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Chongqing verbessert medizinische Versorgung der ländlichen Bevölkerung
   2007-03-09 15:07:00    Seite drucken   cri

In China leben rund 800 Millionen Bauern. Da es in China bei der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung noch ein sehr großes Gefälle zwischen Stadt und Land gibt, können viele Bauern die hohen Kosten für die medizinische Behandlung nicht tragen. In den vergangenen Jahren hat sich diese Situation deutlich verbessert. Heute besuchen wir mit Ihnen die Dörfer der südwestchinesischen Stadt Chongqing. Anhand dieser Beispiele stellen wir Ihnen vor, in welchem Maß sich die medizinische Versorgung verbessert hat:

Bäuerin Feng Xiaomei lebt in einem Dorf des Chongqinger Bezirks Qianjiang, die meisten Dorfbewohner sind Bauern. Schon am frühen Morgen suchte die Bäuerin mit ihrem einjährigen Kind das medizinische Zentrum der Gemeinde Shihuizhen auf. Hier wurde das Kind gegen Hepatitis B geimpft. Da diese Impfung im Impfplan der Regierung vorgesehen ist, musste die Bäuerin die Impfung nicht bezahlen. Die Karten, die die Teilnahme an diesem Impfplan ermöglichen, hat die Regierung kostenlos ausgegeben.

Seit die Regierung die Kosten für die Impfung übernehme, würden deutlich mehr Kinder geimpft, berichtet Ärztin Li Jie unseren Journalisten:

"Früher haben die meisten Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen, weil sie die Impfung bezahlen mussten. Jetzt ist die Impfung kostenlos. Seitdem es dieses System gibt, informieren sich viel mehr Eltern bei uns. Der Impfschutz der Kinder ist nun ausreichend. Die Kinder werden deutlich besser vor schweren Krankheiten geschützt."

Auch schwangere Frauen werden im Bezirk Qianjiang vor und nach der Geburt kostenlos behandelt. Seit Juli 2005 bekommen die Bauern Karten, die sie dazu berechtigen, ihre Kinder kostenlos untersuchen und impfen zu lassen. Auch die Behandlung der Schwangeren und Wöchnerinnen wird über diese Karten abgerechnet. Für die Bauern bedeutet das eine große finanzielle Entlastung. Die lokalen Gesundheitszentren rechnen die Behandlungskosten mit den zuständigen Behörden ab.

Die Karten, die den Bauern eine kostenlose medizinische Behandlung ermöglichen, sind aber nur ein Beispiel für die Verbesserungen, die die lokale Verwaltung bezüglich der medizinischen Versorgung der Bauern eingeführt hat. Seit 2003 wird daneben eine Genossenschaftskrankenkasse, ein weiteres, neues System zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in Qianjiang, getestet. Das System sieht vor, dass pro Person ein Jahresbeitrag von 10 Yuan RMB entrichtet wird, um der Genossenschaftskasse beizutreten. Pro Jahr kann jedes Mitglied dann 50 Yuan RMB für medizinische Versorgung aus der Kasse bekommen. Muss sich ein Bauer einer ambulanten Behandlung unterziehen, erstattet ihm die Kasse bei fast jeder Untersuchung 40 Prozent der Kosten. Bei einer stationären Behandlung bekommt er etwa 65 Prozent seiner Ausgaben zurück. Ende Dezember 2006 zahlten bereits 70 Prozent der Bauern in Qianjiang in die Genossenschaftskrankenkasse ein.

Als unsere Journalisten das Gesundheitszentrum der Gemeinde Zhongtang in Qianjiang besuchten, trafen sie Zhu Xiaobing. Seine Tochter hat Fieber. Er berichtet erfreut, dass die Praxisanmeldegebühr und die Kosten für die Behandlung und für die Medikamente nicht einmal acht Yuan RMB betragen hätten:

"Heute kostet ein Arztbesuch deutlich weniger als früher. Die Ärzte sind sehr liebevoll. Unsere dreiköpfige Familie beteiligt sich an der Genossenschaftskrankenkasse. Nach der Geburt unseres Kindes bekamen wir mehrere Tausend Yuan RMB zurückerstattet. Diese vom Staat geförderte Kasse hilft gerade uns einfachen Bürgern sehr. Ich hoffe, dass das System weiter ausgebaut wird."

Die lokale Verwaltung in Qianjiang bezuschusst aber nicht nur die Arztbesuche der Bauern, sie hat auch große Summen in die Verbesserung der medizinischen Infrastruktur investiert. Zur bisherigen medizinischen Versorgung in den Dörfern sagte der Leiter der lokalen Gesundheitsbehörde, Luo Kui:

"Unsere Dorfärzte waren im allgemeinen fachlich unzulänglich, daher waren auch ihre Behandlungsmöglichkeiten sehr begrenzt. Die Dorfärzte konnten den Bauern deshalb oft nicht vor Ort helfen. Die Ärzte in den Dörfern wechselten auch häufig. Die Gesundheitseinrichtungen in den Gemeinden waren sehr rückständig."

In den vergangenen Jahren hat Qianjiang knapp 20 Millionen Yuan RMB bereitgestellt, um die Gesundheitszentren in den Gemeinden und die Medizinzentren in den Dörfern besser auszustatten. 15 Medizinzentren der Gemeinden beziehungsweise der Wohnviertel verfügen nun über moderne Geräte.

Das Medizinzentrum der Gemeinde Zhongtang ist eines davon. Es ist sauber und macht schon von außen einen professionellen Eindruck. Im Warteraum stehen Sofas und Fernseher, es gibt Klimaanlagen. Der Leiter des Zentrums, Wang Guzhang, erklärt:

"Bis 2002 war unser Zentrum eine sehr heruntergewirtschaftete Einrichtung. Die Behandlungsmöglichkeiten waren sehr schlecht. Für die Bewohner waren wir damals gerade noch eine Apotheke, aber auf keinen Fall eine Klinik. Seit 2000 bekommen wir nun finanzielle Hilfe vom Staat. Seitdem besitzen wir eigene Röntgen- und Ultraschallgeräte. Nun können wir auch Patienten mit schweren Krankheiten erfolgreich behandeln."

Die verbesserte medizinische Versorgung der Bauern in Qianjiang ist ein gutes Beispiel für das verstärkte Engagement der Regierung in diesem Bereich. Offiziellen Meldungen zufolge will die chinesische Regierung zwischen 2006 und 2010 30 Milliarden Yuan RMB bereitstellen, um die medizinische Versorgung der Landbevölkerung und die medizinische Infrastruktur der ländlichen Regionen zu verbessern. Daneben soll auch die Genossenschaftskrankenkasse der Bauern weiterhin bezuschusst werden.

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