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Welterbeschutzexperte Xie Ninggao
   2007-04-19 17:04:33    Seite drucken   cri

Xie Ninggao wurde 1934 in der Stadt Wenling in der ostchinesischen Provinz Zhejiang geboren. Er wuchs unweit des berühmten Yandang-Gebirges auf. Als Kind spielte Xie Ninggao oft im Yandang-Gebirge. Die bizarre Formation der Berge faszinierte ihn sehr. Die wunderbaren Naturschauspiele der Region weckten bereits früh sein Interesse. Schon als Kind nahm er sich vor, als Erwachsener alle sehenswerten Landschaften Chinas zu erforschen:

"Ich bezeichne den Yandang-Berg gern als meinen Lehrmeister. Von klein an interessierte ich mich für berühmte Berge und große Flüsse. Der Yandang-Berg hat mich sehr geprägt, er hinterließ einen bleibenden Eindruck. In der Grundschule wurden mir schließlich die Kultur und die bildende Kunst näher gebracht. In mir wuchs der Wunsch, alle berühmten Berge und großen Flüsse besichtigen zu können. Ich wollte meinen Traum verwirklichen und suchte ganz sachlich nach einer Lösung. Als Geographiestudent könnte ich überall hinfahren und Berge und Flüsse erforschen. Also wollte ich Geographie studieren."

Mit diesen Träumen im Gepäck wurde Xie Ninggao in den 1950er Jahren von der geographischen Fakultät der Peking-Universtität aufgenommen. 1964 schloss er sein Studium mit einem Magistertitel ab, er blieb danach als Dozent an der Universität. Dort begann er auch seine Forschungsarbeiten zum Schutz der einzigartigen Naturerscheinungen. Zunächst hat Xie Ninggao vielleicht hauptsächlich wegen seiner Leidenschaft für die Natur geforscht, später wurde ihm die Verantwortung seiner Arbeit aber immer stärker bewusst.

1984 reiste Xie Ninggao mit mehr als zehn Experten verschiedener Fachrichtungen zum Taishan Berg. Der Taishan-Berg ist einer der fünf berühmtesten chinesischen Berge. An Ort und Stelle bewerteten die Experten den Zustand des Berges und machten Vorschläge, wie er zu schützen sei. Diese Forschungsarbeiten trugen dazu bei, dass der Taishan-Berg im Dezember 1987 in die Liste des UN-Welterbes aufgenommen wurde. Für Xie Ninggao war das ein wichtiger Impuls. Er beschloss, seine Forschungsarbeit zu nutzen, um die wunderschönen Landschaften Chinas zu bewahren:

"Unsere Forschung hatte ursprünglich nicht das Ziel, verschiedene Landschaften als Welterbe vorzuschlagen. Eigentlich wollten wir nur feststellen, wie alt diese Naturerscheinungen sind und wie sie entstanden sind. Wir wollten zudem Lösungen finden, um die Natur zu schützen und sei dennoch den Menschen zur Nutzung zugänglich zu machen."

Heute ist Xie Ninggao der Direktor des Forschungszentrums für Welterbe an der Peking-Universität, zugleich ist er auch der stellvertretende Vorsitzende der chinesischen Studiengesellschaft für Gartenbau und Landschaftsschutz. Seit mehreren Jahren publiziert er Werke über den Schutz des Welterbes. Auch mit 73 Jahren ist dem rüstigen Professor keine Reise zu weit, um Landschaften und Welterbe-Gebiete zu erforschen. Vor kurzem ist er von einer Untersuchung des großen Kanals zwischen Beijing-Hangzhou zurückgekehrt.

Der große Kanal zwischen Beijing-Hangzhou ist ein künstlich angelegter Wasserweg, der das politische Zentrum Beijing in Nordchina und das südchinesische Wirtschaftszentrum Hangzhou verbindet. Er wurde bereits vor 1.400 Jahren erbaut. Noch heute können fast 1.500 Kilometer des Kanals genutzt werden. Professor Xie Ninggao hat sich im Laufe seiner Forschungstätigkeit auch immer wieder mit dem Kulturerbe befasst. Nun bereitet er die Bewerbung des großen Kanals als UN-Welterbe mit großer Akribie vor.

China hatte 1985 die "Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt" unterzeichnet. Heute gibt es in China bereits 33 UN-Welterbestätten. Damit rangiert China weltweit auf Platz drei. In den vergangenen Jahren hat China viel für den Schutz des Welterbes getan. Dennoch müssen einige Probleme noch gelöst werden, beispielsweise die Bedrohung des Welterbes durch den expandierenden Tourismus. Professor Xie Ninggao verfolgt dies sehr aufmerksam. Er nutzt jede Möglichkeit, um alle Staaten dazu aufzurufen, Behörden zu gründen, die den Schutz des Welterbes überwachen. Er hoffe, dass alle Länder sich für einen bewussteren und kontrollierteren Tourismus rund um die Welterbestätten stark machten.

"Jeder Tourist muss das Welterbe achten, er muss helfen, es zu bewahren.. Nur dann können wir sicherstellen, dass auch kommende Generationen sich daran erfreuen können. Man kann doch nicht nur aus kurzfristigen Wirtschaftsinteressen die Natur zerstören. Damit versündigt man sich an den nachfolgenden Generationen. Es wäre ein unbeschreiblicher Verlust, wenn diese Welterbestätten zerstört würden."

Professor Xie Ninggao sagte, im Jahr 2006 habe die chinesische Regierung einen Tag des Kulturerbes eingerichtet. Das Bewusstsein der Menschen für den Wert des Kulturerbes erhöht sich von Jahr zu Jahr. Das Staatliche Chinesische Amt für Denkmalschutz und das chinesische Bauministerium haben strengere Maßnahmen zum Schutz des Welterbes ergriffen. Professor Xie stimmt das zuversichtlich. Er hoffe, solange er lebe, zum Schutz des chinesischen Welterbes beitragen zu können.

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