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Olympische Reise durch die Zeit (42)
   2007-05-21 14:37:35    Seite drucken   cri

Da Deutschland eine Rudernation ist, verwundert es wenig, dass die erfolgreichste deutsche Olympiateilnehmerin eine Kanusportlerin ist. Und dennoch ist es erstaunlich, wie viele lange überlegen müssen, wenn man sie nach dieser erfolgreichen Athletin fragt. Erst nach einigen Hinweisen erinnern sie sich daran, dass sie von Birgit Fischer schon gehört haben. Und das obwohl Birgit Fischer seit 1980 acht Olympische Goldmedaillen gewonnen hat, damit rangiert sie hinter so erfolgreichen Athleten wie Mark Spitz, Paavo Nurmi, Larisa Latynina und Carl Lewis, die es jeweils auf neun Olympiasiege gebracht haben. Das deutsche NOK würdigte die unzähligen Erfolge und das Auftreten dieser Ausnahmeathletin, indem es sie zur Fahnenträgerin der deutschen Olympia-Mannschaft bei den Spielen in Sydney machte. "Birgit Fischer ist durch ihr Auftreten in jeder Hinsicht eine Werbung für den olympischen Spitzensport", erklärte der Chef der deutschen Olympiamannschaft Dr. Klaus Steinbach.

Ihre Liebe zum Wassersport entdeckte die 1962 geborene Brandenburgerin Birgit Fischer schon früh. Durch ihre Eltern sei sie praktisch im Kanu aufgewachsen, sagte sie. Ihre Eltern nahmen ihre vier Kinder, Birgit ist die zweitjüngste, zu Motorbootausflügen und Kanuwanderungen mit. Mit sechs saß Birgit Fischer dann erstmals in einem Rennkajak, ihr Vater wurde ihr Trainer. Schon bei der Spartakiade 1975 konnte man ihr großes Talent erkennen, das sie in den kommenden Jahren an die Weltspitze führen sollte. Bei den Olympischen Spielen 1980 sicherte sie sich schließlich, noch für den DDR-Verband, ihre erste Goldmedaille im Einer-Kajak über 500 Meter. Mit 18 Jahren und 158 Tagen war sie zugleich die jüngste Kanu-Olympiasiegerin. 1984 blieb ihr die Jagd nach weiteren Medaillen verwehrt, die DDR boykottierte die Olympischen Spiele in Los Angeles. 1988, 1992, 1996 und schließlich auch 2000 und 2004 sammelte sie allerdings sowohl im Einer-, als auch im Zweier- und sogar im Vierer-Kajak weiter Gold- und Silbermedaillen. Und das obwohl sie in der Zwischenzeit zweimal ihrer Kinder wegen pausiert hatte. Denn die erfolgreichste deutsche Olympionikin hat einen 21-jährigen Sohn und eine 18-jährige Tochter. Ihr Studium der Rechtswissenschaften, das sie nach dem Abitur begonnen hatte, musste sie zu Gunsten des Leistungssports allerdings abbrechen. Inzwischen hat sie ihr Studium der Sportwissenschaften aber erfolgreich abgeschlossen. Nach den Spielen von Sydney erklärte sie ihren Rücktritt vom aktiven Sport. Von 2001 bis 2003 konnte sie ihre im Studium erworbenen Kenntnisse dann als Bundestrainerin der Kanuten anwenden. Aber die Leidenschaft für ihren Sport war so groß, dass Birgit Fischer schließlich ihren Rücktritt vom Rücktritt erklärte und sich auf die Spiele in Athen vorbereitete. Drei Jahre lang hatte Birgit Fischer pausiert und das Thema Wettkampfsport eigentlich abgeschlossen. Doch das Unmögliche zu wagen, sich noch einmal mit über 40 Jahren für Olympische Spiele zu qualifizieren, reizte die Brandenburgerin so sehr, dass sie erneut zum Paddel griff. Es zeigt, was für eine Ausnahmeathletin Birgit Fischer ist, denn bei den Spielen in Athen erruderte sie sich schließlich im Alter von 42 Jahren erneut eine Gold- und eine Silbermedaille. Es waren ihre sechsten Olympischen Spiele. Birgit Fischer ist eine Kämpferin, ihr Wille hat sie immer stark gemacht. Sie will immer einen Paddelschlag voraus sein und vielleicht wird sie das auch bei den Olympischen Spielen 2008 in Beijing noch einmal versuchen. Ihr Ziel verliert sie dabei nie aus den Augen: "Mein Ziel war immer Gold. Immer ganz oben stehen. Denn so habe ich begonnen, da macht man nicht gerne Abstriche". Und daran hat sich trotz aller Erfolge nichts geändert.

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