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Chinesischer CPU "Loongson IIE" weltweit gefragt
   2007-05-11 15:19:59    Seite drucken   cri

Das Leben der Menschheit ist heute eng mit Informationsprodukten wie Computern und Handys verbunden. Die als Motoren für Informationsprodukte bezeichneten Prozessor wurden bisher von wenigen Ländern wie den USA und Japan hergestellt. Doch mit der Entwicklung der chinesischen High-Tech-Branche ist nun das Monopol durchbrochen worden. Der chinesische Chip "Loongson IIE" ist zwischenzeitlich entwickelt und wird in Kürze auf dem internationalen Markt zu finden sein. Der Loongson IIE arbeitet mit einer Taktfrequenz von bis zu 1 GHz und kann sich durchaus mit einem Pentium 4 (bei 1,4 GHz) messen. Bei "CPU" handelt es sich übrigens um den Hauptprozessor in einem Computer, die Abkürzung steht für den englischen Begriff "Central Procersing Unit".

2001 begann China, CPU-Chips der Serie "Loongson" zu entwickeln. Nur ein Jahr danach erblickte Chinas erster CPU-Chip "Loongson I" das Licht der Welt, und so wurde der Geschichte, in der chinesische Computer nur mit ausländischen CPUs funktionierten, ein Ende gesetzt. Dann begann China gleich mit der Erforschung von "Loongson II". Nun stehen die "Loongson IIE"-Chips kurz vor großangelegter kommerzieller Serienproduktion. In Zusammenarbeit mit dem international bekannten Halbleiterproduzenten ST Microelectronis werden "Loongson IIE" Chips bald auch auf internationalen Märkten zum kaufen sein.

Die Entwicklung der "Loongson"-Chips hat das Institut für Computertechnik bei der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) übernommen. Alle Forschungsgelder stammen aus Regierungsetats. Das Institut begann erst im Jahr 2005 mit der Entwicklung des Chips "Loongson IIE". Dazu der Projektleiter Hu Weiwu:

"Was das Design angeht, hat der Chip "Loongson IIE" bereits Weltniveau erreicht. Außer den US-amerikanischen und den japanischen Chips ist es der erste dieser Art mit hoher Leistungskapazität jetzt in China. Er ist in der Lage, pro Sekunde 4 Milliarden Rechenaufgaben zu lösen, wobei er nur wenig Energie verbraucht. Die Serienproduktion dieses Chips ist bereits abgeschlossen."

Bisher gehört der chinesische CPU-Chip zwar noch nicht zur Weltspitze, verfügt aber über das gleiche Niveau des US-Produktes Pentium IV. Im Vergleich zu Pentium IV ist das chinesische Produkt energieschonend und preisgünstiger. Daher wird er sicherlich bei vielen Softwarefirmen und Produktionsbetrieben gut ankommen.

Nun finden "Loongson IIE" Chips Anwendung bereits auf Laptops, Desktop, in Fernsehapparaten oder auch in Auto-Multimediasystemen. In- und ausländische Firmen wie Microsoft und Xinhua liefern derzeit für "Loongson IIE"-Chips auch entsprechende Zusatzsoftware.

In China sind mittlerweile Computer auf Basis der "Loongson IIE"-Chips zu kaufen. Eine inländische Firma bietet einen derartigen Computer zum Preis von 1.599 Yuan RMB an. Und dieser Computer wiegt nur ein Zehntel traditioneller Computer. Sein Energieverbrauch entspricht rund einem Fünftel eines normalen Computers. Der Generaltechnikinspekteur der Firma Zhongke Longmeng, Hu Mingchang, erklärt:

"Der Computer ist preisgünstig und leistungsstark. Er besitzt sämtliche Funktionen für Büroarbeit und normale Vergnügungszwecke. Mit ihm kann man Dateien erarbeiten, E-Mails empfangen und absenden, oder auch Audio- und Videodateien öffnen."

Der Leiter des Computerinstituts bei CAS, Li Guojie, meint, dass "Loongson IIE" entwickelt und auf den Markt gebracht werde , symbolisiere, dass China einen entscheidenden Durchbruch in den Kerntechnologien der Informationsbranche erzielt hat. Dies sei für die Entwicklung der Informationstechnik sowohl für China als auch für die Welt von positiver Bedeutung.

"PCs und Laptops von heute befriedigen fast nur den Bedarf der gut Verdienenden. Wir müssen PCs anbieten, die auch von Menschen mit niedrigeren Einkommen gekauft werden können. Unsere "Loongson"-Chips werden künftig möglicherweise die Konstellation des internationalen CPU-Marktes ändern. Zur Vorantreibung der preisgünstigen Informationstechnik in der Welt werden unsere Chips historische Beiträge leisten."

Das CAS-Institut für Computertechnik hat sich mittlerweile den ausländischen Partner ST Microelektronics gesucht. ST Microelektronis wird laut Vereinbarung die Produktion von "Loongson IIE" übernehmen und über ihr eigenes Vertreibungsnetz den chinesischen Chip auf den Weltmarkt bringen. ST Microelektronis mit einem Jahresumsatz in Höhe von beinahe 10 Milliarden US-Dollar ist ein bekannter Lieferant von Informationsprodukten. Sein Vize-Vorstandsvorsitzender Gian Luca Bertino würdigt den Konkurrenzvorteil der "Loongson IIE" sehr.

"ST Microelektronis freut sich sehr über die Zusammenarbeit mit dem Institut für Computertechnik bei der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Wir sind bereit, unsere Anlagen und Techniken der Produktion von "Loongson"-CPUs bereitzustellen. Wir wissen, was das Institut braucht und sind fest davon überzeugt, dass wir ein guter Kooperationspartner werden."

Nach letzten Meldungen wird der Nachfolger von "Loongson IIE", nämlich "Loongson IIF", in einigen Monaten auch auf dem Markt zu kaufen sein. Im Vergleich zu ihrer Vorläuferin besitzt die neue Chipsserie mehr Funktionen und eine noch größere Leistungskapazität. Und der Energieverbrauch wird nochmals reduziert.

In nächster Zeit plant China, "Loongson III"-Chips zu produzieren, die vor allem in Computerservern und in speziellen hochfunktionalen Computern eingebaut werden.

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