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Yan'an mit seinen vielen revolutionären Stätten
   2007-04-30 13:06:03    Seite drucken   cri

Seit einigen Jahren machen immer mehr Chinesen in ihrem Urlaub eine Reise in die ehemaligen Stützpunktgebiete der Kommunistischen Partei Chinas (KP). Viele finden, die Reise hat für sie große Bedeutung. Man kann auf der Tour mehr über die Geschichte der chinesischen Revolution lernen. Solche Reisen bezeichnen chinesische Medien als eine "Rote Reise". Die rote Reise hat auch die Wirtschaft in den ehemaligen Stützpunktgebieten der KP - die im Vergleich zu der in Chinas Küstengebieten noch etwas rückständig ist - gewissermaßen beflügelt.

Zu den wichtigen Stützpunktgebieten zählt vor allem die Stadt Yan'an. Sie befindet sich am Mittellauf des Gelben Flusses, südlich eines Plateaus im Norden der Provinz Shaanxi.

Yan'an liegt am westlichen Ufer des Gelben Flusses und hat eine günstige Lage. Im frühen China galt Yan'an als ein politisches, militärisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum im Norden der Provinz Shaanxi. Von Oktober 1935 bis März 1947 hatte das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas in Yan'an seinen Sitz. Von Yan'an aus haben Spitzenpolitiker der KP wie etwa Mao Zedong, Zhou Enlai und Zhu De das chinesische Volk im Widerstandskrieg gegen die japanischen Aggressoren sowie im Befreiungskrieg geleitet. Dem Sieg in diesem Krieg folgte die Gründung der Volksrepublik China. Heute stehen in Yan'an mehr als 350 Stätten aus der Zeit der Revolution unter Denkmalschutz. Dazu erzählt der stellvertretende Direktor des Tourismusamtes von Yan'an, Bai Huaijun:

"Wir haben sehr viele Sehenswürdigkeiten für Touristen zu bieten, die gerade die sogenannte 'Rote Reise' durchführen. Ich nenne einige Beispiele: hier befinden sich die ehemaligen Wohnsitze von Mao Zedong, Zhou Enlai und Zhu De. Es gibt in Yan'an auch den Sitz des 7. Parteitags der Kommunistischen Partei Chinas. Wir haben in Yan'an mehr als 350 revolutionäre Stätten, mehr als 30.000 Kulturgegenstände aus der Zeit der Revolution und etwa 10.000 Fotos aus der damaligen Zeit."

Yan'an liegt auf der Löß-Hochebene. Über lange Zeit war die Stadt nur schwer erreichbar. Dies hat sich negativ auf die Entwicklung der Wirtschaft und des Tourismus ausgewirkt. Seit 2005 investiert die lokale Regierung kräftig in die Verbesserung der Verkehrsbedingungen. Dazu Bai Huaijun:

"Ein Flug von Yan'an nach Beijing war früher nur einmal pro Woche möglich. Jetzt gibt es dieses Angebot täglich. Darüber hinaus fliegt man heute mit größeren Maschinen, beispielsweise mit einer Boeing 737. Und es gibt täglich zweimal eine Flugverbindung von Yan'an nach Xi'an, der Provinzhauptstadt. In den vergangenen Jahren wurden auch Fluglinien zwischen Yan'an und Chongqing, Guangzhou, Wuhan und Shanghai von der Zentralregierung genehmigt. Und man kann mit dem Zug zwischen Beijing und Yan'an verkehren. Im vergangenen Jahr investierte man 350 Millionen Yuan in den Bau eines neuen Bahnhofes. Und seit diesem Jahr kann man auch mit dem Zug zwischen Yan'an und Shanghai verkehren. Außerdem gibt es immer mehr Autobahnen, die Yan'an mit benachbarten Städten wie etwa Xi'an verbinden. Yan'an ist heute also immer leichter zu erreichen."

Dies führt selbstverständlich auch zu höheren Besucherzahlen. So kamen im vergangenen Jahr 5,65 Millionen Besucher nach Yan'an. Der touristische Sektor hat in dem erwähnten Jahr 2,6 Milliarden Yuan erwirtschaftet. Der Tourismus wird damit zu einem wichtigen Motor für die Volkswirtschaft in Yan'an. Dazu noch mal Bai Huaijun:

"Der Tourismus hat die Volkswirtschaft in Yan'an beflügelt. Diese Branche macht etwa acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts von Yan'an aus. Dabei wird durch die Rote Reise das meiste Einkommen im touristischen Sektor erwirtschaftet. Der Tourismus schafft nun mehr Arbeitsplätze für die überflüssigen Arbeitskräfte vom Lande. Im Jahr 2000 gab es nur drei Reiseagenturen in Yan'an. Heute sind es 32. Und wir haben insgesamt 25 Sterne-Hotels. In Yan'an sind mehr als 400 Reiseleiter tätig. Der touristische Sektor hat die Kapazität, jährlich acht Millionen Besucher zu empfangen."

Der stellvertretende Direktor des Tourismusamtes erklärt uns weiter, wie man demnächst die Stadt noch attraktiver für Besucher machen möchte:

"Wir werden die vorhandenen Reiserouten, Programme und Infrastrukturen miteinander integrieren. Im vergangenen Jahr hat man einen Entwicklungsplan für den Tourismus erarbeitet. In diesem Jahr legen wir den Schwerpunkt auf die Ausbildung der Angestellten im Tourismussektor und auf die Gestaltung einiger attraktiver Reiserouten. Wir erwarten, dass wir bis 2010 jährlich zehn Millionen Besucher empfangen können und wir durch den Tourismus jährlich mehr als fünf Milliarden Yuan erwirtschaften."

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