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Krähen wie ein Hahn und schnappen wie ein Hund
   2007-03-08 10:46:00    Seite drucken   cri

Während der Zeit der Streitenden Reichen, etwa 475 bis 221 v. Chr., lebte im Qi-Reich der Prinz Mengchang. Er war sehr menschenfreudig und bedacht stets, viele Menschen um sich zu versammeln. Es wurde gesagt, dass die Zahl seiner Anhänger oft 3.000 erreichte. Der Prinz Mengchang schickte nie Menschen, die zu ihm kamen, nach Hause. Er profitierte auch durch seine Anhängerschaft, er war neugierig und talentiert, durch seine Fans viel zu lernen. Seine Anhänger erhielten dafür Nahrungsmittel und eine Unterkunft.

Einmal wurde Prinz Mengchang in einer diplomatischen Mission in das Reich Qin gesandt. Der Qin-Kaiser Zhao versuchte, Prinz Mengchang an sich zu binden, damit er sein Reich nicht verlässt. Er wollte ihn gar zum Premierminister ernennen. Mengchang wagte nicht, den Qin-Kaiser zu enttäuschen und blieb notgedrungen im Qin-Reich hängen.

Viele Minister trugen dem Qin-Kaiser vor, dass es nutzlos sei, Mengchang im Qin-Reich zu lassen. Er sei königlicher Abstammung und hatte seine Familie und auch Verpflichtungen im Qi-Reich. Wie konnte er unter diesen Umständen mit Leib und Seele dem Qin-Reich dienen? Der Qin-Kaiser fand dies plausibel und änderte seine Idee. Er stellte den Prinzen Mengchang und seine Begleitung unter Hausarrest und suchte nach einem Grund, um sie alle zu töten.

Der Qin-Kaiser hatte eine Konkubine, die er sehr liebte. Er lehnte nie ihre Wünsche und Forderungen ab. Der Prinz Mengchang sendete einen zu dieser Konkubine, um ihre Hilfe zu erhalten. Die Konkubine sagte ihre Hilfe zu, aber verlangte als Gegenleistung einen Mantel aus dem Pelz des weißen Fuchses, den es nur im Qi-Reich gab. Mengchang war erstaunt. Er hatte bei seiner Ankunft im Qin-Reich dem Qin-Kaiser einen solchen Mantel als Geschenk überreicht. Einen zweiten Mantel hatte er nicht zur Hand. In diesem Moment sagte ein Begleiter des Prinzen, dass er den Pelzmantel zurückholen wird.

Dieser Begleiter war eigentlich ein geschickter Dieb, der durch eine kleine Maueröffnung, die für einen Hund vorgesehen war, in den Wohnbereich des Kaisers eintreten konnte. Er erfuhr, dass der Pelzmantel aus weißem Fuchsfell in einem Lagerraum des Palastes aufbewahrt wurde. Mit Hilfe des Mondlichtes trat er in diesen Lagerraum ein und nahm den Mantel mit. Als die Konkubine den Mantel sah, war sie extrem zufrieden. Deshalb umschmeichelte sie den Qin-Kaiser und versuchte, ihn zu überreden, den Prinzen Mengchang nicht zu töten. Der Kaiser beschloss daraufhin, den Prinzen Mengchang in zwei Tagen nach einem Bankett zu erlauben, sein Reich zu verlassen.

Aber der Prinz Mengchang wollte nicht noch zwei Tage warten. Er und seine Begleitung machten sich nachts heimlich aus dem Staub und ritten zu Pferde ostwärts. Als die den Han'gu-Pass erreichten, war es schon Mitternacht. Nach den Gesetzen des Qin-Reiches war der Pass nur tagsüber zugänglich, und zwar ab dem ersten Hahnenschrei morgens. Aber wie konnte der Hahn zu mitternächtlicher Stunde krähen? Das erste Krähen kam aber dann doch unverzüglich. Ein Anhänger Mengchangs, der das Hahnenkrähen sehr gut imitieren konnte, war dafür verantwortlich. Obwohl die Soldaten am Pass noch sich wunderten, warum der Hahn so früh krähte, öffneten sie den Pass. Mengchang und seine Anhänger ließen sie passieren.

Beim Morgengrauen wurde dem Qin-Kaiser mitgeteilt, dass Prinz Mengchang und seine Anhänger geflohen waren. Der Kaiser war wütend und befahl seinen Soldaten, sie zu jagen. Als die Soldaten den Han'gu-Pass erreichten, waren Mengchang und seine Anhänger schon längst über alle Berge. Mit Hilfe seiner Anhänger, die kleine Tricks wie das Hahnengeschrei und das Schnappen eines Hundes beherrschten, kehrte der Prinz Mengchang endlich zurück in sein Reich.

Heute benutzt man die Redewendung "Krähen wie ein Hahn und schnappen wie ein Hund", wenn man Menschen, die kümmerliche Fähigkeiten oder armselige Tricks beherrschen, beschreibt.

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