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Die Medaillen sind enthüllt...
   2007-04-02 15:46:07    Seite drucken   cri

Mit Spannung hat man weltweit auf diesen Moment gewartet, am Dienstag wurde das wohlgehütete Geheimnis nun endlich gelüftet. Die Olympiamedaillen für die Spiele 2008 wurden in einer feierlichen Zeremonie im Beijinger Hauptstadt-Museum vorgestellt. Als man einen ersten Blick auf die drei Edelmetall-Varianten erhaschen konnte, hielten viele den Atem an. Das Design der Medaillen ist in der Geschichte der Olympischen Spiele einzigartig. Erstmals wurde hier neben Edelmetall zusätzlich ein anderes Material verarbeitet. Der Designer hätte kein geeigneteres Material wählen können, um die perfekte Verbindung der chinesischen Kultur mit den olympischen Ideen zu symbolisieren. Die Rückseite der Medaillen besteht nämlich aus yu, zu Deutsch Jade. Dieses edle Material, das in der chinesischen Kultur eine lange Tradition und eine große Bedeutung hat, steht in China für reine Schönheit, Respekt, Liebe und gegenseitige Hilfe. Schon vor 6.000 Jahren wurden bei wichtigen Zeremonien Bi-Scheiben aus Jade verwendet. Nun dienten sie für das Design der Medaillen als Inspiration. Bi-Scheiben sind geschnitzte, meistens runde Jadescheiben mit einem Mittelloch unterschiedlichster Größe. Die Künstler, die die Beijinger Medaillen desinged haben, mussten sich nach den strengen Vorgaben des IOC für die Gestaltung der Olympia-Medaillen richten. Demnach muss die Goldmedaille mindestens 6 Gramm reines Gold enthalten, die Silbermedaille muss aus reinem Silber sein. Auf der Vorderseite der Medaille muss die griechische Siegesgöttin Nike vor dem Panathinaikos Stadion von Athen dargestellt werden. Die Rückseite der Beijinger Medaillen besticht durch ihre schlichte Eleganz, in die Goldmedaille ist, ähnlich einer Bi-Scheibe, ein weißer Jadering eingearbeitet, in das goldene Mittelstück ist das Symbol der Beijinger Spiele eingraviert. Für die Silbermedaille wird hellgrüne Jade verwendet, für die Bronzemedaille dunkelgrüne Jade. Auch die Aufhänger sind in einem typisch chinesischen Design gestaltet worden.

Der stellvertretende geschäftsführende Vorsitzende des BOCOG, Jiang Xiaoyu, sagte bei der Enthüllungszeremonie, die Medaillen seien ein Vermächtnis der Beijing Olympischen Spiele. Sie seien ein fantastisches Beispiel chinesischer Kultur und Kunst und verknüpften dies äußerst harmonisch mit dem Konzept der Olympischen Spiele. Die Olympischen Medaillen trügen sowohl den olympischen Geist als auch die Ideen der Beijinger Spiele in die ganze Welt. Das einzigartige Design der Medaillen zeige, dass die chinesischen Künstler traditionelle Kunstelemente perfekt mit modernster Technologie verbinden könnten.

Das IOC war von den Beijinger Medaillen tief beeindruckt. Die Kreativität, die chinesische Kultur und Kunstfertigkeit trotz der Einschränkungen durch die strengen Vorgaben so wunderbar, edel und schlicht zur vollen Entfaltung zu bringen, wurde besonders gelobt. Das IOC erklärte, die Olympiamedaillen seien eine Belohnung für die erfolgreichsten Sportler, diese außergewöhnlichen Medaillen, um die die Sportler 2008 in Beijing kämpfen würden, seien aber weit mehr, sie seien ein wertvolles Kunstwerk.

Auch beim Design der Medaillenbox und des Medaillenbandes integrierten die Künstler chinesische Elemente. Für die Box wird die berühmte chinesische Lackware verwendet. Die Medaillenschachtel selbst ist viereckig, der Deckel hingegen hat abgerundete Elemente. Dadurch wird der chinesischen Symbolik, in der das Rechteck für die Erde und der Kreis für den Himmel steht, Rechnung getragen. Diese Symbolik findet sich bei den Spielen in Beijing immer wieder, auch das Nationalstadion, das ein Oval darstellt und das benachbarte Schwimmzentrum, das eine Würfelform hat, entsprechen diesen chinesischen Prinzipien. In das Medaillenband wurde Ton in Ton ein typisches chinesisches Wolkendesign eingewebt. Die Urkunden für die Sportler sind ebenfalls eine perfekte Kombination von chinesischer Tradition und moderner Technologie. Aus einer Mischung von Seiden- und Reispapier ist feinstes Papier entstanden, das mit modernen Maschinen bedruckt werden kann.

Bei allen Olympischen Spielen streben die besten Athleten der Welt nach Ruhm und Ehre. Die einzigartigen Kunstwerke, die die Sieger von Beijing als Medaille um den Hals gehängt bekommen, werden aber mit Sicherheit eine kleine Extramotivation darstellen, denn die will jeder Sportler mit nach Hause nehmen.

Der 500-Tage-Countdown wurde aber nicht nur in einem so feierlichen Rahmen begangen. Am Sonntag hatten beispielsweise alle Beijinger die Möglichkeit, sich aus diesem Anlass sportlich zu betätigen. "Ich finde es toll, die Olympischen Spiele durch sportive Aktionen wie diese bekannter zu machen. Es ist ein wunderbares Gefühl, den olympischen Geist gemeinsam mit so vielen Menschen wirklich hautnah erleben zu können," sagte eine chinesische Studentin, nachdem sie die Geher-Strecke im Chaoyang Park erfolgreich hinter sich gebracht hatte.

Die Gehen-Veranstaltung zog an diesem sonnigen Frühlingssonntag 10.000 Sportbegeisterte Beijinger und Ausländer an. Wer die fünf Runden, die die Olympischen Ringe symbolisieren sollten, erfolgreich bewältigt hatte, hatte 18 Kilometer in den Beinen.

Der geschäftsführende Vorsitzende des BOCOG, Liu Qi, und seine erste Stellvertreterin Chen Zhili hatten es sich nicht nehmen lassen, die Teilnehmer persönlich auf die Strecke zu schicken. Die Gruppe der Rollstuhlfahrer wurde schon beim Start mit viel Zuspruch und Beifall bedacht.

Im Laufe der Woche fanden 40 weitere Kultur- oder Sportveranstaltungen statt, um den 500-Tage-Countdown zu begehen. Unter anderem wurden in vielen Beijinger Wohnvierteln Tischtennis-Wettbewerbe veranstaltet, daneben gab es ein Konzert, bei dem Olympia-Melodien gespielt wurden.

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