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Olympische Reise durch die Zeit (32)
   2007-03-19 10:49:55    Seite drucken   cri

Ab 1889 organisierte de Coubertin Sportfeste. Um den angelsächsischen Sport in die französische Erziehung zu integrieren, kombinierte er dabei die französische Vorliebe für Feierlichkeiten mit Sportfesten. Nach einem Eröffnungsfrühstück fanden bei diesen Festen die Sportwettkämpfe statt, die Veranstaltung endete schließlich mit einem Feuerwerk oder einem Fackelzug. Für de Coubertin waren bei diesen Festen nicht die Sportler die wichtigsten Akteure, sondern die Politiker, denn schließlich wollte er die Politiker dazu bewegen, die sportliche Ausbildung der französischen Schüler zu überarbeiten. In seiner Abschlussrede auf einer Sportveranstaltung im November 1892 verkündete de Coubertin:

"Lassen Sie uns Ruderer, Läufer, Fechter ins Ausland schicken, das ist das Freihandelssystem der Zukunft! Und an dem Tag, an dem es in die Sitten des alten Europa eingedrungen sein wird, wird der Sache des Friedens eine neue und mächtige Stütze erwachsen sein!"

De Coubertins Ziel, den internationalen Sport auf politischer Ebene einzusetzen, um Frieden zu stiften, war aufgrund verschiedener Hindernisse schwer zu erreichen. Ein Problem stellte Deutschlands Konkurrenz mit England in Fragen der angemessenen körperlichen Ertüchtigung dar. De Coubertin wollte im Rahmen der Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 Sportwettkämpfe veranstalten. 1893 beharrten die deutschen und belgischen Vertreter auf einem Kongress an der Sorbonne zum Thema "Möglichkeiten und Bedingungen für eine Wiederbelebung der Olympischen Spiele" auf der Unvereinbarkeit zwischen dem "deutschen" Turnen und dem neumodischen "Sport" aus England. De Coubertin ergriff daraufhin konkrete Maßnahmen. Im Juni 1894 organisierte er ein Treffen für Sportlehrer aus verschiedenen Ländern. Die Lehrer wurden zum "Kongress für die Wiederaufnahme der Olympischen Spiele" geladen.

De Coubertin vertrat in der Auseinandersetzung zwischen dem Turnen und dem englischen Sport einen eigenen Standpunkt. Er präferierte den englischen Sport. In vielen Schriften erörterte er ausführlich, worin er den Wert dieser sportlichen Ertüchtigung sah. Für ihn sollte der Sport den Menschen die Möglichkeit geben, sich selbst zu formen, sich zu verbessern, zu vervollkommnen:

"Sport ist kein Luxus und gewiss nichts für Müßiggänger. Sport ist der notwendige körperliche Ausgleich für geistige Arbeit.

Das wichtigste Merkmal des antiken wie des modernen Olympismus ist, dass Sport wie eine Religion wirkt. So entstehen viele Ausprägungen eines Kults, diese definieren schließlich das Zeremoniell der modernen Olympischen Spiele."

Obwohl der Sport also allen Menschen die Gelegenheit geben sollte, sich zu vervollkommnen, richtete de Coubertin sein Hauptaugenmerk auf den Leistungssport, allerdings galt hier eine wichtige Maxime: Der Wettkampf musste immer fair sein. Dieser Grundsatz de Coubertins ist bis heute der Kern des olympischen Gedankens. Es ist allerdings eine Utopie, zu glauben, dass man den Wettkampfsport in starre Regeln pressen kann.

Daher gilt für die Spiele seither der Wahlspruch: "Citius, Altius, Fortius" zu Deutsch: "schneller, höher, weiter".

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