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China will Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren
   2007-03-23 16:06:58    Seite drucken   cri

In den vergangenen Jahren ist das Thema Klimaerwärmung verstärkt in das Interesse der Weltöffentlichkeit gerückt. China arbeitet auf dem Gebiet des Klimaschutzes eng mit dem Ausland und einigen internationalen Organisationen wie dem UN-Entwicklungshilfeprogramm UNDP zusammen. Dabei werden Projekte zur Erzeugung von sauberer Energie im Inland durchgeführt, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren.

Bedingt durch den Treibhauseffekt waren die Temperaturen in China Anfang Feburar dieses Jahres höher denn je. Der wärmste Wintertag in Beijing war der 5. Februar, es wurden 16 Grad Celsius gemessen. Seit 167 Jahren war es im Winter nicht so warm gewesen. Das Mitglied der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften, zugleich Leiter des Staatlichen Amtes für Meteorologie, Qin Dahe, sagte, der warme Winter führe nicht nur dazu, dass es in diesem Jahr viel mehr Schädlinge geben werden könnte und die Agrarpflanzen mit mehr Krankheiten befallen würden, auch die Gefahr von Dürren verschärfe sich enorm. Dies seien jedoch längst nicht alle negativen Folgen.

"Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die globale Erwärmung extreme Wetterbedingungen begünstigt. Sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität der extremen Wetterbedingungen nehmen zu. So gibt es beispielsweise mehr verheerende Hitzewellen, Dürren und Wirbelstürme. Im letzten Jahr wurde China mehrfach von scheren Taifunen heimgesucht, die viele Menschenleben kosteten und auch großen materiellen Schaden anrichteten. Die Entstehung dieser Taifune steht mit der weltweiten Klimaveränderung in direktem Zusammenhang."

Die globale Erwärmung führt eventuell auch zur Abschmelzung der Gletschergebiete im Nord- und Südpolargebiet. Eine Erhöhung des Meeresspiegels, Schäden an Küstenabschnitten und Häfen oder auch negative Auswirkungen auf die Schiffsfahrt- sowie die Fischereibranche wären deren Folge.

Angesichts dessen bemüht sich China seit Jahren darum, den Ausstoß der Treibhausgase zu verringern. 2002 ratifizierte China das Kyoto-Protokoll zum internationalen Klimaschutz, seitdem wurde ausländisches Kapital in diesem Bereich genutzt, moderne Technologien aus dem Ausland wurden eingeführt. Der so genannte „Mechanismus für eine saubere Entwicklung", ein internationales Kooperationsprogramm zwischen entwickelten Ländern und Entwicklungsländern im Rahmen des Kyoto-Protokolls, findet nun landesweit Anwendung. Bis Januar 2007 hatte die chinesische Regierung bereis rund 300 Projekte im Rahmen dieses Programms genehmigt, die verschiedene wirtschaftliche Bereiche wie etwa die Strom-, die Kohlen- und die Chemieindustrie betreffen.

Meldungen zufolge zielen die Projekte in der Stromindustrie vor allem darauf ab, die Energieeffizienz zu erhöhen und nach sauberen Energien zu forschen, damit weniger Treibhausgase ausgestoßen werden. Im nordchinesischen Autonomen Gebiet Innere Mongolei ist zum Beispiel ein Windkraftprojekt mit einer Leistungskapazität von 100 Megawatt gestartet worden. Nach dessen Inbetriebnahme werden in der Region dank des Windkraftwerkes jährlich deutlich weniger Treibhausgase ausgestoßen. Man schätzt eine Verringerung um 250.000 Tonnen Kohlendioxid.

In der zentralchinesischen Provinz Anhui entstehen derzeit in einigen Kohlebergwerken Projekte zur Methangasrückgewinnung. Man rechnet durch diese Projekte mit einer Reduktion des Treibhausgasausstoßes um knapp 300.000 Tonnen Kohlendioxid.

Fluoroform, ein chemischer Stoff, der in vielen Chemiebetrieben anfällt, gehört zu den gefährlichsten Treibhausgasen. Der durch Fluoroform verursachte Treibhauseffekt ist 10.000-mal größer als der durch Kohlendioxid entstandene. Daher baut man derzeit in der ostchinesischen Provinz Zhejiang ein Projekt zur Zersetzung von Fluoroform, das nach seiner Fertigstellung wesentlich zum Abbau der Treibhausgasemission beitragen wird.

In China laufen derzeit zahlreiche ähnliche Projekte zur Entwicklung von sauberen Energien, um den Treibhausgasausstoß zu reduzieren. In Zusammenarbeit mit dem UN-Entwicklungshilfeprogramm UNDP hat China Anfang dieses Jahres in zwölf chinesischen Provinzen und autonomen Gebieten Technikservicezentren für Entwicklung saubere Energien eingerichtet. Dazu Li Gao vom chinesischen Ministerium für Wissenschaft und Technik:

"100 bis 120 Experten erschließen derzeit relevante Projekte, die jeweils vor Ort erörtert werden. Wir werden Ausbildungskurse abhalten, um saubere Entwicklung zu fördern. Wir hoffen, dass mehr als 1.500 Personen an diesen Ausbildungskursen teilnehmen werden."

Die Servicezentren sollen auch als Brücke zwischen Investoren und der lokalen Verwaltung fungieren. Man hofft so, mehr private oder internationale Investoren für lokale chinesische Projekte zur Nutzung sauberer Energien zu gewinnen.

Der UNDP-Vertreter in China, Khalid Malik, erklärte, China setze sich sehr für eine Reduktion des Treibhausgasausstoßes ein. Das UNDP werde auch weiterhin Projekte zur Nutzung sauberer Energien in China unterstützen.

"Ein Schwerpunkt der Arbeit des UNDP ist, China dabei zu helfen, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Wir wollen dazu beitragen, dass das Land eine nachhaltige Entwicklung verfolgt und den Treibhausgasausstoß deutlich verringern kann."

China will bis 2010 den Anteil des Energieverbrauchs am Bruttosozialprodukt um 20 Prozent gegenüber Ende 2005 reduzieren. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergiehaushalt soll auf 10 Prozent erhöht werden. Um diese Ziele erreichen zu können, hofft China auf weitere Unterstützung aus dem Ausland. Dazu der stellvertretende chinesische Wissenschaftsminister Liu Yanhua:

"Wir wollen bei der Erschließung und Nutzung von sauberen Engeren eng mit den entwickelten Ländern und entsprechenden internationalen Organisationen zusammenarbeiten. Wir wollen uns gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft für den Klimaschutz einsetzen."

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