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Chinesische Verlage arbeiten enger mit anderen Medien zusammen
   2007-05-17 16:41:04    Seite drucken   cri

Die 17. Chinesische Buchmesse fand vom 25. April bis zum 1. Mai in der südwestchinesischen Metropole Chongqing statt. Ein neuer Trend auf der Messe war die intensive Zusammenarbeit zwischen Verlagen und anderen Medien, etwa dem Rundfunk und dem Fernsehen sowie diversen Webseiten.

Die 1. Chinesische Buchmesse fand im Jahr 1980 statt. Wegen ihrer Professionalität wird diese Messe bis heute von chinesischen Verlagen und Publikationsunternehmen sehr geschätzt. An der diesjährigen Messe haben mehr als 1.600 Unternehmen vom chinesischen Festland sowie aus Hongkong, Macao und Taiwan teilgenommen. Ausgestellt wurden 260.000 verschiedene Bücher sowie Audio- und Videoprodukte.

Veranstalter der Messe war das staatliche Hauptamt für Presse und Publikationen. Liu Binjie, der Leiter dieses Amtes, sagte in seiner Eröffnungsrede, diese Messe repräsentiere die Stärke des chinesischen Verlagswesens.

"Dank der ständigen Vertiefung der Reform des Presse- und Publikationssystems ist eine prosperierende Entwicklung dieser Branche festzustellen. Viele hervorragende Publikationen wurden auf den Markt gebracht und eine ganze Menge einflussreicher Publikationsunternehmen traten hervor. Dies führt zur kontinuierlichen Erhöhung der Gesamtstärke und der Konkurrenzfähigkeit dieser Branche."

In der Sendung "Podium von hundert Schulen" des staatlichen chinesischen Fernsehens CCTV wurden Professoren chinesischer Hochschulen und Universitäten eingeladen, chinesische Geschichte und klassische Werke mit einfachen Worten und in verständlicher Form zu interpretieren. Die Sendung erhielt hohe Einschaltquoten, und die Interpretationen wurden schließlich gedruckt und herausgegeben. Diese Art Bücher stehen derzeit an der Spitze der Bestsellerliste chinesischer Buchläden.

Das Buch "Yu Dans Interpretation von Lun Yu (Gespräche)" ist ein typisches Beispiel dafür. Professorin Yu Dan habe durch ihre Interpretation klassischer Werke in verständlicher Form zur Verbreitung der traditionellen Kultur beigetragen, befanden etwa chinesische Literaturkritiker.

Der China-Verlag, der das Buch von Yu Dan herausgegeben hat, ist ein Verlag für antike Bücher und Lektüren traditioneller Kultur. Die Zusammenarbeit mit einem Fernsehsender war ein neuer Versuch des Verlags. Trotz ausführlicher Marktuntersuchungen und Planungen habe der extrem hohe Absatz der Bücherserie "Podium von hundert Schulen" sie überrascht, sagt Qi Yao, die stellvertretende Leiterin für Publikationen dieses Verlags.

"Wir haben Ende November letzten Jahres mit der Publikation dieser Bücherserie begonnen. Bis jetzt sind 3,8 Millionen Bände herausgegeben worden. Das ist ungewöhnlich für einen Verlag. Wir haben mit diesem Ergebnis nicht gerechnet."

Die Zusammenarbeit mehrerer Mediensektoren diene jedoch nicht nur der Absatzerhöhung, so Qi Yao weiter. Sie trage auch dazu bei, die Reaktionsfähigkeit von Verlagen bei der Themenauswahl und dem Büchervertrieb zu erhöhen.

Der Volksverlag der nordostchinesischen Provinz Liaoning hat ähnliche Erfahrung gesammelt wie der China-Verlag. In Zusammenarbeit mit einem Fernsehsender hat er Wirtschaftsbücher herausgegeben. Wie Qian Shujin, eine Mitarbeiterin dieses Verlags, mitteilte, sei eine Bücherpublikation in Zusammenarbeit mit Radio- beziehungsweise Fernsehsendern ein übliches Phänomen. Die Zusammenarbeit sei für beide Seiten von Nutzen, hänge aber von mehreren Faktoren ab, so Qian Shujin.

"Viele Verlage haben Erfahrungen bei der kooperierenden Bücherpublikation gesammelt. Es gibt dabei mehr erfolgreiche als gescheiterte Beispiele. Das ist eine Sache, an der mehrere Faktoren mitwirken müssen, der Inhalt des Buches etwa, die Zusammenarbeit an sich oder die Gesamtplanung."

Neben Radio und Fernsehen bilden auch Internetautoren eine Partnergruppe chinesischer Verlage. Diese Autoren sind meistens noch unbekannt und haben deshalb nur wenig Chancen, die Aufmerksamkeit der Verlage zu erlangen. Sie schreiben daher Romanserien im Internet, um eine hohe Anzahl an Seitenabrufen zu erreichen. Nachdem sie sich so einen großen Namen unter den Internetnutzern gemacht haben, schließen sie Verträge mit Verlagen ab und erwirtschaften einen hohen Gewinn. Das Lesen von Texten online ist heutzutage ein neuer Trend der Chinesen, insbesondere der jüngeren Generationen.

Eine weitere Mode beim Bücherkonsum ist das Kaufen von Büchern über das Internet. Branchenkennern zufolge werden dieses Jahr online bestellte Bücher, abgesehen von Lehrbüchern, 10 Prozent des gesamten Buchabsatzes ausmachen. Die Eröffnung von Internetbuchhandlungen gilt deshalb für Verlage und Publikationsunternehmen als ein wichtiger Weg des Vertriebs.

Li Yanjun, stellvertretender Generaldirektor der Medien GmbH Xinhua in Shanghai, sagt dazu, der Grund für die Verbreitung des Einkaufens von Büchern und anderen alltäglichen Gebrauchsartikeln im Internet bestehe hauptsächlich in der Verbreitung des Internets sowie der entsprechenden Dienstleistungen selbst. Das Einsparen von Mietkosten und die Reduzierung der Selbstkosten trügen zum günstigeren Preis bei. Aus diesem Grund habe auch sein Unternehmen eine Internetbuchhandlung eröffnet. Allerdings könne eine Internetbuchhandlung die reale Buchhandlung nicht ersetzen, sagt Li Yanjun.

"Viele sind der Ansicht, dass Internetbuchhandlungen die realen Buchhandlungen nicht voll und ganz ersetzen können. Denn das traditionelle Modell des Lesens von Büchern wird von vielen weiter gepflegt. Das Lesen im Internet ist in größerem Sinne eher ein Surfen. Ein Buch zum Lernen und Studieren muss unbedingt ein reales Buch aus Papier sein. Das Lesen im Internet spielt nur eine ergänzende Rolle."

Statistiken zufolge hat der Buchvertrieb im Internet den Absatz von traditionellen Buchhandlungen nicht beeinträchtigt. Beide Vertriebsformen hätten zur Prosperität des chinesischen Büchermarktes beigetragen, so Li Yanjun von der Medien GmbH Xinhua in Shanghai.

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