Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Olympische Reise durch die Zeit (31)
   2007-03-12 15:37:16    Seite drucken   cri

De Coubertin, reicher Sohn eines alten Adelsgeschlechtes, widmete sein Leben der Aufgabe, seiner Heimat Frankreich politisch und kulturell wieder zu der Position zu verhelfen, die es Ende des 19. Jahrhunderts verloren hatte - besonders nach der militärischen Niederlage im deutsch-französischen Krieg von 1870/71. Dieses Ziel versuchte er durch eine Erneuerung des französischen Erziehungssystems zu verwirklichen. Die Liebe zu seinem Heimatland ließ de Coubertin nicht die kulturellen Leistungen anderer Länder unterschätzen. Hatte man in Frankreich die Meinung, Deutschlands Überlegenheit beruhe auf dem teuren, aber durchorganisierten Schul- und Hochschulsystem, so stellte er bei Besuchen Englands und Nordamerikas eine besondere Ausgewogenheit zwischen körperlicher und geistiger Bildung an Colleges und Private Schools fest. In ihr sah er den Grund für den Reichtum und die dynamische Entwicklung dieser damals weltbeherrschenden Länder. "Das zweite Merkmal des Olympismus ist, dass er Adel und Auslese bedeutet. Aber: wohl verstanden, einen Adel, der von Anfang an vollkommene Gleichheit bedeutet, der nur bestimmt wird durch die körperliche Überlegenheit des Einzelnen," so de Coubertin.

De Coubertin liebte zwar sein Land, war in seinem Herzen aber international und sah die Rolle des Sportes ebenso. Er träumte von einer neuen Weltordnung, die durch ihre Internationalität und durch den Aspekt der Demokratie geprägt war, was bei seinen adeligen Standesgenossen auf höchsten Widerstand stieß.

Die Offenheit de Coubertins in Bezug auf internationale Erziehungsmethoden widersprach deutlich dem vorherrschenden Nationalismus. Das Ende des 19. Jahrhunderts war begleitet vom Wettrüsten der europäischen Großmächte und vom Streit um Gebietsansprüche in deren Kolonien. Hier wollte de Coubertin durch den Sport eine Gegenposition schaffen. "Die Idee des Friedens ist ein wesentlicher Bestandteil des Olympismus...Für jedes ausschließlich nationale Empfinden muss dabei "Burgfrieden" herrschen, oder, um es anders auszudrücken, jedes Nur-National-Empfinden muss dabei vorübergehend auf Urlaub geschickt werden."

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)