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Im Zeitalter der Volksbildung sollen Studenten ihre Berufserwartungen ändern
   2007-05-11 15:26:33    Seite drucken   cri

Einen Job zu finden, ist für Studenten im heutigen China kein Problem. Aber Jobs, mit denen die Studenten und ihre Eltern auch wirklich zufrieden sein können, sind schon etwas schwieriger zu finden.

Der Beschäftigungsdruck chinesischer Studenten besteht laut Angaben eines Verantwortlichen des chinesischen Bildungsministeriums vor allem in strukturell bedingten Widersprüchen. Während manche Studenten gewisse Schwierigkeiten bei der Jobsuche haben, können in einige Orte und Positionen, in denen dringend Fachkräfte benötigt werden würden, keine passenden Fachkräfte eingesetzt werden. Dieses Phänomen fasst der chinesische Bildungsminister Zhou Ji mit folgenden Worten zusammen: "Manche haben keine Arbeitsstelle, aber es gibt auch Stellen, deren Aufgaben niemand erfüllen kann."

Gegenwärtig werden beispielsweise landesweit nur ganz wenige Stellen im staatlichen Dienst angeboten. In diesem Jahr sind auf der Ebene der Zentralregierung nur etwa 12.000 Stellen für Staatsangestellte frei. Während sich über 530.000 Bewerber für diese 12.000 Stellen bewerben, sind manche Stellen an der Basis noch unbesetzt.

Ein Verantwortlicher des chinesischen Bildungsministeriums sagt, die heutigen Studenten seien voller Elan und Ambitionen. Wenn trotzdem irgendetwas in ihren Berufserwartungen nicht zutreffe, komme dies meist auf die Eltern und die Gesellschaft an. Natürlich hoffe jede Familie, dass ihre Kinder eine hoch angesehene Stelle bekommen können. Es sei doch nur verständlich, wenn Eltern ihre Kinder im Beruf erfolgreich sehen möchten. Aber diese Erwartungen sollten auch den realen Situationen der Gesellschaftsbedürfnisse entsprechen, betont der Verantwortliche noch.

Experten sind der Meinung, die Hochschulbildung in China sei bereits von der Epoche der Elitenbildung ins Zeitalter der Volksbildung eingetreten. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es jedes Jahr nur 200.000 bis 300.000 Hochschulabsolventen. Diese Zahl ist heute bereits auf jährlich vier bis fünf Millionen angestiegen, das entspricht einer Steigerung um das Zwanzig- oder Dreißigfache. Daher ist es unmöglich, dass jeder Student gleich nach dem Abschluss des Studiums in größeren Institutionen, Organisationen oder Unternehmen eingesetzt werden kann. Viele von ihnen müssen an der Basis anfangen und in der Praxis weiterlernen. So ist es auch für die Eltern notwendig, die Berufserwartungen ihrer Kinder rechtzeitig mit zu verändern, denn wenn man die Posten an der Basis einfach nicht beachtet, können die Studenten oft nicht rechtzeitig eine passende Stelle finden.

Auf einer nationalen Fernsehkonferenz zur Beschäftigung der Hochschulabsolventen forderte der chinesische Staatsrat kürzlich dazu auf, die Berufserwartungen der Studenten mit dem neuen Zeitalter in Einklang zu bringen. Über die Bildung des Volkes müsse man sich im Klaren sein.

Manche Experten weisen zudem darauf hin, dass es in China sowohl Probleme in der Beschäftigungsstruktur als auch in der Berufserwartung der chinesischen Gesellschaft gebe. Ein Hauptkriterium für die Beurteilung der Fachkräfte sei demzufolge immer noch die Prüfungsergebnisse an den Universitäten. Vielmehr solle man aber auf die Entwicklung der praktischen Fähigkeit und das Innovationsvermögen der Fachkräfte und Absolventen achten.

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