Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Rasche Entwicklung der Robotertechnik in China
   2007-03-16 15:44:35    Seite drucken   cri

Roboter: "Ich heiße Tong Tong. Ich wurde im Institut für Automatisierung bei der Chinesischen Akademie der Wissenschaften geboren."

Forscher: "Wie brüllt ein Tiger?" Der Roboter ahmt das Brüllen eines Tigers nach.

Forscher: "Wie singt ein Hahn?" Der Roboter ahmt einen Hahn nach.

Soeben war das Gespräch zwischen einem intelligenten Roboter und seinem Konstrukteur. Am Institut für Automatisierung bei der Chinesischen Akademie der Wissenschaft wurde dem Roboter beigebracht, wie er sich vorstellen soll. Tong Tong ist fast so groß wie ein durchschnittlicher Erwachsener. Seine "Haut" ist aus Fiberglas und sein Gesicht sieht aus, wie das einer Comic-Figur.

Tong Tong ist die perfekte Mischung von Technologien für Sprach- und Bilderkennung, zudem wird er durch ein intelligentes Kontrollsystem gesteuert und kann mit Menschen Konversation betreiben. Er kann auf Befehl einen Tiger, einen Hahn und ein Schaf nachahmen, auch auf einfache Gespräche ist er programmiert. Aufgrund seiner lebhaften Mimik und seiner Bewegungen wirkt er fast wie ein Mensch. Der Roboter kann seine Augenbrauen, seine Augen, seinen Mund sowie seinen Kopf und seine Arme völlig frei bewegen.

Prof. Li Chengrong von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften ist einer seiner Entwickler. Er berichtet, dass Tong Tong der einzige von China selbstständig entwickelte Roboter sei, der seine Mimik verändern könne.

"Theoretisch kann Tong Tong mehrere Tausend Gesichtsausdrücke präsentieren. Einige davon beruhen aber auf so kleinen Veränderungen des vorangegangenen Gesichtsausdrucks, dass der Mensch sie gar nicht wahrnehmen kann. Bewusst nimmt man nur die deutlichen Veränderungen der Mimik wahr."

Ein Computer und verschiedene Mini-Elektroantriebe, die in Tong Tongs Körper versteckt sind, machen es möglich, dass der Roboter je nach Situation bis zu 100 verschiedene Gesichtsausdrücke zeigen kann. Er kann beispielsweise lächeln, wütend werden, nachdenklich schauen, Bedauern ausdrücken, traurig sein, sich aber auch freuen.

Der 16-jährige Chen Chen besucht zurzeit noch die Mittelschule. Seit er Tong Tong gesehen hat, interessiere er sich sehr für den Roboterbau, berichtet er dem Journalisten.

"Im Fernsehen habe ich Tong Tong gesehen. Ich finde es sehr spannend, einen Roboter zu bauen. Daher habe ich an meiner Schule nun die Wahlfächer Computer und Grundtheorie der Mechanik gewählt. Ich möchte mehr Kenntnisse in diesem Bereich erwerben."

Prof. Li Chengrong erklärt uns, dass seit 1960, als der erste Roboter in den USA gebaut wurde, weltweit bereits eine Million Roboter entwickelt wurden. Verglichen mit den entwickelten Ländern wendete sich China erst relativ spät der Roboterforschung zu. Erst in den 1980er Jahren entwickelte China seinen ersten Roboter, er wurde bei Schweißarbeiten eingesetzt.

Seit Ende der 1990er Jahre hat sich die Roboterforschung enorm beschleunigt. In Shenyang, Beijing und Shanghai entstanden Forschungsstandorte für Robotertechnik. In den Laboratorien wurden beispielsweise erfolgreich Minenräumroboter und Putzroboter entwickelt.

Mittlerweile arbeitet China im Bereich der Roboterforschung eng mit dem Ausland zusammen. Ein Beispiel für diese Kooperationen ist ein chinesisch-russisches Projekt zur Entwicklung von Unterwasserrobotern, die in Tiefen von 6.000 Metern arbeiten können. Mit Japan will China Roboter bauen, die Wände hoch klettern können. China ist heute auch ein Mitglied des von einigen Industrieländern initiierten internationalen Entwicklungsprogramms für moderne Roboter.

In China finden bereits Wettbewerbe mit Robotern statt. Jugendliche treffen sich beispielsweise zum Roboterfußballspiel, aber es gibt auch Wettbewerbe für Flugroboter und Wettkämpfe für intelligente Roboter. Viele Roboterfans kommen bei derartigen Wettkämpfen zusammen, auch hier entstehen neue Impulse für die Roboterentwicklungen der Zukunft. Vor kurzem wurde der einfache Bauer Wu Yulu, der aus einem Beijinger Stadtvorort stammt, unter den chinesischen Roboterentwicklern berühmt. Denn Wu Yulu hat innerhalb der vergangenen 20 Jahren 26 Roboter gebaut, die entweder einfache Hausarbeiten verrichten oder sogar eine Rikscha steuern können.

Dennoch, Wu's Roboter sind keine intelligenten Roboter, bei denen Computerchips als Gehirne eingesetzt werden. Wu erklärt:

"All meine Roboter sind mechanisch. Der Roboter, der eine Rikscha steuern kann, kann vor- und rückwärts gehen, sich nach links und rechts bewegen oder einen Fuß heben. Um diese Bewegungen auszuführen, muss aber immer ein Elektromotor eingeschaltet werden."

Bauer Wu berichtet uns, dass sein Sohn, der die Mittelschuloberstufe besucht, angefangen hat, die Programmierung von Software zu erlernen. In Zukunft will der erfinderische Bauer mit seinem Sohn zusammenarbeiten, um modernere intelligente Roboter zu bauen.

Experten rechnen für China aufgrund des rasanten Wirtschaftswachstums mit einem schnell wachsenden Bedarf an Automatisierungslösungen. Dies wird dazu beitragen, dass sich die Robotertechnik in China in Zukunft sehr viel schneller entwickeln wird.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)