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Liu Junyi und seine neorealistischen Filme
   2007-05-17 17:23:10    Seite drucken   cri

Geboren wurde der heute 37-jährige Liu Junyi in der Provinz Hubei in Zentralchina. Ohne Hochschulausbildung war er in seinen Jugendjahren zunächst Dichter. Mittlerweile ist Liu Junyi Besitzer eines nach ihm benannten Filmunternehmens. Er bezeichnet sich selbst als einen Intellektuellen alten Stils. Als Unternehmer sei er sich seiner sozialen Verantwortung sehr bewusst, sagt er. In seinem neuen Film "Zurückbleibende Kinder" ist seine große Aufmerksamkeit für gesellschaftliche Probleme deutlich spürbar.

Mit der rasanten Entwicklung der chinesischen Wirtschaft strömt auch eine große Anzahl von Wanderarbeitern zur Arbeitssuche in die Städte. Ihre Kinder bleiben dabei meist zuhause auf dem Land, daher der Titel des Films, "Zurückbleibende Kinder". Statistiken zufolge gibt es landesweit etwa 60 Millionen solcher Kinder. Wegen des Mangels an elterlicher Liebe und Fürsorge haben viele Kinder zahlreiche Probleme während ihres Aufwachsens. Der Film "Zurückbleibende Kinder" hat sich eben dieses gesellschaftliche Phänomen nun zum Thema genommen. Liu Junyi zeigte sich sehr aufgeregt, als er befragt wurde, warum er diesen Film drehen wollte.

"Das Problem der zurückbleibenden Kinder zieht knapp ein Sechstel der Bevölkerung in Mitleidenschaft, die Kinder, ihre Eltern und auch ihre Großeltern. Wie sieht deren Leben aus, benötigen Sie die Aufmerksamkeit seitens der Künstler? Die Antwort ist ja, so denke ich. Das war der Anlass, warum ich den Film drehte."

Drehort des Films war die Stadt Xiangfan in der Provinz Hubei, der Heimatort des Regisseurs. Während der Dreharbeiten kamen auch verschiedene Drehmethoden des Dokumentarfilms sowie zahlreiche unprofessionelle Schauspieler zum Einsatz. Dies trage dazu bei, das Leben wahrheitsgetreu darzustellen, so Liu Junyi. Filmkritiker bezeichneten den Film "Zurückbleibende Kinder" als einen wahrhaften, schlichten und rührenden Film. Solche Filme sind keinesfalls Kassenschlager, in manchen Fällen können oft nicht einmal die Selbstkosten gedeckt werden. Liu Junyi hat mit eigenen Geldern den Film gedreht. Dazu sagte er:

"Wir betreiben eine Firma für Film und Fernsehen, eine Firma, die von Künstlern betrieben wird. Man sollte allerdings nicht nur auf das Nehmen bedacht sein und sein Augenmerk allein auf Geld und Ruhm richten. Wir sind bereit, das Interesse zu erwidern und haben das auch getan. Zu unserer großen Überraschung wurden wir für unsere Arbeit von der Gesellschaft sehr belohnt."

So hat Liu Junyi beispielsweise zahlreiche Zuschauerbriefe erhalten, in denen viele Menschen sich dazu bereit erklärt haben, sich um solche Kinder zu kümmern und ihnen Hilfe zu gewähren. Dies beruhigte Liu Junyi sehr.

Wie Liu Junyi sind derzeit in China eine Menge junge Regisseure aktiv, die talentiert und experimentierlustig sind. Ihre Filme wurden häufig auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet, erfreuen sich aber im Inland weniger Bekanntheit und auch Beliebtheit beim Publikum. Dazu sagte Liu Junyi:

"Auch große Regisseure haben ihren Weg als kleiner Regisseur angefangen. Junge Regisseure sollten sich nicht immer wieder beklagen. Umgekehrt sollten sich die Verantwortlichen der Filmindustrie mehr um junge Regisseure kümmern. Auch renommierte Regisseure sind dazu verpflichtet, Nachwuchsregisseuren zu helfen. Denn eine einzige Baumart bildet noch keinen Wald. Nur eine harmonische Koexistenz großer und kleiner Regisseure gewährleistet die Vitalität und das Aufblühen des chinesischen Films. Wir sind überzeugt, dass die Filme der kleineren Regisseure letztendlich von den Zuschauern allgemein akzeptiert und geliebt werden können."

Neben der Produktion von Filmen schreibt Liu Junyi auch weiterhin fleißig Gedichte. Er betrachtet das Gedichteschreiben als einen unentbehrlichen Teil seines Lebens.

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