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Chinesische Unternehmen streben an Südkoreas Börse
   2007-06-22 17:07:18    Seite drucken   cri
Chinas Firmen nehmen zunehmend den südkoreanischen Aktienmarkt ins Visier, um ihr Wachstum zu finanzieren. Angezogen werden sie von den Anstrengungen der südkoreanischen Börse, ausländische Unternehmen mit offenen Armen zu empfangen.

"Im Moment bereiten sich über zehn chinesische Unternehmen darauf vor, in Südkorea Aktien zu emittieren", sagt Park Jae Hyong, stellvertretender Manager der Arbeitsgruppe Kapitalmarkt bei der Tong Yang Investment Bank in Seoul.

Parks Bank plant, noch in diesem Jahr ein Büro in China zu eröffnen und von dem wachsenden Interesse der chinesischen Unternehmen an einer Börsennotierung in der südkoreanischen Hauptstadt zu profitieren.

Anfang des Monats hat das Unternehmen Huafeng Textile International aus der ostchinesischen Provinz Fujian seinen Börsengang an der Korea Exchange (KRX) beantragt. Huafeng hofft, bis zu 234 Millionen HK-Dollar durch die Emission von 6 Millionen Hinterlegungsscheinen aufnehmen zu können. Huafeng wäre damit das erste ausländische Unternehmen, das an der Börse in Seoul notiert wird.

"Der koreanische Aktienmarkt könnte für chinesische Unternehmen eine gute Alternative sein, besonders für kleine und mittlere Unternehmen", sagt Ma Lingjiang, Anwalt bei der Kanzlei Ma Lingjiang. Mas Kanzlei hat bereits einigen chinesischen Unternehmen bei den Vorbereitungen für eine Notierung an der KRX geholfen.

Die KRX ist im Januar 2005 durch die Fusion der Korea Stock Exchange, der Korea Futures Exchange und der KOSDAQ entstanden.

Allerdings haben die Börsen schon seit Anfang des neuen Jahrtausends ihre Augen auf China gerichtet. Im Jahr 2004 gründete die KRX eine Marketingabteilung für Börsennotierungen und entsandte später Vertreter nach China, um für die Börse zu werben.

"Niedrige Kosten bei der Börsennotierung sind einer der Vorteile der KRX", sagt Ma. "Sie betragen nur etwa die Hälfte der Kosten in Hong Kong oder Singapur."

KOSDAQ, das südkoreanische Gegenstück zum Nasdaq, teilte mit, die Kosten für eine Notierung an der Börse würde nur ein Zwanzigstel von denen an der Nasdaq und ein Fünftel von denen an der britischen AIM betragen.

"Darüber hinaus werden die herstellenden Unternehmen vom Festland an der KRX vermutlich höhere Bewertungen erzielen als in Hong Kong oder Singapur", erklärt Ma.

Herstellende Unternehmen machen rund 60 Prozent aller an der KRX notierten Unternehmen aus. Ihr durchschnittliches Kursgewinnverhältnis (KGV) beträgt 18.

"Ein so hohes KGV ist in Hong Kong und Singapur nahezu unmöglich, da sich die Investoren dort mehr für Finanz- und Immobilienunternehmen interessieren", sagt Ma.

Laut Ma, haben auch der zweitgrößte chinesische Computerhersteller, die Founder Technology Gruppe, sowie 3NOD Digital, ein Hersteller von Computerlautsprechern, eine Börsennotierung in Südkorea beantragt.

Founder hat die südkoreanische Woori Investment & Securities angeheuert, um dem Unternehmen bei seiner Börsennotierung in Seoul zu helfen. Founder will seinen Börsengang noch vor Ende des Jahres abschließen.

Eine Quelle aus 3NOD bestätigte die Börsenambition des Unternehmens und dass das Unternehmen noch in diesem Jahr die Gründung eines Joint Ventures in Südkorea plant.

"Chinesische Unternehmen sind unter koreanischen Investoren zurzeit sehr beliebt", sagt Li Shangyi, Geschäftsführer des Schanghaier Beratungsunternehmens ShangYi Investment Management, das sich auf Börsennotierungen in Südkorea spezialisiert hat.

Im Jahr 2006 haben Investoren aus Südkorea Aktien im Wert von 77,2 Milliarden US-Dollar an ausländischen Börsen erworben, 17 Prozent wurden für Anteile von chinesischen Unternehmen ausgegeben.

"Dieser Trend wird anhalten, da Chinas Wirtschaft weiter wächst und sich der bilaterale Handel entwickelt", sagt Li.

In den vergangenen Jahren hat Südkorea verschiedene Anstrengungen unternommen, um ausländische Unternehmen für eine Notierung an der Börse des Landes zu interessieren. Ende des Jahres 2005 hatte die südkoreanische Börse entschieden, ausländischen Unternehmen eine Erstemission und eine Notierung an der KRX zu erlauben. Zuvor konnte die KRX ausländischen Unternehmen nur als Sekundärmarkt dienen.

Für die meisten Unternehmen vom chinesischen Festland könnte Südkorea im Vergleich zu Hong Kong und Singapur aufgrund der Sprachbarriere und der geringen Erfahrung der Börse im Umgang mit ausländischen Unternehmen aber weiterhin eine schwierige Entscheidung sein.

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