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Provinz Hainan - Apotheke der Natur
   2007-05-17 17:34:20    Seite drucken   cri

Die Provinz Hainan in Südchina ist eine tropische Insel. Die klimatischen Bedingungen hier sind sehr gut geeignet für den Anbau von vielen Heilpflanzen. Wir waren kürzlich zu Besuch in der Stadt Wanning. Die Stadt ist ein zentraler Standort für den Heilpflanzenanbau.

In Hainan wachsen über 3.000 verschiedene Pflanzen, die über eine Heilwirkung verfügen. Sie machen rund 40 Prozent der Heilpflanzen in ganz China aus. Es gibt alleine mehr als 130 verschiedene Pflanzen, die gegen Krebs wirksam sind. Der Bürgermeister der Stadt Wanning, Li Zhijie, erklärt:

"Wanning verfügt über reichhaltige Heilpflanzen. In der Stadt werden seit über 1.000 Jahren Heilpflanzen angebaut und genutzt. Aus Wanning stammen über 2.000 Arten von Heilkräutern. Besonders die Betelnuss-Samen, Fructus Alpiniae Osyphyllae und Amomum Fruit besitzen ein großes Erschießungspotential."

Betelnuss-Samen, auch Arecae semen genannt, ist eine der bekanntesten Heilpflanzen. Die Betelnuss kann nicht nur Zähne schützen, sondern auch den Magen stärken, Spulwürmer vertreiben sowie Blähungen und Schwellungen beseitigen. Außerdem werden Betelnuss-Samen auch einfach so verzehrt, also "geknackt". Tu Chuanmao, Assistent des Generalmanagers der Firma Si'er für Wissenschaft und Technik, sagt uns, dass Betelnüsse zu wichtigen Anbaukulturen der Provinz Hainan gehörten. Vielerorts in Hainan werde diese Pflanze angebaut:

"Betelnüsse aus Hainan sind von bester Qualität, man findet weltweit keine besseren. Der Obstkern ist harntreibend und hält den Qi-Fluss im Körper in Bewegung. Die Schale der Nuss vertreibt Spulwürmer und beseitigt Verstauungen. Viele Händler kommen nach Hainan, um Betelnüsse einzukaufen. Der Marktpreis der Betelnüsse steigt ständig."

Neben Betelnüssen ist eine weitere Pflanzart aus Hainan sehr bekannt, nämlich Pogostemon cablin. Diese Heilpflanze wirkt gut gegen Erkältungen durch Wind und Kälte und auch gegen Erbrechen, Unwohlsein und Durchfall. Gegen Magen- und Kopfschmerzen sowie bei Brustbeklemmungen ist Pogostemon cablin ebenfalls wirksam. In der Stadt Wanning befindet sich landesweit der größte Anbau für Pogostemon cablin. Man setzt bei dem Anbau auf eine hochkarätige Züchtigungstechnik und ist dabei, die Arzneiproduktion noch weiter zu kommerzialisieren. Es ist geplant, bis 2008 die Anbaufläche für Pogosteomon cablin auf 200 Hektar zu vergrößern.

Der Verantwortliche für den Anbau, Zheng Huanqiang, war vor einigen Jahren aus Beijing nach Hainan gekommen. Anfangs hatte er ein Treibhaus im Vorort der Stadt Wanning gemietet, in dem er Pogostemon cablin anbaute. Mit Hilfe einer neuen Technik gelang es ihm, diese Heilpflanze, die früher eher kleiner und mickrig aussah, zu einer hochwertigeren und kräftigen Sorte auszuzüchten. Dadurch wurde der Ertrag erhöht und eine gute wirtschaftliche Effizienz erzielt. Zheng teilt uns mit, dass das Öl, gewonnen aus den Blättern von Pogostemon cablin, nicht nur für die Arzneimittelproduktion verwendet werde, sondern auch andere Nutzeffekte habe:

"Pogostemon cablin dient nicht nur als Heilpflanze. Auf internationalen Märkten wird das Öl häufig als Duftmittel verkauft. Es ist vermehrt in Shampoos, in Parfüms, in Seifen oder auch in Anti-Mücken-Räucherspiralen enthalten, weil sie einen Duft der Natur aussenden, den Stoff Pogostemon eben."

Seit fünf Jahren ist China dabei, das Management der Produktionsqualität von traditionellen chinesischen Heilmitteln zu standardisieren. In dessen Rahmen wird in Hainan die Produktion von Heilpflanzen wie Pogomon cablin, Myristica fragrans Houtt streng kontrolliert.

In den letzten Jahren hat die Provinzverwaltung in Hainan Maßnahmen ergriffen, um ein regionales System für technische Normen der lokalen Heilpflanzen, auch "Nanyao", auf Deutsch "Südchinesische Heilkräuter" genannt, beschleunigt aufzubauen beziehungsweise zu vervollkommnen. Experten außerhalb der Provinz Hainan werden dafür engagiert. Eine Reihe von Schwerpunktlabors für den Schutz und die Erschließung der Heilpflanzen in Hainan ist errichtet worden. Allein im letzten Jahr erhielten vier Projekte zur Züchtung von lokalen Heilpflanzen der Stadt Wanning finanzielle Unterstützung vom chinesischen Wissenschaftsministerium in Höhe von mehr als 5 Millionen Yuan RMB. Der Bürgermeister der Stadt Wanning, Li Zhijie, sieht der Zukunft der Branche der lokalen Heilpflanzenproduktion optimistisch entgegen:

"Wir werden unsere reichen Ressourcen gut nutzen und durch Vergünstigungen weitere Investoren anziehen und Forschungs- und Entwicklungsbetriebe unterstützen. Unser Ziel ist, die Branche für südchinesische Heilpflanzen voranzutreiben."

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