Xiazhi, der jedes Jahr auf den 21. oder den 22. Juni fällt, kennzeichnet den Beginn des Hochsommers. Es ist der Tag der Sommersonnenwende. Ab diesem Tag steigen in China die sommerlichen Temperaturen gewöhnlich noch einmal kräftig an. 20 bis 30 Tage nach Xiazhi ist in der Regel der heißeste Sommertag des Jahres zu erwarten. In manchen Regionen in China erreicht die höchste Temperatur 40 Grad Celsius.

Nach Xiazhi wachsen die Früchte und das Getreide in der Landwirtschaft in den meisten Landesteilen dank ausreichender Sonnenscheindauer besonders gut. Niederschläge haben große Auswirkung auf die landwirtschaftlichen Erträge. Im Hochsommer kommen Pflanzenkrankheiten und Insektenbefall häufig vor. Gleichzeitig müssen die landwirtschaftlichen Kulturen auch vor Gewitter geschützt und von Unkraut befreit werden. Im Hochsommer haben die Bauern deshalb viel Arbeit.

Auch auf den Körper und die Gesundheit wirkt sich der Jahreslauf aus. Die Chinesen legen seit jeher großen Wert darauf, die Gesundheitspflege an die vier Jahreszeiten anzupassen. Antike chinesische Bücher zur Gesundheitspflege schlagen eine optimistische Haltung, Fröhlichkeit, Aufgeschlossenheit und Munterkeit im Sommer vor. Wie alle Kreaturen, die den Sonnenschein benötigen, soll auch der Mensch sich zu dieser Jahreszeit nach außen wenden und sich für die Außenwelt und seine Mitmenschen interessieren. Faulheit, Ärger und Depression beeinträchtigen den Atem und den Blutkreislauf und schaden der Gesundheit insgesamt.

Da man bei den hohen Temperaturen im Sommer viel schwitzt und deswegen viel Salz verliert, schadet dies nach der traditionellen chinesischen Medizin der Herzfunktion. Aus diesem Grund soll der Mensch im Sommer mehr saure und salzige Speisen zu sich nehmen. Abzuraten ist bei heißem Wetter von kalten Speisen und Getränken. Im Hochsommer ist die Verdauung verhältnismäßig schwach, daher ist leichte Nahrung empfehlenswert. Auch fördern außer Reis und Weizen viele Getreidearten sowie möglichst viel Vitamine eine gesunde Ernährung.