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Die chinesische Peking-Oper
   2007-03-19 15:19:56    Seite drucken   cri

F: Herzlich willkommen zu unserem Fragenblock "Sie fragen, wir antworten". Liebe Hörer, heute möchten wir zuerst die Frage unseres Hörers Günter Spiegelberg aus Güstrow über die Peking-Oper beantworten. Herr Spiegelberg schickte uns vor kurzem ein Fax mit der Frage:

M: "Heute habe ich eine Frage zur Peking-Oper. Seit wann gibt es die Peking-Oper?"

F: Ja, liebe Hörer und lieber Herr Spiegelberg, das ist eine interessante Frage, auf die wir heute eingehen möchten. Wir glauben, dass sich auch viele andere Hörer für dieses Thema interessieren. Auch Leo Spielmann aus Konz interessiert sich für die Peking-Oper. Ganz besonders ist er an der Geschichte der Pilgerfahrt nach dem Westen interessiert. Über diese Reise des Affenkönigs werden wir ein anderes Mal berichten. Nun liebe Hörer, zur Frage von Herrn Spiegelberg zur Peking-Oper.

M: Ja. Die chinesische Oper hat eine Geschichte von mehr als 800 Jahren. Zurzeit gibt es in China mehr als 300 verschiedene Opern. Darunter ist die Peking-Oper die bekannteste und auch die einflussreichste und lebenskräftigste. Die Peking-Oper ist eine Besonderheit der chinesischen Nation, sie wird oft auch als "Essenz chinesischer Kultur" bezeichnet.

F: Ja, genau. Die Peking-Oper ist in der späten Qing-Dynastie, das heißt vor etwa 200 Jahren, in Beijing entstanden. Ihre Ursprünge reichen allerdings weit in die Geschichte zurück. Die Peking-Oper hat sich aus der lokalen Oper der Provinz Anhui entwickelt. 1790 kamen vier Theatertruppen aus Anhui nach Beijing. Sie konnten hier Kenntnisse über die damals in Beijing sehr populäre Kunqu-Oper und die ebenfalls beliebte Shaanxi-Oper erwerben. Gleichzeitig wurden sie von der Sprache und durch die Sitten und Gebräuche Beijings beeinflusst. All diese Einflüsse verschmolzen in mehr als 50 Jahren miteinander und es bildete sich eine eigene Kunstrichtung, die heute als Peking-Oper weltweit bekannt ist.

M: Ja, genau. Die Peking-Oper wurde etwa im Jahr 1840 erstmals unter diesem Namen aufgeführt. Damals waren die Singweise, die Sprachbesonderheiten und die Verteilung der Rollen der Peking-Oper schon ausgebildet und gefestigt. Die Kaiserinwitwe Cixi liebte die Peking-Oper sehr. Es gab deshalb viele Aufführungen in Beijing, entweder im kaiserlichen Palast oder für das Volk im Theater. Eine Reihe von Schauspielern wurden für die Peking-Oper ausgebildet, einige von ihnen waren sehr erfolgreich. Die instrumentale Musikbegleitung und die Rollentexte wurden vereinheitlicht. In der späten Qing-Dynastie besuchten Theatertruppen der Peking-Oper oft Shanghai. Da sich ihr Gesang sehr von der Anhui-Oper unterschied, wurden die Aufführungen von den Shanghaiern als Peking-Oper bezeichnet. Der Name Peking-Oper setzte sich durch und wurde später auch in Beijing verwendet.

F: Ja. In der Peking-Oper sind neben der Schauspielkunst auch andere Künste vertreten. Gesang mit Orchesterbegleitung, das gesprochene Wort, Pantomime, Akrobatik, Tanz und sogar Kampfsport. Der Darsteller ist gleichzeitig Schauspieler, Tänzer, Akrobat und Sänger. Die Rollen der Peking-Oper werden nach Geschlecht, Alter, sozialer Stellung, Beruf unterschieden. Es gibt vier Hauptrollen: Sheng, Dan, Jing und Chou. Sheng ist eine Männerrolle, Dan eine Frauenrolle, Jing eine Männerrolle und Chou kann weiblich oder männlich sein. Jede dieser Figuren hat eine eigene Aufführungsform. Die besondere Kunstfertigkeit liegt darin, die jeweilige Eigenart der Figur herauszustreichen.

M: Ja. Xipi und Erhuang sind die Hauptmelodien der Peking-Oper. Xipi ist sehr melodisch, der Rhythmus ist gedrängt, die Melodie ist fließend und beschwingt. Die Melodie von Erhuang ist eher ruhig, mild und sanft. Der Rhythmus ist langsamer und getragener. Hauptinstrument der Peking-Oper ist die Huqin, eine zweisaitige chinesische Geige. Diese wird oft als Peking-Oper-Geige bezeichnet. Die Begleitmusik kann von Tasten- oder Zupfinstrumenten oder von Blasinstrumenten ertönen. Auch Klappern oder Gong und Trommel werden häufig in der Peking-Oper eingesetzt. Seit einigen Jahren begleiten auch die chinesische Laute Pipa, ein Hackbrett oder sogar ein ganzes Orchester die Peking-Oper. Die musikalische Begleitung unterstreicht Auftritte und Abgänge durch den Einsatz verschiedenartiger Instrumente. Kämpfe werden zum Beispiel meist mit Schlaginstrumenten untermalt.

F: Ja. Die Peking-Oper führt oft historische Ereignisse auf, beliebt sind politische oder militärische Kämpfe. Die Geschichten stammen meist aus historischen Romanen. Die Peking-Oper hat ein umfangreiches traditionelles Repertoire. Statistiken zufolge gibt es etwa 1.300 Stücke, etwa 400 davon werden oft gespielt. Die Bemühungen und die langjährige Bühnenpraxis von Generationen von Künstlern hat die Peking-Oper standardisiert. Viele vielseitige Bühnen-Figuren wurden erschaffen und die Peking-Oper ist eine bedeutende Kunst der traditionellen chinesischen Kultur geworden.

M: Ja. Die Aufführungen der Peking-Oper sind sehr fein und detailliert und haben viele Besonderheiten. Die Melodien sind in Vortrag und Ausdruck hervorragend, der Gesang ist einfühlsam und gefühlvoll. Wir können sagen, die Peking-Oper ist eine "exotische Blume im künstlerischen Garten der Welt".

F: Ja, soviel, liebe Hörer, über die Peking-Oper und als Antwort auf die Frage unseres Hörers Günter Spiegelberg.

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