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Antike Bücher in China intensiv geschützt
   2007-05-10 15:37:23    Seite drucken   cri

Die chinesische Regierung hat neulich ein fünfjähriges Projekt über die allgemeine Untersuchung antiker Bücher gestartet. Man will so die Menge, den Wert und den Lagerbestand antiker Bücher genauer feststellen. Zudem soll ein Katalog antiker Bücher publiziert und Fachleute für deren Restaurierung herangebildet werden, die die digitalen Arbeiten durchführen und den Schutz antiker Bücher umfassend verstärken sollen.

Schriftliche Aufzeichnungen fand man im chinesischen Altertum sowohl auf Bambustäfelchen als auch auf Seidenstoffe. Hauptsächlich jedoch musste Papier für die alten Schriften herhalten.

Die angesprochene Untersuchung befasst sich mit allen möglichen Büchern, die vor dem Jahr 1912 erschienen sowie mit alten Schriften, die von der Han-Nationalität und den nationalen Minderheiten verfasst sind. Fast alle „Altertümchen" wurden für die Untersuchung von Bibliotheken und Museen zur Verfügung gestellt. Natürlich sind viele antike Bücher und Schriften im Laufe der Zeit für immer verloren gegangen.

Experten zufolge existieren heute mehr als 30 Millionen antike Bücher und Schriften. Viele Werke haben im Laufe ihres langen Lebens einige Kriege überstanden und sehen auch entsprechend aus. In vielen Büchern hat der "Bücherwurm" - der kleine - seine Spuren hinterlassen, vielen Büchern hat permanente oder kurzfristige Feuchtigkeit geschadet - und nicht zuletzt hat auch unsachgemäße Aufbewahrung das Papier brüchig werden lassen, von der Vergilbung ganz zu schweigen. Der Zustand der bisher untersuchten alten Bücher ist ganz unterschiedlich. Allerdings haben sich in den letzten Jahren die Bedingungen und insbesondere auch die Möglichkeiten enorm verbessert, alte Schriften zu erhalten. Hier muss auch das Personal genannt werden. Viele Fachleute wurden umfassend ausgebildet, damit sie wertvolle alte Bücher und Schriften sozusagen "herüberretten" und sie "fit" machen, damit sie die nächsten - zig Jahre überleben.

Für die allgemeinen Untersuchungen hat die zuständige chinesische Abteilung eine Reihe von Normen ausgearbeitet und auch Anforderungen für zu errichtende Archive für alte Schriften gestellt. Ebenfalls wurden Vorschriften für die fachgerechte Restaurierung alter Schriften erlassen. Die verantwortliche Beamtin des chinesischen Kulturministeriums für den Bau von Bibliotheken, Liu Xiaoqin, betonte, dass für die Verbesserung der Erhaltungsbedingungen alter Schriften allerhand Normen ausgearbeitet worden sind. Wörtlich sagte sie weiter:

"Die Lagerbedingungen sind natürlich ganz unterschiedlich. In der Vergangenheit gab es keine einheitlichen Normen und Anforderungen. Zwischen guten und schlechten Erhaltungsbedingungen liegen wirklich Welten. Bücher, die unter guten Bedingungen aufbewahrt werden, befinden sich in einem temperatur- und feuchtigkeitsbeständigen Raum und vor Insekten und Staub geschützt. All diese Maßnahmen sind vorhanden. Es finden sich aber auch alte Bücher, die beliebig in Regalen in normalen Räumen aufbewahrt werden. Das sind dann schlechte Bedingungen. Beide Fälle sind vorhanden."

Liu Xiaoqin zufolge werden alte Schriften und Bücher wertmäßig in verschiedene Klassen eingeteilt. Die Zentralregierung wird für antike Bücher einen speziellen Fonds einrichten. Aus Mitteln dieses Fonds sollen kostbare alte Bücher der ersten und zweiten Klasse sowie ganz alte Schriften, die der Gefahr ausgesetzt sind, zu verrotten, restauriert werden. Andere alte Schriften werden nicht vergessen und auch besser geschützt.

