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Erfolgsgeschichte über einen Hersteller islamischer Bekleidung
   2007-03-21 15:28:00    Seite drucken   cri

In der Stadt Xining, in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai gibt es ein Unternehmen, das ausschließlich muslimische Kleidung herstellt. In der Qinghaier Yijiabuhala Gruppe nähen Arbeiter in modern eingerichteten Werkstätten traditionelle muslimische Gewänder, daneben werden auch religiöse Gegenstände gefertigt.

Ein Unternehmenssprecher erklärte, die Firma exportiere derzeit einen Großteil ihrer Produkte. In der muslimischen Welt ist die Unternehmensgruppe sehr bekannt und ausgesprochen geschätzt. Das Unternehmen verfügt über ein Kapitalvermögen von 270 Millionen Yuan RMB, 5.000 Mitarbeiter werden derzeit beschäftigt. Die Firma zählt mittlerweile zu den großen international agierenden Unternehmen in Nordwestchina. Vor einigen Jahren war dieses erfolgreiche Unternehmen noch eine einfache Näherei gewesen, die ausschließlich Kopftücher herstellte. Wie hat es diese Firma geschafft, in so kurzer Zeit zu einem international bekannten Großunternehmen zu werden? Unsere Korrespondenten haben die Antwort beim Unternehmensgründer und Firmenchef Essa Han persönlich eingeholt.

Essa Han hielt sich vor zehn Jahren zu einem Studienaufenthalt in Pakistan auf. Hier stellte er fest, dass die Muslime eine ganz eigene Kleidung tragen. Vor allem die Kopfbedeckung der Männer faszinierte ihn. Aus China kannte er nur eine Kopfbedeckung für muslimische Männer, die weiße Gebetskappe. Das empfand er nach der Farbenvielfalt die er bei den Kopfbedeckungen der Männer in Pakistan kennen gelernt hatte, als sehr eintönig. Daher beschloss er, diese bunten Kopfbedeckungen nach China einzuführen:

"In China leben mehr als 20 Millionen Muslime. Sie hatten bisher nur eine sehr geringe Auswahl an muslimischer Kleidung. Aber sie brauchen derartige Produkte. Daher bin ich auf die Idee gekommen, muslimische Gebetskappen aus Bangladesch, Pakistan und Saudi-Arabien in China zu verkaufen."

Essa Hans Geschäftsidee erwies sich als äußerst erfolgreich, er erwirtschaftete ansehnliche Gewinne. Nach einiger Zeit fragte er sich, warum die muslimischen Produkte für den chinesischen Markt nicht in China produziert werden könnten. Er war überzeugt, dass er diese Produkte auch erfolgreich exportieren könnte. Weltweit gibt es mehr als eine Milliarde Muslime, jeder von ihnen benötigt religiöse Kleidung. Es gibt also einen großen internationalen Markt.

"Zwei Jahre lang haben wir nur für den heimischen Markt produziert, der ist allerdings sehr überschaubar. Dann habe ich den internationalen Markt analysiert und meine Exportchancen geprüft. Ich wollte meine Fabrik dementsprechend ausbauen."

Anfang 1998 investierte Essa Han seine gesamten Ersparnisse von 30.000 Yuan RMB in seine neue Fabrik in Qinghai, die muslimische Männerkappen und Gebetsteppiche herstellte. Anfangs musste Essa Han mit seinem restlichen Geld sehr streng haushalten, er konnte zunächst nur fünf Näher einstellen. Die meisten Produkte stellte das Unternehmen in Handarbeit her. Ein guter und sehr schneller Arbeiter konnte pro Tag 20 kappen nähen, die Produktionskapazität des Unternehmens war daher eher gering.

Essa Han verfolgte allerdings ehrgeizige Ziele, er wollte die Produktivität steigern und die Produktqualität erhöhen. Er bereiste mehrere arabische Länder, um Anregungen zu sammeln. Auf seinen Reisen erlernte er die traditionelle Herstellung der Gebetskappen. Allerdings stellte er fest, dass die meisten Unternehmen in diesem Bereich Handwerksbetriebe waren. Sie alle konnten nur kleine Stückzahlen zu vergleichsweise hohen Kosten herstellen.

"Wenn man in Handarbeit produziert, entstehen immer sehr hohe Kosten. Wir wollten die Qualität der Produkte erhöhen und die Kosten senken. Daher haben wir uns dazu entschieden, in der Produktion Computer einzusetzen."

Um den Plan in die Tat umsetzen zu können, musste Essa Han zunächst Unternehmen finden, die computergesteuerte Strick- beziehungsweise Webmaschinen herstellen können. Nach einer aufwendigen landesweiten Suche wurde er schließlich im Jahr 2000 fündig. Gemeinsam mit zwei Firmen in Qingdao beziehungsweise Beijing entwickelte Essa Hans Unternehmen die erste computergesteuerte High-Tech-Strick- und Web-Produktionsstraße. Damit war das Ende der Handarbeitsära besiegelt. Heute laufen in Essa Hans Unternehmen mehr als 130 High-Tech-Produktionsstraßen. Auch die Tatsache, dass er seine Firma in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai gegründet hat, trägt zum Erfolg bei. Denn hier können hochqualitative Materialien zu äußerst günstigen Preisen eingekauft werden. Auch die Arbeitslöhne sind vergleichsweise gering, dies alles verschafft dem Unternehmen einen uneinholbaren Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Essa Han war sich allerdings der Tatsache bewusst, dass die Verwaltung seines Unternehmens standardisiert werden müsse, wenn es auf dem internationalen Markt bestehen und konkurrenzfähig sein wolle. Daher schickte er mehrere Mitarbeiter zu Schulungen nach Shanghai, Zhejiang und Shandong. Bei erfolgreichen Textilproduzenten lernten seine Angestellten moderne Verwaltungsstandards kennen. Sie bauten ihre Fachkenntnisse aus, um Essa Hans Unternehmen weiterzuentwickeln. Innerhalb von zehn Jahren wurde der stetige Einsatz belohnt, die Produkte verkaufen sich heute sehr erfolgreich auf dem internationalen Markt. Die Waren zeichnen sich durch eine hervorragende Qualität, interessante Muster und Designs und durch ihren sehr günstigen Preis aus. Die Nachfrage der in- und ausländischen Kunden ist groß. Der stellvertretende Geschäftsführer der Unternehmens, Han Decheng, berichtet:

"Allein in diesem Jahr haben uns bereits zwölf Kunden aus Saudi-Arabien, Nigeria und den Arabischen Vereinigten Emiraten hier besucht. Unser saudi-arabischer Kunde hat acht Millionen Gebetskappen bestellt. Unsere Produktionskapazität ist sehr hoch, daher können wir zu günstigen Preisen produzieren. Dadurch haben wir uns im Nahen Osten erfolgreich am Markt positioniert."

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