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Genossenschaftskrankenkasse für Bauern erregt hohe Aufmerksamkeit
   2007-04-27 18:10:23    Seite drucken   cri

Arztbesuche in China sind oft mühsam und teuer. Dies stört einfache Bürger in China schon seit Jahren. In den wirtschaftlich unterentwickelten ländlichen Regionen ist das Problem sogar noch deutlicher. Um das medizinische Behandlungsniveau in den ländlichen Gebieten zu erhöhen, hat China im Jahr 2003 damit begonnen, in einigen Gebieten das System der Genossenschaftskrankenkasse für Bauern zu erproben. Inzwischen hat das neue System zunehmend für hohe Anerkennung gesorgt.

In den ärmeren ländlichen Gebieten Chinas kann es sehr unangenehm werden, wenn man erkrankt oder schon gesundheitlich beeinträchtigt ist. Denn viele Patienten können sich dort Arztbesuche nicht leisten. Und selbst wenn man über genügend finanzielle Mittel verfügt, so kann man oft wegen der eingeschränkten medizinischen Dienstleistungen keine rechtzeitige und effektive Behandlung erhalten. Shi Xinmin ist Mitglied des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes. In seiner Heimatprovinz Shaanxi in Nordwestchina sind Arztbesuche recht schwierig:

"Ich kehre jeden Monat in mein Heimatdorf zurück, um meine Eltern zu besuchen. Viele Dorfbewohner dort gehen nie zum Arzt. Sie gehen nur dann in die Kliniken, wenn die Beschwerden nicht mehr zu ertragen sind. In den meisten Fällen ist es für diese Patienten dann schon zu spät. Das ist in den ländlichen Regionen sehr oft zu beobachten."

Shi Xinmin sagt aber auch, dass dieses Problem inzwischen dabei sei, abzuklingen, nämlich seit die Genossenschaftskrankenkasse für Bauern eingeführt worden sei.

Dem Kassenfonds stellen die Zentral- sowie die Lokalregierung jedes Jahr jeweils eine Summe in Höhe von 20 Yuan RMB für jeden Bauern bereit. In den Fonds zahlt jeder Bauer pro Jahr nur einen Beitrag in Höhe von zehn Yuan. Bei Arztbesuchen erhalten die beteiligten Bauern dann aus dem Fonds gewisse Zuschüsse.

Seitdem diese neue Politik in Shi Xinmins Heimatdorf durchgeführt wird, kommen deutlich mehr Bauern in die Gemeindekliniken:

"Die Bauern, mit denen ich gesprochen hatte, bestätigten alle, dass die Genossenschaftskrankenkasse sehr gut ist."

Das neue System erregt auch große Aufmerksamkeit bei dem bekannten Osteologen Prof. Hou Shuxun. Er sagt:

"Auf dem Lande herrscht ein großer Mangel an medizinischen Fachkräften und Medikamenten. Dank der Umsetzung dieses Systems haben die Bauern nun Zugang zu den grundlegenden medizinischen Absicherungen. Sei es bei Infektionskrankheiten, sei es bei manchen chronischen und schweren Krankheiten: Sie erhalten heute eine rechtzeitige Behandlung. Und die finanziellen Belastungen werden zum Teil aufgefangen. Da die Wirtschaft in den ländlichen Regionen noch unterentwickelt ist, halte ich diese Genossenschaftskrankenkasse für sehr angebracht."

Meldungen zufolge beteiligten sich an dem neuen medizinischen Versicherungssystem auf dem Lande bis September 2006 bereits die Hälfte der chinesischen Kreise. Über 400 Millionen Chinesen profitieren also davon. Wie Ministerpräsident Wen Jiabao in seinem diesjährigen Rechenschaftsbericht der Regierung bekannt gab, werde China in diesem Jahr das neue Krankenversicherungssystem für Bauern, nämlich die Genossenschaftskrankenkasse, in andere Gebiete verbreiten:

"Es ist vorgesehen, das neue Krankenversicherungssystem auf dem Lande aktiv durchzuführen. Über 80 Prozent der Kreise sollen in das System einbezogen werden. In Gebieten mit besseren Bedingungen können auch schnellere Schritte unternommen werden. Aus dem Zentralhaushalt werden Zuschussgelder in Höhe von 10,1 Milliarden Yuan RMB in den Fonds der Genossenschaftskrankenkasse fließen. Dies entspricht einem Zuwachs von 5,8 Milliarden Yuan RMB gegenüber 2006."

Der ehemalige Vize-Gesundheitsminister Zhu Qingsheng sagt uns:

"Der Ministerpräsident sprach von einem Ziel, die Genossenschaftskrankenkasse noch in diesem Jahr in über 80 Prozent der Kreise zu verbreiten. Das bedeutet, dass wir unser eigentliches Ziel, dieses System im Jahr 2008 großflächig zu verbreiten, vorfristig realisieren werden. Die Regierung hat da schnellere Schritte unternommen."

Zhang Xuemei, Mitglied des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes, meint, es sei noch wünschenswert, dass sich das System der Genossenschaftskrankenkasse hinsichtlich der Fondsverwaltung und der medizinischen Dienstleistung weiter vervollkommne und damit den Dorfbewohnern in China noch besser diene.

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