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Beijing: Neue Maissorten benötigen weniger Wasser
   2007-03-16 15:48:34    Seite drucken   cri

In Beijing gibt es außergewöhnlich wenig Wasser. Da Not bekanntermaßen erfinderisch macht, kamen hier die Maisbauern auf die Idee, sich mit neuen Maissorten zu befassen. Sechs neue Sorten von Mais sind im Gespräch, die in den ländlichen Vororten der chinesischen Hauptstadt großflächig angebaut werden sollen und die deutlich weniger Wasser benötigen. Diese sechs neuen Maissorten sind geeignet, auch bei trockenem Wetter prächtig zu gedeihen. Sie müssen daher als "Wassersparsame Anbaukulturen" herhalten.

Sechs neue Maissorten werden bald großflächig in den Maisfarmen in ländlichen Vororten der Hauptstadt Beijing angebaut. Laut Angaben der Wissenschaftskommission in Beijing werden in diesem Jahr die neuen Maissorten, die deutlich weniger Bewässerungswasser benötigen, auf einer Fläche von 56.600 Hektar zu finden sein. Dadurch können mindestens 40 Millionen Kubikmeter Wasser gespart werden.

Die derzeit in Beijing vorhandenen Wasserressourcen betragen pro Person nicht einmal 300 Kubikmeter, was nur ein Achtel des Landesdurchschnitts entspricht. Die Wasserknappheit in Chinas Hauptstadt stellt schon seit langem ein Problem dar, das geeignet ist, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Beijings einzuschränken. Allein im Jahr 2005 wurden in Beijing 1,32 Milliarden Kubikmeter Wasser für die landwirtschaftliche Produktion benötigt, was etwa 38 Prozent des gesamten Wasserverbrauchs ausmachte. Knapp 9 Prozent davon war nicht nachfließendes Grundwasser. Die Bewässerung lag bei nur 40 Prozent, was nicht einmal der Hälfte des Niveaus in entwickelten Ländern entsprach. Daher ist der Wassereinsparung eine vorrangige Bedeutung bei der Entwicklung der modernen Landwirtschaft in Beijing eingeräumt worden.

Unter diesen Umständen ist das wissenschaftliche Modellprojekt zur Verbreitung von wassersparsamen Maissorten in Beijing gestartet worden. In dessen Rahmen sollen in diesem Jahr in den Vororten Beijings diese neuen Maissorten auf 56.600 Hektar Ackerland verbreitet werden. Laut wissenschaftlicher Daten, die Agrarforscher auf zahlreichen Testfeldern gesammelt haben, können durch den Anbau dieser neuen Maissorten jährlich mindestens 40 Millionen Kubikmeter Wasser gespart werden. Dieses einzusparende Wasser entspricht dem Verbrauch von einer Million Menschen.

Wie der Leiter des Maisforschungszentrums bei der Beijinger Akademie der Agrar- und Forstwissenschaften, Zhao Jiuran, mitteilte, benötigten die neuen Maissorten keine künstliche Bewässerung, sondern sie sind mit den natürlichen Niederschlägen zufrieden. An der Züchtung dieser neuen Maissorten hatten Experten von der Chinesischen Landwirtschaftsuniversität, der Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften und der Beijinger Stadtakademie der Agrar- und Forstwissenschaften ihren Anteil. Sie hatten jahrelang intensiv geforscht. Als Ergebnis wurden sechs neue dürrebeständige Sorten mit hohen stabilen Erträgen gezüchtet. All die sechs Sorten sind nun vom Staat und der lokalen Verwaltung in Beijing überprüft und für gut geheißen worden, sagte der Experte.

Ferner berichtete er, dass der Pro-Hektar-Ertrag all dieser Sorten auch ohne künstliche Bewässerung sechs Tonnen beträgt. Produziert ein Maisfeld ein Kilogramm Mais, so würden 3,3 Kilogramm Kohlendioxid aufgenommen und 2,4 Kilogramm Sauerstoff in die Luft abgelassen. Die ökologische Funktion der Maisfelder sei damit größer als zum Beispiel Wälder gleicher Flächengröße. Ein großer Vorteil dieser Maisfelder sei, dass sie die knappen Wasserressourcen nicht verbrauchen.

Nach Angaben der Wissenschaftskommission in Beijing werden die neuen wassersparsamen Maissorten innerhalb der nächsten drei Jahre von allen Anbaufarmen beim Anbau favorisiert. Später kann man mit einer jährlichen Wassereinsparung von mehr als 100 Millionen Kubikmetern rechnen. Bauern, die wassersparsame Maissorten anbauen, werden aus dem lokalen Haushalt sogar noch subventioniert.

Wie zu erfahren ist, bemühen sich landwirtschaftliche Institutionen in Beijing derzeit, in absehbarer Zukunft auch Gemüsesorten zu verbreiten, die wenig Wasser benötigen.

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