Die Fraport AG beteiligt sich mit fast 25 Prozent am Flughafen der nordwestchinesischen Stadt Xi'an. Die deutsche Flughafenbetreibergesellschaft zahlt daher 50 Millionen Euro für den Umbau des Xi'aner Flughafens. Das Unternehmen ist damit der erste ausländische Flughafenbetreiber, der sich an einem nicht börsennotierten chinesischen Airport beteiligt. Der Einstieg sei ein erster Schritt, weitere Engagements in China seien geplant, teilte ein Unternehmenssprecher mit.

Die deutsche Fraport AG, die Betreibergesellschaft des Flughafens in Frankfurt am Main, wird sich am Umbau des internationalen Flughafens in der nordwestchinesischen Stadt Xi'an beteiligen. Wie die Verantwortlichen des Xi'aner Flughafens mitteilten, wird das deutsche Unternehmen sich mit rund 50 Millionen Euro RMB beteiligen.

"Auf diesem Gebiet leisten wir mit diesem Engagement Pionierarbeit, auf den Erfolg können wir stolz sein", erklärte Dr. Wilhelm Bender, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG.

Mit seiner Unterschrift brachte Bender ein bedeutendes Auslandsprojekt der Flughafenbetreibergesellschaft auf den Weg: Fraport ist in Zukunft mit fast 25 Prozent am Flughafen in der nordwestchinesischen Stadt Xi'an beteiligt. Das Unternehmen zeichnet künftig auch für die betriebstechnische Planung sowie für die wirtschaftliche Entwicklung dieses Flughafens verantwortlich.

Die Genehmigung dieser Beteiligung durch die chinesischen Zivilluftfahrt-Behörden und der Geschäftsabschluss werden im Laufe des dritten Quartals erwartet.

Bender erklärte, nachdem Fraport sich seine Beteiligung am Flughafen im indischen Delhi im vergangenen Jahr gesichert habe, habe man nun in einem weiteren boomenden asiatischen Markt, in China, ein neues Kapitel aufgeschlagen. Er nannte das Engagement des Unternehmens in Xi'an nur einen "ersten Schritt" und kündigte an, dass Fraport im chinesischen Wachstumsmarkt weitere Beteiligungen anstrebe.

Xi'an hat rund 7,2 Millionen Einwohner, es war vor mehr als 2.000 Jahren Chinas erste Kaiserstadt. In Xi'an beginnt die berühmte Seidenstraße. Allerdings ist die Stadt heute weltweit vor allen wegen ihrer Jahrtausende alten Terrakotta-Armee bekannt. Die tönernen Soldaten sind nach der Hauptstadt Beijing die größte Touristen-Attraktion Chinas.

Bereits im November 2005 hatten die Verhandlungen über eine Beteiligung der Fraport AG am Xi'aner Flughafen begonnen. Der bisherige Alleineigentümer, die staatliche China West Airport Group, hält auch in Zukunft weiter die Mehrheit der Anteile. Als Partner des Frankfurter Flughafenbetreibers beteiligt sich auch die China National Aviation Corporation (Group) Limited an dem Projekt. Fraport arbeitet mit diesem Unternehmen seit Jahren auch bei anderen Projekten zusammen.

In Xi'an wurden im Jahr 2006 rund 9,4 Millionen Passagiere abgefertigt, für dieses Jahr werden nahezu elf Millionen Fluggäste erwartet. Der Flughafen ist vom Stadtzentrum etwa 30 Kilometer entfernt, er wurde Anfang der 1990er Jahre gebaut. Bisher existiert nur eine Start- und Landebahn, eine zweite ist geplant. Auch das Terminal soll erweitert werden. Die nordwestchinesische Provinz Shaanxi um Xi'an ist der Hauptstandort der chinesischen Luft- und Raumfahrtindustrie. Xi'an zählt auch deshalb zu den akademischen Zentren des Landes.

Der internationale Flughafen in Xi'an ist der größte Flughafen in Nordwestchina. In den westchinesischen Regionen läuft der Bau von Flughäfen derzeit auf Hochtouren. Bis zum Jahr 2010 sollen insgesamt 52 Milliarden Yuan RMB in den Bau von Flughäfen in Westchina investiert werden. Geplant sind insgesamt 74 neue Flughäfen in Westchina, einige davon sollen verlagert oder ausgebaut werden, andere entstehen komplett neu. Wie das Hauptamt für zivile Luftfahrt berichtete, gibt es derzeit 54 Flughäfen in Westchina, das sind 38 Prozent aller Flughäfen Chinas.