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Baigongfang - Lebendiges Museum für traditionelle Handwerkskunst
   2007-05-24 15:54:41    Seite drucken   cri

Baigongfang heißt wörtlich übersetzt "Werkstatt für 100 Arten von Kunsthandwerk". Beijing war während mehrerer Dynastien die Hauptstadt Chinas. Dementsprechend haben sich in Beijing hochentwickelte Handwerkskünste angesiedelt. Einige sind mehr als 900 Jahre alt. Und der Beijinger Bezirk Chongwen ist als Wiege des Kunsthandwerks der chinesischen Hauptstadt bekannt.

Baigongfang bietet Besuchern den visuellen Genuss, an Ort und Stelle zu sehen, wie kunsthandwerkliche Artikel unter den magischen Händen der Künstler entstehen. Außerdem können Besucher hier Kunstwerke direkt vom Künstler kaufen.

Baigongfang hat eine Fläche von 4.000 Quadratmetern und wurde durch eine Investition von nahezu 200 Millionen Yuan RMB ermöglicht. Die Präsentation der handwerklichen Künste findet in zwei Bereichen statt. Jeder Künstler hat ein Verkaufsgeschäft vorn und dahinter seine Werkstatt.

In Baigongfang haben sich über 100 in der Provinz oder sogar landesweit bekannte Handwerks-Meister niedergelassen. Es handelt sich um Künstler der Jadeverarbeitung und Elfenbeinschnitzerei und um Künstler, die sich auf Zellschmelztechnik (Cloisonné) und Farbverglasung spezialisiert haben.

Zum traditionellen Kunsthandwerk Beijings zählen zirka 100 Kunstfertigkeiten in 60 verschiedenen Kategorien. Darunter haben sich besonders die Elfenbeinschnitzerei, Kunstwerke aus Jade und Lackschnitzereien weltweit einen Namen gemacht.

Statistiken des Beijinger Verbands für Kunst und Kunsthandwerk zufolge sind derzeit nur noch elf Kategorien der Handwerkskünste vorhanden. 43 sind bereits verloren gegangen oder vom Aussterben bedroht.

Chinas handwerkliche Industrie boomte in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die kunsthandwerkliche Branche schrumpfte aber in den 90er Jahren wegen zu niedriger Gewinne und vieler Fälschungen dramatisch. Viele Kunstfertigkeiten gingen verloren oder standen vor der Gefahr des Aussterbens.

Der Niedergang des Handwerks führte zu einem Mangel von Nachwuchskräften der Branche. Heute sind lediglich zehn Prozent der Handwerker unter 30 Jahren alt. 27 Kunsthandwerksmeister auf Staatsebene sind über 60 Jahre alt und bereits im Ruhestand.

Diese Situation hat große Aufmerksamkeit bei der Beijinger Stadtverwaltung erregt. Eine Kampagne zur Rettung des Kunsthandwerks wurde gestartet.

Anfang 2003 hat die Beijinger Wirtschaftskommission ein Förderprogramm für das Kunsthandwerk begonnen, um in Baigongfang ein Entwicklungs- und Produktionszentrum für Handwerkskünste zu errichten. Dieses Zentrum für Handwerkskunst hat einen Kanal geschaffen, über den Kunsthandwerksmeister ihre Produkte verkaufen und ihre Kenntnisse weitergeben können.

Baigongfang ist ein multifunktionales Zentrum und dient unter anderem der Präsentation und dem Handel sowie der Forschung und Entwicklung der handwerklichen Künste. Es beherbergt über 30 Werkstätten und 100 Ateliers für Kunsthandwerksmeister. Besucher dürfen sich unter der Anleitung von Experten an der Herstellung handwerklicher Kunstwerke beteiligen.

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