Du Weisheng ist Restaurator für alte Bücher. Er teilte mit, viele vorhandene alte Bücher seien einige hundert Jahre oder sogar tausend Jahre alt. Außer den selbstverständlichen Schäden durch den langen Zeitfaktor werde der Schutz der alten Schriften zunehmend mit neuen Herausforderungen konfrontiert, nämlich mit der schlimmer werdenden Umweltverschmutzung. Er sagte:

"Es werden immer höhere Anforderungen an den Schutz alter Schriften gestellt. Die Restaurierungs- und Schutzmaßnahmen müssen die Aufbewahrung alter Schriften begünstigen. Neue Forderungen in Bezug auf die Luft- und Umweltverschmutzung werden nun in den Vordergrund gestellt. Bei der Restaurierung geht es darum, ob die Wissenschaft neue Methoden entwickelt, die dann die alten Werke gegen Zerstörungen durch die Umwelt immun machen."

Zur Zeit gibt es nur etwa 100 Experten, meist ohne spezielle systematische Ausbildung, die alte Schriften im chinesischen Festland restaurieren können. Die uralten, aber nicht uneffektiven Techniken werden hauptsächlich von Generation zu Generation und von Meistern an die Lehrlinge weitergegeben. Trotzdem müssen Kenntnisse und Restaurierungsideen dringend erneuert werden. Besonders die alten Restaurierungsexperten gehen langsam in die Rente. Es tritt ein Bruch bei der Ausbildung junger Talente auf, der die Restaurierung und den Schutz alter Schriften ernsthaft gefährdet.

Parallel zur allgemeinen Untersuchung wurde die schnelle Ausbildung junger Fachleute im Bereich Restaurierung auch in den entsprechenden Plan aufgenommen. Die chinesische Staatsbibliothek ist eine wichtige Ausbildungsbasis für Talente in Sachen Restaurierungsarbeiten. Diese Bibliothek ist die größte Behörde zur Sammlung antiker Bücher und das Zentrum zum Schutz staatlicher alter Schriften. In den letzten Jahren wurde eine große Menge kostbarer alter Schriften geordnet, restauriert und publiziert. Bei der Digitalisierung wurden auch erfolgreich Erfahrungen gesammelt. Der Leiter der Restaurierungsgruppe der Bibliothek Zhang Ping sagte, die Staatsbibliothek übernehme einige wichtigen Arbeiten, etwa die Einstufung der alten Schriften und die Talentausbildung.

"Unsere Ausbildung beinhaltet erstens die Einstufung der beschädigten alten Schriften. Zweitens sollen wir die Identifizierung der Techniken für die vorhandenen Personen übernehmen. Außerdem sollen die neuen Fachleute in dieser Branche technisch ausgebildet werden."

Das endgültige Ziel dieser landesweiten allgemeinen Untersuchungen sei es, wie Beamtin, Liu Xiaoqin, des chinesischen Kulturministeriums für die Bibliothekarbeit uns mitteilte, einen Katalog über die Informationen der alten Schriften zu erstellen, um den ordentlichen Schutz alter Schriften in Zukunft zu fördern und ein vollständiges Schutzsystem entstehen zu lassen. Sie fuhr fort:

"Ziel der allgemeinen Untersuchung der alten Schriften ist, dass wir endgültig einen gemeinsamen Katalog für die alten Schriften aufstellen können. Dieser gemeinsame Katalog soll alte Schriften umfassen, die sowohl von den öffentlichen als auch weiteren Organisationen und privaten Personen aufbewahrt werden. Zugleich sollen auch alte Schriften in der Sonderverwaltungszone Hongkong und aus weiteren Gebieten und Ländern in den Katalog aufgenommen werden."

Liu Xiaoqin sagte, die Regierung ermutige Personen, die alte Schriften sammeln, zur entsprechenden Behörde zu gehen und ihre Sammlungen dort registrieren und einstufen zu lassen. Zugleich werde der Markt intensiv überwacht, damit die ins Ausland illegal verschleppten alten Bücher aufgefunden werden und die Kooperationen mit internationalen Organisationen verstärkt wird. Wenn es die Bedingungen später einmal erlauben, werden die in ausländischen Behörden gesammelten chinesischen alten Schriften registriert. Letztendlich können die wertvollen Reichtümer von Generation zu Generation weitergeleitet werden.

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