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Aussterben der Opernstile befürchtet
   2007-05-25 15:43:57    Seite drucken   cri
Über 100 alte Opernstile seien in den vergangenen 50 Jahren ausgestorben, erklärte erst jüngst ein hochrangiger Kulturvertreter.

"In den 1950er Jahren gab es noch insgesamt 368 Opernstile, Anfang der 80er Jahre waren es bereits nur noch 317. Bis Ende 2005 konnte man schon nur noch 267 Opernstile zählen", erklärte der stellvertretende Kulturminister Zhou Heping vor kurzem auf einer Pressekonferenz.

"Unter Berücksichtigung, dass der Charakter vieler Opernstile verloren geht und sich daraus eine Mainstream-Kultur entwickelt, könnte die Zahl der nicht mehr existenten Opernstile noch deutlich höher sein", sagt Wang Kui, der Leiter des zur Chinesischen Akademie der Künste gehörigen Instituts für Opernforschung. Die Forschungseinrichtung untersteht dem Kulturministerium.

Zhou hatte auf der Pressekonferenz, die noch vor dem zweiten "Chinesischen Tag des Kulturerbes" am 9. Juni stattfand, erklärt, dass die Wahrung der lokalen Opernstile einer der Hauptbeiträge des Staates zum Schutz des unantastbaren Kulturerbes sei. Mit der Einrichtung dieses Tages durch den Staatsrat verfolgt die Regierung das Ziel des Schutzes des Kulturerbes im eigenen Land und den Aufbau einer harmonischen Gesellschaft.

Insgesamt 110 Opern wurden bereits in die Liste für unantastbares Kulturerbe aufgenommen. Das Kulturministerium hatte die Liste mit insgesamt 518 Kulturdenkmälern im vergangenen Jahr veröffentlicht.

"Der Großteil der Opern ist auf ein recht kleines Areal begrenzt, so dass die Oper angesichts der flächendeckenden Verbreitung der Popkultur ihr Publikum verliert", sagt Wang.

Nur noch wenige Künstler praktizieren die einflussreichsten Stile, wie die "Gong-und-Trommel-Oper" aus der nordchinesischen Provinz Shanxi oder die Siping-Oper aus der Provinz Fujian in Ostchina.

Laut Wang konnte manch lokale Oper nur durch die Anpassung an die Mainstream-Kultur überleben. Die eintausend Jahre alte Puxian-Oper aus Fujian beispielsweise war für die marionettenähnlichen Bewegungen ihrer Schauspieler und Schauspielerinnen bekannt. Doch seit Anfang des 20. Jahrhunderts orientierte sie sich an der Pekingoper. Bis Ende des Jahrhunderts war die Tradition dieses Opernstils dann bereits verloren gegangen.

Um unantastbares Kulturerbe zu bewahren, plädiert Zhou für die finanzielle Unterstützung noch praktizierender Künstler. Dadurch solle die Nachfolge gesichert werden. Noch in diesem Jahr wird das Ministerium 138 dieser Künstler finanziell unter die Arme greifen.

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