Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Chery: Chinesische Autos auch für Deutschland?
   2007-04-19 17:28:02    Seite drucken   cri

Die Firma Chery Automobile Company ist erst im Jahr 1997 gegründet worden, bereits im Dezember 1999 hat das erste Auto die Produktionshalle verlassen. Im Jahr 2002 hat Chery den achten Platz auf der Liste der chinesischen Automobilhersteller erobert und im Jahr 2006 ist Chery dann sogar auf dem vierten Platz gelandet.

Chery Automobile wurde 1997 von fünf staatseigenen Investitionsgesellschaften in der Stadt Wuhu in der ostchinesischen Provinz Anhui gegründet und ist auf die Produktion von Autos und Automobilzulieferteilen spezialisiert. Chery hat komplette Produktlinien entwickelt, und die Projekte aus der Forschung und Entwicklung des Unternehmens haben die Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen, Motoren, Getrieben und anderen wichtigen Komponenten ermöglicht. Der Leiter der Presseabteilung Jin Yibo sagte:

 "Wir haben ein eigenes Forschungszentrum mit Filialen unter anderem in Beijing, Shanghai, Melbourne und Tokyo. Seit dem Jahr 2002 betreiben wir hier die Entwicklung eigener Motoren. Bis zum Jahr 2004 haben wir Motoren aus dem Ausland eingeführt. Seit 2004 stellen wir unsere eigenen Motoren her. In unsere Motorenfabrik haben wir drei Milliarden Yuan RMB investiert."

Im Oktober 2005 wurde die neue Generation von Motoren der Serie ACTECO auf den Markt gebracht, die der führenden Technologie in Europa entsprechen. Dies signalisiert die erste Generation von Motoren einer eigenentwickelten chinesischen Marke mit eigenen Patentrechten. Chery produziert verschiedene Typen von Qualitätsmotoren im Bereich von 0,8-Liter bis 4,0-Liter-V8. Zu den Produkten zählen Reihenmotoren und V-Motoren, sowohl mit Benzin- als auch mit Dieselantrieb.

Die derzeitige Produktionskapazität für vollständige Fahrzeuge beträgt 400.000 und für Getriebe 300.000 Einheiten pro Jahr. Im Jahr 2005 hat Chery 10.000 Autos ins Ausland exportiert und stand auf dem ersten Platz der Exporteure in China gebauter Autos. Und weiteres Wachstum ist geplant. Der Pressesprecher erklärte:

"Wir planen, die Produktionskapazität um 300.000 auf 700.000 PKW zu steigern. Im vergangenen Monat haben wir 44.300 Autos verkauft. In diesem Jahr wollen wir mindesten 70.000 Autos auf internationalen Märkten umsetzen."

Damals habe man sich ganz schön verschätzt, sagt uns der Leiter der Presseabteilung bei Chery mit einem Schmunzeln in der Stimme. In der Tat würde sich mancher internationale Automobilhersteller über einen derartigen Schätz-Fehler freuen. Noch in diesem Sommer wird das ein millionste Auto vom Band rollen. Und zwar nicht wie am Anfang gedacht, nur der kleine QQ, sondern auch der Offroader Tiggo und Business-Limousinen vom Typ V5. Chery ist der erste chinesische Automobilhersteller, dessen Qualitätsmanagementsystem mit ISO/TS 16949 ausgezeichnet wurde. Und in Montage und Lackierung wird bei Chery modernste Technik eingesetzt, unter anderem gibt es eine Produktionslinie, die mit der gleichen Technik wie bei BMW ausgestattet ist, eine der modernsten der Welt. Jin Yibo sagte:

"Alle Produktionsanlagen sind von bekannten europäischen Firmen konstruiert und hergestellt. Die sind von erstklassiger Qualität."

