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Amerikanische weiße Motten schaden chinesischen Wäldern
   2007-04-13 16:52:22    Seite drucken   cri

In einigen nordchinesischen Regionen ist derzeit der Kampf gegen die amerikanische weiße Motte angesagt. Man will Wälder in Beijing, Tianjin und in der Provinz Hebei vor diesem fremden Eindringling verstärkt schützen. An erster Linie geht es hier um die ökologische Sicherheit der chinesischen Hauptstadt und um das Ziel, eine "grüne Olympiade" in Beijing zu veranstalten.

Die amerikanische weiße Motte, das sagt schon ihr Name, stammt ursprünglich aus Nordamerika. Diese Baumschädlinge haben sich durch Handelsaktivitäten, mit Hilfe des verstärkten Frachtverkehrs und auch durch den Tourismus aus Nordamerika auf den Weg gemacht, um in anderen mehr als zehn Ländern in Europa, Amerika und Asien Unheil anzustiften. Zum ersten Mal wurde die amerikanische weiße Motte vor gut 30 Jahren in China entdeckt. Seit dem sorgt sie für Ärger in den chinesischen Forstämtern.

Wei Diansheng, zuständig für die Waldaufforstung beim chinesischen staatlichen Forstamt, teilte kürzlich vor der Presse mit, dass amerikanische weiße Motten in den letzten Jahren die Wälder in Nord- und Nordostchina immer stärker gefährdet hätten:

"In den letzten Jahren war es in den Wintern verhältnismäßig warm. Das ist der Grund für die große Vermehrung der amerikanischen weißen Motte. Nach unseren Untersuchungen sind Ende 2005 über 150.000 Hektar Wald in Beijing, Tianjin sowie in den Provinzen Hebei und Liaoning von diesen Schädlingen befallen. Im vergangenen Jahr gab es weltweit große Schäden durch amerikanische weiße Motten. In China wurden 220.000 Hektar Wälder durch den Hunger der Insekten in Mitleidenschaft gezogen. Das bedeutete gleichzeitig einen Anstieg von mehr als 60.000 Hektar gegenüber dem Jahr 2005."

Schätzungen zufolge werden in diesem Jahr in die geflügelten Plagegeister etwa 270.000 Hektar Wald in China befallen. Das wäre dann eine Zunahme von über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Falls dieser Gefahr, die durch die weiße Motte ausgeht, nicht eingedämmt wird, könnten die Insekten in die Beijinger Stadtbezirke eindringen und mehr als 300 Pflanzenarten gefährden. Das würde kontraproduktiv dem Ziel der Stadt Beijing gegenüber stehen, im Jahr 2008 den Beijinger Olympischen Sommerspielen eine grüne Umgebung beziehungsweise Umwelt zu bieten.

Nach Angaben des chinesischen staatlichen Forstamtes hat China derzeit ausführliche Konzepte zur Verhütung und Begegnung des verstärkten Insektenbefalls durch die amerikanische weiße Motte aufgelegt. Es ist geplant, einen über 65 Millionen Yuan RMB großen Fonds speziell für den Kampf gegen die weiße Motte bereitzustellen. In Beijing sollen durch 2.400 Flugzeugeinsätze Pestizide auf eine Fläche von insgesamt mehr als 110.000 Hektar Wald niedergehen. Zugleich werden behördlicherseits auch natürliche Feinde der amerikanischen weißen Motte verstärkt eingeführt, damit es der amerikanischen weißen Motte auch von dieser Seite an den Kragen geht. Dazu Wei Diansheng noch einmal:

"Wir müssen den Kampf gegen amerikanische weiße Motten unbeirrbar fortsetzen, um die ökologische Sicherheit Beijings zu gewährleisten und eine grüne Umgebung für die Olympischen Sommerspiele 2008 zu sichern. Unser Ziel ist, die Schädlinge unverzüglich auszurotten, wo immer sie auftauchen, um Schaden von der Stadt abzuwenden. In Schwerpunktzonen soll die Ausbreitung dieser Pflanzenschädlinge herabgesetzt und so eine mögliche Gefahr reduziert werden."

Weiteren Angaben zufolge ist auch geplant, die Einwohner zu mobilieren. Die Kooperationen zwischen den verschiedenen Provinzen, Kreisen und Dörfern sollen gut organisiert und koordiniert werden. Die Stadt Beijing wird die umliegenden Regionen sowohl durch Flugzeugeinsätze als auch bei der Lieferung von Medikamenten bzw. Pestiziden unterstützen. Das staatliche Forstamt wird dabei eine leitende Rolle spielen.

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