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Einschulung der Kinder auf dem Lande
   2007-04-30 13:38:06    Seite drucken   cri

Ab dem zweiten Schulhalbjahr 2007 müssen die Schüler, die ihre neunjährige Schulpflicht erfüllen, nun kein Schulgeld mehr zahlen. Für Wang Xiaojing, die in einem kleinen, wirtschaftlich rückständigen Dorf in der ostchinesischen Provinz Shandong lebt, ist das eine sehr gute Nachricht. Ihr Sohn besucht derzeit die lokale Grundschule. Der Wegfall des Schulgeldes ist für sie eine große Erleichterung:

"Ab dem zweiten Schulhalbjahr, das heißt ab diesem Frühjahr, wird uns das Schulgeld erlassen. Für unsere Familie ist das eine riesige finanzielle Entlastung. Nun haben wir mehr Geld übrig, um unseren Kindern Sportartikel oder Bücher zu kaufen."

Die chinesische Regierung hatte versprochen, innerhalb von zwei Jahren das Schulgeld für den neunjährigen obligatorischen Schulbesuch auf dem Lande anzuschaffen. Die Regierung hat das Ziel erreicht, 150 Millionen Kinder auf dem Lande haben nun kostenlos Zugang zu Schulbildung.

Eigentlich ist der neujährige Schulbesuch in China schon seit langem kostenfrei. Dennoch müssen die Schüler nach wie vor oft Geld für Lehrbücher und weitere Leistungen bezahlen. Die Bauernfamilien verfügen oft nur über ein sehr niedriges Einkommen, daher waren diese Zahlungen immer eine große Belastung. Einige Familien mussten bisher Geld leihen, um das Schulgeld zu bezahlen. Andere waren gezwungen ihre Kinder aus der Schule zu nehmen. Um dies zu verhindern, hat die chinesische Regierung schon im vergangenen Jahr Kinder in den ländlichen Gebieten in Westchina vom Schulgeld befreit. Ab diesem Jahr soll diese Regelung nun für alle ländlichen Gebiete Chinas gelten. Für viele Bauernfamilien sei dies eine große Hilfe, erklärte der chinesische Bildungsminister Zhou Ji :

"Wir haben alle Kosten überprüft. Wir gehen davon aus, dass die Familien nun 140 Yuan RMB sparen können, wenn ihr Kind eine Grundschule besucht. Besucht das Kind bereits die Unterstufe der Mittelschule, spart die Familie im Schnitt sogar 180 Yuan."

Kinder aus armen Bauernfamilien sollen die Lehrbücher gestellt bekommen, zudem plant der Staat, einen Zuschuss zum Lebensunterhalt zu zahlen. Statistiken belegen, dass seit der Einführung der Neuregelung im vergangenen Jahr 200.000 Kinder aus armen Familien ihre schulische Ausbildung fortsetzen konnten.

Dennoch ist es für China nach wie vor eine Herausforderung, jedem Kind eine vernünftige Ausbildung angedeihen zu lassen. Gerade in diesem Bereich herrscht zudem eine große Kluft zwischen den urbanen und den ländlichen Regionen. Auf dem Land sind die Schulen und Lehrmaterialien oft rückständig, es mangelt an Geld für Lehrer und schulische Einrichtungen. Außerdem gibt es gerade auf dem Land viel zu wenige Lehrkräfte. All dies erschwert die Durchsetzung der allgemeinen Schulpflicht auf dem Lande, vor allem in den abgelegenen Gebieten Chinas. Die chinesische Regierung hat bereits gezielte Maßnahmen ergriffen, um hier Abhilfe zu schaffen. Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao kündigte am Anfang des Jahres an, dass China zusätzliche finanzielle Mittel bereitstellen werde, um die allgemeine Schulpflicht durchzusetzen. Alle Kinder sollen die Chance haben, zur Schule zu gehen:

"In diesem Jahr ist der Bildungsfonds für die Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht auf dem Lande bereits auf 223,5 Milliarden Yuan, angewachsen. Das sind 39,5 Milliarden Yuan mehr als im Vorjahr. In den kommenden Jahren wird chinesische Regierung weitere zehn Milliarden Yuan investieren und den Umbau der Mittelschulen in den ländlichen Gebieten voranzutreiben. Auch die lokalen Regierungen sollen mehr in diesen Bereich investieren, damit alle Kinder in China die Schule besuchen können."

Die lokalen Regierungen haben zudem auf dem Land neue Ausbildungsmöglichkeiten für Lehrer geschaffen. Auch diese Maßnahme soll dazu beitragen, das Bildungsniveau der ländlichen Bevölkerung zu erhöhen. Dazu He Tianchun, Direktor des Erziehungsamtes der Provinz Yunnan:

"Wir haben die Kriterien für Lehramtskandidaten deutlich verschärft. Zudem haben wir die Ausbildung der Lehrer verbessert. Wir bieten heute auch Ferien-Ausbildungskurse für Lehramtskandidaten und Lehrer an. Außerdem landen wir sehr gute Lehrer aufs Land ein, damit diese Musterunterricht geben."

Um die Qualität des Unterrichts in den ländlichen Gebieten zu verbessern, nutzt man verstärkt auch moderne Informationstechnik. Die chinesische Regierung hat im Jahr 2004 das Projekt "Moderne Fernbildung für Grund- und Mittelschulen auf dem Lande" gestartet. Kinder auf dem Land haben im Rahmen dieses Projekts die Möglichkeit, den Unterricht berühmter Lehrer über den Computer und das Satelliten-Fernsehen zu verfolgen. Der Einsatz von Multimedia hat das Interesse der Schüler am Unterricht außerdem deutlich erhöht.

Bis Ende des Jahres sollen alle Schulen in den ländlichen Gebieten in China Satelliten-Fernsehen haben. Jede Schule hat heute bereits mindestens einen Computerraum. Es ist eine sehr erfreuliche Entwicklung, dass immer mehr Kinder in den ländlichen Regionen Chinas die gleichen Ausbildungschancen haben, wie die Kinder in der Stadt. Die chinesische Regierung ergreift nun verschiedene Maßnahmen, damit die Kinder auf dem Land nicht nur eine gute Schulbildung erlangen, sondern auch eine solide Ausbildung bekommen können.

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