Heute kann der Besucher auf internationalen Autoschauen eine große Anzahl chinesischer Eigenprodukte bewundern. Chinesische Eigenentwicklungen greifen den internationalen Automobilmarkt erfolgreich an, denn die chinesischen Autobauer haben Biss und den Willen zum Erfolg. Auch Chery kann stolz auf seine Fortschritte sein. Die Ursachen dafür sieht der Pressesprecher vor allem in der Entwicklung eigener Marken.

Der Pressesprecher Jin Yibo erläuterte:

"Zum einen haben wir innovative Forschung und Entwicklung betrieben, um eigenständige Produktmarken zu entwerfen. Es ist ein harter Weg gewesen, doch es hat sich gelohnt. Zum anderen haben wir nicht nur die inländischen Märkte erschlossen, sondern uns auch auf internationale Märkte begeben. Wir sind stolz auf unseren internationalen Umsatz. Wir haben von Anfang an kein Joint-Venture mit ausländischen Investoren gegründet, sondern haben den Weg der eigenständigen Innovation eingeschlagen. In den vergangenen vier Jahren waren wir in China die Nummer Eins bei Pkw-Exporten. Wir haben in verschiedenen Ländern Montagehallen, darunter der Iran, Ägypten, Russland, Indonesien, die Ukraine und Argentinien."

Die chinesische Expansion auf den Weltmarkt haben auch internationale Automobilhersteller entdeckt und geben sich auf der Suche nach chinesischen Joint-Venture-Partnern die Klinke in die Hand. Chery liefert seine modernen Motoren bereits an Fiat und denkt über einen Ausbau der Zusammenarbeit mit Fiat nach. Dazu erklärte Jin Yibo weiter:

"Mit Fiat haben wir vereinbart, innerhalb von sechs Jahren jährlich 100.000 Motoren zu liefern. Diese Exportvereinbarung war unsere erste Kooperation mit Fiat."

Gleichzeitig bauen die Chinesen in denselben Werken ihre eigenen, selbst entwickelten Modelle ohne Beteiligung ausländischer Partner. Beim chinesischen Patentamt hat allein Chery bis zum Jahresende 2006 mehr als 1.000 Patente angemeldet. Alle für Innovationen in der Automobilproduktion. Und so werden bei Chery Autos für kleines Geld hergestellt und vermarktet.

China-Kenner rechnen damit, dass in drei bis vier Jahren die ersten rein chinesischen Autos auch in Deutschland verkauft werden. Chery ist mit seinem erfolgreichen QQ bereits eifrig am exportieren. Allerdings vorerst in den mittleren Osten und in afrikanische Länder. Deutschland mit seinen hohen technischen Anforderungen stelle noch eine zu große Herausforderung dar. Aber man werde sich dem deutschen TÜV zu gegebener Zeit ebenfalls stellen, sagt der Pressechef von Chery Jin Yibo:

"Wir haben harte Prüfungen bestanden und nicht nur ständig für unsere Landsleute, sondern auch für Menschen in Entwicklungsländern die passenden Autos entwickelt. Im vergangenen Jahr waren 68 Prozent aller von uns ins Ausland gelieferten Autos höherer Klasse."

Durch die Zusammenarbeit mit chinesischen Autoproduzenten erhält die internationale Automobilindustrie Zugang zum lukrativen chinesischen Markt, der bereits im Jahr 2004 mit 5,3 Millionen verkauften Fahrzeugen zum drittgrößten Absatzmarkt der Welt wurde und weiterhin wächst. Gleichzeitig aber züchten die Automobilhersteller eine ernstzunehmende Konkurrenz heran.

Und so verwundert es nicht, dass der Pressesprecher von Chery sich gar nicht vorstellen kann, ein anderes Auto als einen Chery zu fahren. Jin Yibo:

"Aber sicher fahre ich einen Chery. Ganz gewiss werde ich mein ganzes Leben lang nur Chery-Autos fahren. Und nicht nur ich, auch meine Frau fährt einen Chery."

Na dann: gute Fahrt!

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)