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Maler Pan Lusheng
   2007-06-14 17:25:26    Seite drucken   cri

Im Vorfeld von Chinas zweitem Kulturerbetag Anfang Juni dieses Jahres wurde Ende Mai im Chinesischen Nationalen Kunstmuseum in Beijing die Ausstellung "Zeitgenössische Kunst und Dokumente der Volkskunst von Pan Lusheng" feierlich eröffnet. Ausgestellt werden Dokumente aus zwei Jahrzehnten seiner langen Forschung in der volkstümlichen Kunst sowie ein Teil seiner eigenen Werke. Pan Lusheng ist ein Künstler der farbigen Tuschmalerei und kreiert außerdem Aufsehen erweckende Skulpturen.

Gemeinsame Veranstalter der Ausstellung waren der Chinesische Verband Bildender Künstler und der Chinesische Verband für Volksliteratur und Volkskunst. Xiang Yunju aus dem Chinesischen Verband für Volksliteratur und Volkskunst schätzt die Leistungen von Pan Lusheng sehr. Er sagt:

"Pan Lusheng hat in vielen Disziplinen große künstlerische Leistungen vollbracht. Er ist ein Multitalent. Er spielt eine einflussreiche Rolle in der Forschung volkstümlicher Kunst und bei Rettung und Schutz des immateriellen Kulturerbes. Und gleichzeitig ist er ein hervorragender Maler."

Der 45jährige Pan Lusheng ist Rektor der Shandonger Akademie für Kunst und Design. Er hat sich mehr als 20 Jahre mit der Forschung über volkstümliche Kunst beschäftigt und ist Mitglied der nationalen Expertengruppe für die Rettung des volkstümlichen Kulturerbes.

Geboren im Kreis Caoxian südwestlich der Provinz Shandong, wuchs Pan Lusheng auf dem Land in einer typischen Bauernfamilie auf. Das bäuerliche Leben der Menschen seiner Heimat, die lokalen Sitten und Gebräuche bei Geburt, Hochzeit und Tod, die traditionellen Artikel für Alltag und Handwerk, dies alles ist ihm bestens vertraut und prägt sein künstlerisches Schaffen. Seine große Liebe für und seine innere Verbundenheit mit der volkstümlichen Kunst und Kultur wirken als starker Antrieb für sein Engagement für Forschung und Rettung der volkstümlichen Kunst.

Von 1993 bis 1996 studierte Pan Lusheng an der Nanjinger Kunstakademie bei Professor Zhang Daoyi Kunst und erwarb dort auch seinen Doktortitel. Zhang Daoyi ist ein namhafter Experte für Kunst und spezialisiert auf volkstümliche Kunst. Pan Lusheng hat bei ihm die volkstümliche Kunst tiefgehend studiert und in seiner Doktorarbeit viele einzigartige Ansichten zur volkstümlichen Kunst dargestellt. Seine Theorien haben Chinas Forschung auf diesem Gebiet beachtlich bereichert.

Seit 1983 hat sich Pan Lusheng mit der Sammlung und Forschung von Produkten der volkstümlichen Kunst beschäftigt. Er geht oft zur Feldforschung aufs Land. In den vergangenen mehr als zwei Jahrzehnten hat er mehr als 300 Dörfer und über 500 Volkskünstler aufgesucht. Als Ergebnis seiner Reisen hat er 120 handwerkliche Verfahren zu Papier gebracht, mehr als 160.000 Fotos mitgebracht, über 31.000 volkstümliche Handwerksprodukte gesammelt sowie Audio- und Videodokumentationen mit einer gesamten Länge von 240.000 Minuten hergestellt. Auf dieser Grundlage hat Pan Lusheng 1998 Chinas erste Privatmuseum für volkstümliche Kunst gegründet. Zu seinem Museum und dessen Sammlungen sagt Pan Lusheng:

"Bislang haben wir mehr als 30.000 Exponate aus den fünf Bereichen Kleidung, Essen, Wohnen, Verkehr und Alltagsgebrauch ausgestellt. Zu sehen sind bei uns beispielsweise Kleidung und Schmuck, Küchengeräte, Verzierungen von Wohnhäusern, Transportmittel, Werkzeug sowie folkloristische Gegenstände. Wir haben mittlerweile vier Ausstellungs-Serien entwickelt. Das sind Stickereien, Scherenschnitte, Neujahrsbilder und Keramikprodukte. Das Museum dient hauptsächlich der Kunsterziehung von Grund- und Mittelschülern und der Fachausbildung von Studenten. In den vergangenen Jahren sind über 200.000 Besucher registriert worden."

Neben seiner akademischen Forschung hat sich Pan Lusheng auch unermüdlich der Malerei gewidmet. Er strebt konsequent das Ziel an, volkstümliche Elemente, beispielsweise Farbe und Design, heranzuziehen und mit modernen Malmethoden, zum Beispiel mit Mitteln der abstrakten Malerei, seine eigene Malsprache zu entwickeln. Besonders zu erwähnen sind seine Serie von Türgöttern und seine Opernfiguren-Serie. In beiden Serien sind die charakteristischen Besonderheiten chinesischer Holzschnittbilder und der modernen farbigen Tuschmalerei erfolgreich in Einklang gebracht worden.

Eine Ausstellung seiner Bilder wird nach Italien, Deutschland und in die USA gehen. Dazu sagt Pan Lusheng:

"Das Motiv meiner Ausstellung ist der Dialog zwischen Tradition und Moderne. Die gegenwärtige Kunstsprache und auch die Kunstformen in den USA und Europa sind extrem modern. Da ich mich lange Zeit mit der Forschung volkstümlicher Kunst beschäftigt habe, wollte ich eine neue Form schaffen, die traditionelle chinesische Elemente mit modernen Malmethoden harmonisch zusammenbringt. Zwei meiner Bilder sind für die 52. Biennale in Venedig in diesem Jahr ausgewählt worden. Ich betrachte dies als eine Anerkennung des Westens für chinesische Kunst und Kultur."

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