends und nachts folgt die Schreibtischarbeit. Nach über zehn Jahren gelang ihm endlich der Durchbruch. Er fand Wasserreissorten, die auch in den kalten Regionen gedeihen.

Die Bewohner seiner Heimatregion waren die ersten, die von den Forschungsergebnissen profitieren. Aber, seine Wasserreissorten wurden schnell auch in anderen Gebieten verwendet. Dank der neuen Sorten kamen die Bauern langsam zu Wohlstand. Sie sind Xu sehr dankbar:

"Ich kenne die Reisbauern gut, sie laden mich oft zum Essen ein. Heute können sich die meisten Reisbauern Autos leisten. Wenn ich irgendwo hin will, bieten sie mir oft an, mich mit dem Auto hinzubringen. Sie sagen, sie hätten ihre Autos schließlich mit dem Geld gekauft, das sie dank meiner Forschung durch den Anbau der neuen Wasserreissorten verdient hätten. Wenn sie mich im Auto mitnehmen und irgendwo hinfahren, drücken sie damit ihre Dankbarkeit aus."

Um zu garantieren, dass die Ernteerträge der Wasserreissorten konstant hoch bleiben, hat Xu Yirong eine einzigartige Diagnosemethode entwickelt, um festzustellen, ob der Wasserreis von Schädlingen befallen oder krank ist. Bauer Qu Zonggui ist davon sehr beeindruckt:

"Der alte Xu besuchte mich einmal in meinem Gewächshaus. Er nahm einen Setzling, dann holte er ein kleines Messer aus seiner Tasche und schnitt damit den Setzling. Er sezierte. Mir kann das alles wie Magie vor! Ich hatte vorher noch nie eine Wasserreisoperation gesehen."

Xu Yirong sagt, eine erfolgreiche Technologie oder gute Forschungsergebnisse erkenne man nicht daran, dass sie viele Preise gewonnen habe. Das entscheidende Kriterium sei, ob die Forschungsergebnisse den Menschen wirklich geholfen hätten, ob sie ihr Leben besser gemacht hätten. Sein Arbeitspensum für ein Jahr unterteilt Xu in drei Teile: Etwa 100 Tage verbringt er bei Reisbauern auf ihren Höfen und Feldern. Dort lehrt er die Bauern, neue Techniken anzuwenden. Die nächsten 100 Tage des Jahres widmet er ganz seiner Wasserreisforschung. Die übrigen Tage eines Jahres nutzt er, um seine Forschungsergebnisse und Kenntnisse schriftlich zu fixieren.

Zu Hause ist Xu Yirong selten. Seine Frau Kang Jingyun muss daher oft ohne ihn auskommen. Sie sagt:

"Einmal kam er solange nicht nach Hause, dass ich zu ihm gesagt habe, wenn er nicht bald wiederkäme, könne ich nicht mehr Chinesisch sprechen."

Dennoch, seine Frau hat Xu immer in allen Belangen unterstützt. Denn seine Forschungen über Wasserreis werden immer die wichtigste Aufgabe in seinem Leben sein. Durch sein stetiges Wirken will er Chinas Wasserreisbauern zu einem höheren Einkommen verhelfen. Er hoffe, dass er dieses Ziel erreichen könne, sagt Xu.

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