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Die Ortschaft Luliang in Yunnan
   2007-03-06 15:39:58    Seite drucken   cri

Die Kreisstadt Luliang liegt in der Mitte des Luliang-Beckens, des größten Beckens der südwestlichen Provinz Yunnan. Das Becken entstand vor zwei bis drei Millionen Jahren durch die Orogenese des Himalajas. Südlich des Beckens fließt ein großer Fluss entlang, er hat in den vergangenen Jahrhunderten so viel Gestein und Sand mitgeführt, dass ein Aufschüttungsdelta entstanden ist. Ein weiteres Naturerlebnis der Gegend ist der bunte Quarzit, der hier reichlich zu finden ist. Touristen und Fotografen werden gleichermaßen von diesem interessanten Gestein angezogen.

Aus dem Quarzit sind hier natürliche Säulen entstanden, die sehr stabil die Jahrhunderte überdauern, da Quarzit einen relativ hohen Gehalt an Silikat und Kalziumkarbonat hat. Die oberflächlichen Schichten des Silikats und des Kalziumkarbonats bilden durch den Kontakt mit Wasser und dem Kohlendioxid der Luft einen dünnen Belag, dieser macht die Säulen so stabil. