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Deutsche Topuniversitäten stärken ihre Zusammenarbeit mit China
   2007-06-01 16:50:31    Seite drucken   cri

Sieben deutsche Spitzenuniversitäten haben kürzlich jeweils eine Vertretung in China eröffnet, die im Büro der Außenstelle des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Beijing untergebracht ist. Zu den sieben Universitäten gehören die RWTH Aachen, die Freie Universität Berlin, die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Universität zu Köln, die Universität Konstanz, die Technische Universität München und die Musikhochschule Franz Liszt in Weimar. Die Eröffnung einer Vertretung in Beijing zeigt den Willen dieser Spitzenuniversitäten, ihre Zusammenarbeit mit China stärker voranzutreiben.

Anlässlich der Eröffnung ihres Vertretungsbüros in Beijing reiste vor kurzem eine Delegation aus deutschen Hochschulrektoren in die chinesische Hauptstadt. Hier wurden die Gäste, die zuvor an den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum der Gründung der Tongji-Universität in Shanghai teilgenommen hatten, mit einer großen Tagung über die Aussichten der deutschen Hochschulbildung begrüßt.

In seiner Begrüßungsrede sagte der Generalsekretär des DAAD, Dr. Christian Bode:

"Die deutschen Hochschulen sind unsere Mitglieder. Und einige unserer prominenten Mitglieder sind heute hier anwesend. Sie werden auf Dauer hier anwesend sein. Wir feiern heute die Erweiterung des DAAD-Büros um diese Repräsentanzen. Und gleichzeitig wollen wir mit Ihnen diskutieren, wie wir den Austausch zwischen Deutschland und China, und zwar in beiden Richtungen, noch verbessern können."

Auf der Tagung waren rund 150 Vertreter aus chinesischen Hochschul- und Forschungskreisen anwesend. Für sie waren die Vorträge der deutschen Rektoren über die Pläne zum Ausbau der Kooperation mit China hochinformativ und sehr aufschlussreich.

Die Studiengänge in Deutschland werden künftig mit neuen Abschlüssen versehen. Das Studium wird gestrafft, wodurch sich die Studienzeiten verkürzen. Für ausländische Studierende wird so die Planung eines Studiums in Deutschland stark vereinfacht.

Dr. Jiang Feng, zuständig für die internationale Zusammenarbeit des chinesischen Bildungsministeriums, sagt:

"Wir sind erfreut darüber, uns mit der Hochschulreform in Deutschland vertraut machen zu können. Das chinesische Bildungsministerium bemüht sich seit einigen Jahren, günstige Plattformen für die Hochschulzusammenarbeit zwischen beiden Ländern aufzubauen und einschlägige Bedingungen zu schaffen. Genau darin sehen wir ja den Sinn unserer Arbeit. Die bilaterale Hochschulzusammenarbeit war in den vergangenen Jahren eher durch Studenten- und Akademikeraustausch geprägt. Bei der Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses und der Freundschaft zwischen beiden Völkern haben die Universitäten und Hochschulen beider Länder eine äußerst große Rolle, ähnlich wie Brücken, gespielt."

Meldungen zufolge studieren momentan in Deutschland etwa 26.000 Chinesen. Sie bilden damit die größte Gruppe der internationalen Studierenden in dem Land. Chinesische und deutsche Hochschulen und Universitäten haben bisher mehr als 400 Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet. Bei der Zusammenarbeit geht es immer öfter um den Aufbau gemeinsamer Studiengänge, in deren Rahmen in Zukunft auch mehr deutsche Studierende nach China kommen und hier einen chinesischen Hochschulabschluss erwerben werden. Dies erklärte uns auch Professor Gerhard von Graevenitz, der Rektor der Universität Konstanz:

"Wir haben schon Partnerschaften mit den Universitäten Tongji, Jiaotong und Fudan in Shanghai sowie mit einer Universität in Peking. Wir haben sehr gute Studierende aus China und wollen noch mehr und auch PhD-Studierende nach Konstanz holen. Und vor allem wollen wir auch, dass mehr deutsche Studierende nach China kommen, um Mathematik, Jura, Wirtschaftswissenschaften aber auch Naturwissenschaften zu studieren."

Das chinesische Bildungsministerium plant nun, pro Jahr 5.000 Doktoranden ins Ausland zu schicken. Der Generalsekretär des DAAD, Dr. Bode, sagte, die deutsche Seite sehe es gern, dass möglichst viele chinesische Doktoranden nach Deutschland kommen. Man wolle allerdings auch mehr deutsche Doktoranden in China sehen.

Doktoranden aus Deutschland sind mittlerweile immer häufiger in chinesischen Labors anzutreffen. Der DAAD-Alumni Dr. Sun Wenhua leitet ein Schwerpunktlabor für Engineering Plastics im chemischen Institut der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (ICCAS). Er sagt uns:

"Unser Labor arbeitet heute schon auf internationaler Ebene. Katrin Wedeking ist eine unserer Gastwissenschaftlerinnen. Sie promovierte an der Universität Münster und arbeitete von April 2006 bis Anfang dieses Jahres als Postdoktorandin bei uns. Wir sind beeindruckt von ihrer Tüchtigkeit und ihrem gewissenhaften Arbeitsstil."  

Auch mit chinesischen Studierenden hat die Technische Universität München gute Erfahrung gemacht. Dr. Hannemor Keidel, Vizepräsidentin der TU München, sagt uns:

"Wir haben mit 14 chinesischen Universitäten Partnerschaften. Das reicht von Qinghua, über Sichuan, Tongji, verschiedenen Jiaotong-Universitäten, bis hin zu einer Forstuniversität in Yanglin. Wir haben schon eine große Vertretung und wir planen, unsere Aktivitäten zu intensivieren, unter anderem durch die Einrichtung eines Verbindungsbüros hier in China im Zusammenhang mit dem DAAD, und durch die Entwicklung von speziellen Forschungsprogrammen mit manchen Universitäten. Wir haben jetzt bereits 777 chinesische Studenten an unserer Universität. Und wir wollen gezielt die besten Partner suchen, mit denen wir gemeinsam auch im Austausch dann Projekte regenerieren und umsetzen können."

Der Präsident der Musikhochschule Franz Liszt in Weimar, Professor Rolf-Dieter Arens, absolvierte mit der Soloaufführung der Mondscheinsonate von Ludwig van Beethoven den ersten Auftritt seiner Hochschule vor chinesischem Publikum. Als eine der ersten fünf Musikhochschulen und mit Sitz in der Kulturstadt Weimar hatte die Musikhochschule bisher noch keine großen Kontakte mit chinesischen Hochschulen. Prof. Arens:

"Wir haben als Musikhochschule Weimar eine Ausgründung in Südkorea, in Seoul. Das läuft sehr gut. Und der DAAD hat jetzt angeboten, hier in Peking ein Büro zu mieten. Wir haben das zusammen mit der Universität Jena gemacht, weil wir einen gemeinsamen Studiengang in Musikwissenschaft haben. Dann versuchen wir, die Chance wahrzunehmen, vielleicht auch in China einen Partner zu finden für einen Austausch oder für einen Studiengang, oder mal sehen."

Na dann, wünschen wir ihm und seinen Kollegen sowie den deutschen Spitzenuniversitäten weiterhin alles Gute bei der Zusammenarbeit mit ihren chinesischen Partnern!

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