Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Beijing will grüne Olympische Spiele veranstalten
   2007-06-11 15:31:33    Seite drucken   cri

Beijing will den olympischen Geist bei den Spielen 2008 durch die Umsetzung von drei großen Themen lebendig werden lassen. Zum einen sollen die Spiele in Beijing menschliche Spiele werden, sie sollen auf höchstem wissenschaftlich-technischen Niveau stattfinden und es sollen grüne Spiele werden. Diese drei Ideen zu verwirklichen, stellt allerdings eine Herausforderung dar. Vor allem das Ziel, grüne Spiele zu veranstalten, verlangt den Organisatoren einiges ab.

Beijing möchte gesunde, umweltfreundliche Spiele in einer positiven Atmosphäre veranstalten. Die Stadt will die Spiele zugleich nutzen, um den Umweltschutz in Beijing voranzubringen. Seit der Bewerbung als Austragungsort für die Olympischen Spiele 2008 hat Beijing daher unzählige Arbeitskräfte und große finanzielle Mittel für den Umweltschutz mobilisiert. Der Leiter des Beijinger Umweltamts, Shi Hanmin, nahm vor kurzem zu Fragen des Umweltschutzes vor der Presse Stellung:

"Seit 1998 haben wir den Umweltschutz durch die Einführung neuer Regelungen kontinuierlich verbessert. Anfangs waren die Summen, die wir für den Umweltschutz aufbringen konnten, noch nicht so hoch. In den vergangenen Jahren wurden aber jährlich mehr als zehn Milliarden Yuan RMB bereitgestellt. Seit zwei Jahren befindet sich unsere Umweltschutzpolitik in einer entscheidenden Phase. Wir haben viele Umweltschutzprojekte gestartet. Daher wurde auch zunehmend mehr Geld in diesen Bereich investiert, allein 2006 waren es 25 Milliarden Yuan RMB. Für dieses Jahr rechnen wir mit noch höheren Ausgaben für den Umweltschutz."

Insgesamt 120 Milliarden Yuan RMB hat die Stadt Beijing seit 1998 für den Umweltschutz ausgegeben. Statistiken belegen, dass sich die Luftqualität in Beijing seither kontinuierlich verbessert hat. Die Trinkwasserqualität blieb stabil. Die Wasserqualität an den Oberläufen der Beijinger Flüsse entspricht den geforderten Standards, auch die Unterläufe und die fließenden Gewässer im Stadtzentrum haben heute akzeptable Wasserqualitäten. Bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele dauert es noch mehr als ein Jahr. Vertreter des Beijinger Umweltamts haben aber wiederholt darauf hingewiesen, dass im Bereich des Umweltschutzes noch einige Herausforderungen zu bewältigen sind. Denn, die Zahl der Kraftfahrzeuge in Beijing nimmt stetig zu. Derzeit gibt es drei Millionen registrierte Fahrzeuge in der Stadt. Die Zahl der Autos macht den Olympiaorganisatoren ein wenig Sorge. Dazu Ji Lin, stellvertretender Oberbürgermeister von Beijing:

"Die wachsende Zahl der Autos ist zum einen ein Zeichen des wirtschaftlichen Aufschwungs und des gestiegenen Lebensstandards der Chinesen. Zum anderen bringt sie aber auch große Probleme mit sich. Die Staus nehmen enorm zu, gleichzeitig wird die Umwelt schwer belastet. Vor allem die Luftqualität leidet. Wir haben daher die Abgasnormen erhöht. Das stellt uns allerdings vor ein weiteres Problem, denn diese neuen Normen gelten für die neuen Kraftfahrzeuge. Wie sollen wir aber bei den alten Fahrzeugen verfahren? Hinzukommen die vielen Fahrzeuge aus anderen Landesteilen, die nach Beijing fahren. Vor allem die vielen großen Lastwägen, ihr Abgasausstoß ist sehr hoch. Wir haben schon einige Maßnahmen ergriffen, um diese Situation zu verbessern, bislang leider ohne den gewünschten Erfolg."

Beijing will der Umweltverschmutzung allerdings nicht durch eine Beschränkung der Autozahl Herr werden. Allerdings hat die Analyse der Maßnahmen anderer Olympia-Austragungsorte gezeigt, dass Fahrverbote während der Spiele eine häufig eingesetzte Methode sind. Während der Olympischen Spiele 1996 in Atlanta mussten beispielsweise 2,5 Millionen Autos in den Garagen bleiben. Im vergangenen Jahr wandte die Beijinger Stadtregierung während des chinesisch-afrikanischen Kooperationsforums erstmals diese Maßnahme an. 900.000 Autos durften während des Forums nicht auf die Straße. Derzeit berechnen Experten, wie viele Autos während der Olympischen Spiele stehen gelassen werden müssen. Allerdings kann man durch diese zeitlich beschränkte Maßnahme die Umweltverschmutzung nicht nachhaltig bekämpfen. Daher hat die Stadt Beijing beschlossen, die Qualität der verfügbaren Treibstoffe zu erhöhen. Während der Olympischen Spiele werden veraltete Tankstellen geschlossen. Das ist allerdings nur eine der Hürden, die de Olympia Organisatoren auf dem Weg zu grünen Spielen noch zu meistern haben. Denn, die Olympischen Spiele werden im August stattfinden. Im vergangenen August konnte die Luftqualität in Beijing nur an einem Tag die erforderlichen Normen nicht erreichen. Analysen zufolge soll der Anteil von Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und Kohlenmonoxid in der Luft während der Olympischen Spiele die internationalen Richtwerte nicht überschreiten. Der Gehalt von Feinstaub und Ozon wird allerdings über den international erlaubten Werten liegen. Feinstaub und Ozon können die Gesundheit, vor allem aber die Leistungsfähigkeit der Sportler beeinträchtigen. Daher hat die Stadt Beijing Pläne ausgearbeitet, um den Feinstaub- und Ozongehalt der Luft während der Spiele soweit wie irgend möglich zu senken.

Außerdem ist die Bekämpfung der Luftverschmutzung nicht nur ein Problem Beijings, sondern auch der umliegenden Provinzen. Da sich die Luft in einem kontinuierlichen Austausch befindet, muss die angrenzende Region in den Kampf gegen die Luftverschmutzung mit einbezogen werden, damit Beijings Luft wirklich besser werden kann. Derzeit erarbeitet Beijing daher mit dem chinesischen staatlichen Hauptamt für Umweltschutz, mit seiner Nachbarstadt Tianjin, mit den Provinz Hebei und Shanxi und dem Autonomen Gebiet Innere Mongolei einen Plan zur Bekämpfung der Luftverschmutzung.

Während der Spiele in Beijing soll die Luftqualität zudem stärker überwacht werden. Die so gewonnenen Informationen sollen rechtzeitig bekannt gemacht werden. Dazu sagte Ji Lin:

"Die Regierung von Beijing ist dafür verantwortlich, dass die Luftqualität während der Olympischen Spiele die internationalen Normen erfüllt. Wir sind zuversichtlich, dass wir das schaffen können. Im kommenden Jahr werden wir noch einige Maßnahmen ergreifen, um die Luftqualität zu verbessern. Wir wollen in diesem Bereich mehr Services anbieten und den Kontakt zu internationalen Experten und Partnern verstärken. Wir werden zum Beispiel in der Nähe der olympischen Sportstätten und um das olympische Dorf mobile Messstationen positionieren, die ständig die Luftqualität überprüfen. Die so gewonnenen Daten werden offen zugänglich sein."

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)