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Erstklassige Holzschnitzereien aus Huizhou
   2007-03-29 21:35:44    Seite drucken   cri

A: Liebe Hörer, Huizhou liegt im Süden des Gebirges Huangshan in der ostchinesischen Provinz Anhui. In dieser Region mit einer langen Geschichte wurden auch zahlreiche berühmte historische Persönlichkeiten geboren. Und Besucher können viele schöne Sehenswürdigkeiten bewundern, wie zum Beispiel die schönen Landschaften im Huangshan- Gebirges, was wörtlich übersetzt übrigens "Gelbes Gebirge" bedeutet, oder auch die Wohnungen, Ahnenhallen und Gedenkbogen aus alten Zeiten in Huizhou. Sie gelten nämlich als besondere Schätze der alten chinesischen Architektur. Die größte Besonderheit der Architektur in Huizhou sind dabei die schönen Holzschnitzereien auf den Torflügeln und den Rahmen. Wegen ihrer klassischen Schlichtheit und ihres reichen kulturellen Gehalts gehören sie zu den 4 berühmtesten Holzschnitzereien in China. Ein ausländischer Sammler meinte über die Holzschnitzereien in Huizhou, sowohl die große Zahl erhaltener Arbeiten, als auch der reiche Inhalt und die feine Gestaltung der Holzschnitzereien in Huizhou seien Wunderwerke der Volksschnitzerei in der chinesischen Ming- und Qing-Dynastie. OK, liebe Hörer, und nun wird Ihnen unsere Kollegin XX ausführlicher über diese Holzschnitzereien erzählen.

C: Auf den ersten Blick sieht das Anwesen aus wie ein ganz normaler alter Wohnhof einer wohlhabenden Familie in Huizhou. Aber schon die ersten Schritte in dem gut 2000 Quadratmeter großen Wohnhof bringen uns in eine Welt der Holzschnitzerei. Reich mit Schnitzereien verzierte Balken und Säulen, Fensterläden, Türflügel und Wandschirme geben einem das Gefühl, in einem Palast der Holzschnitzkunst zu stehen. Da gibt es zum Beispiel eine Holzschnitzerei namens "Das Bankett des Kaisers Suzong aus der Tang-Dynastie". Das Werk ist nur 56 Zentimeter dick, aber auf 8 verschiedenen Ebenen finden sich Figuren, die Musikinstrumente spielen, andere sitzen am Schachbrett und wieder andere lesen oder malen. Dazu eine Einschätzung aus berufenem Munde - Wu Zhongyan ist nämlich Mitglied im chinesischen Verband Bildender Künstler:

"Die meisten Holzschnitzereien aus Huizhou sehen schlicht und geschmackvoll aus. In der Ming-Dynastie wurden sie normalerweise aus Rohholz geschnitzt, und so zeigen die Schnitzereien auch noch die originalen und natürlichen Holzmaserungen. In der Qing-Dynastie ging man dann dazu über, die Schnitzereien mit roter Farbe zu bemalen und mit Gold zu verzieren, damit sie noch prächtiger aussehen."

C: Die Holzschnitzerei in Huizhou lässt sich bis in die Song-Dynastie von 960 bis 1127 zurückverfolgen. In der Ming-Dynastie hat sie sich sehr schnell entwickelt, um in der Qing-Dynastie dann ihren Höhepunkt zu erreichen. Besonders in Zeiten, in denen Kaufleute aus Huizhou landesweit gute Geschäfte gemacht hatten und dann nach Huizhou in ihre Heimat zurückkehrten, um Häuser, Ahnenhallen, Tempel und Gärten bauen zu lassen, erlebte die Holzschnitzerei Blütezeiten. Dazu erklärt uns Yang Hongxun von der chinesischen Studiengesellschaft für Architektur:

"Diese Holzschnitzereien sind einzigartig. Einerseits wurden sie in großen Mengen und überall verwendet, andererseits sind sie wunderschön, und sie repräsentieren handwerklich und künstlerisch ein sehr hohes Niveau."

C: Für die Holzschnitzereien wurden in Huizhou edle chinesische Hölzer verwendet - Zypressen, Surenbäume, Nutzeiben und Ginkgobäume. Für die Schnitzereien und Intarsien bei Möbeln wurden Rotholz, Schwarzholz und Nanmu verwendet. Der Stil der Holzschnitzereien von Huizhou ist klassisch und schlicht, dabei werden meistens dreidimensionale Relief- Techniken verwendet, damit zahlreiche Gebäude, Landschaften, Figuren usw. in ein Bild geschnitzt werden konnten. Zhang Kai weiß als Vorstandsmitglied der Huizhou- Studiengesellschaft mehr darüber:

"Einer der künstlerischen Werte der Holzschnitzereien aus Huizhou liegt in ihrer kulturellen Eigenart, denn sie repräsentieren die Gedankenwelt der konfuzianischen Geschäftsleute hier in Huizhou. Zum Beispiel, wenn sich eine Fledermaus in einem der Bilder befindet, bedeutet dies auf chinesisch auch Glück, damit erbittet man dann Glück und Segen oder Langlebigkeit."

C: Die Holzschnitzereien aus Huizhou sind thematisch sehr vielfältig. Sie zeigen Anekdoten um Prominente, Geschichten aus der Literatur, Operntexte, religiöse Motive oder auch Legenden, Volkssitten oder das Alltagsleben. Und die meisten Werke zeigen den lokalen Traditionen und Kulturen in Huizhou. Nehmen wir zum Beispiel ein Werk, das den Titel trägt "24 Geschichten über die Pietät". Der Vize-Präsident der Gesellschaft für Huizhou- Studien, Xu Pulai, erklärt uns mehr:

"Die Holzschnitzerei beinhaltet 24 Geschichten über die Pietät aus dem alten China. Die Menschen in Huizhou legten großen Wert auf die Pietät gegenüber den Eltern. Dieses Werk ist sehr fein und ausgezeichnet. Besonders hat es 8 Fenster auf 8 Ebenen, was selbst für die sehr reiche Holzschnitzerei von Huizhou etwas Besonderes ist."

C: Dabei sind die künstlerischen Arbeiten aus Huizhou in mehrerer Hinsicht äußerst wertvoll: Sowohl wegen der verwendeten Edelhölzer, als auch wegen der filigranen Arbeit und der fein herausgearbeiteten künstlerischen Aussage.

Der Niedergang der Kaufmannsdynastien in Huizhou brachte auch das Ende der Blütezeit der Holzschnitzerei. Aber die erhaltenen Stücke aus jener Zeit sind nicht nur wertvolle Kulturschätze der Menschheit, sondern sie sind zunehmend auch Sammelobjekte - und eine gute Geldanlage.

OK, Qiu Jing und Lu Ming, und damit geht mein Bericht über die Holzschnitzerei von Huizhou zu Ende, nun habt ihr beide wieder das Wort.

A: Vielen Dank, XX, und soviel für heute zu den "Sammelleidenschaften". Damit nähern wir uns der Rubrik "Wussten Sie schon?".

(2003, CRI)

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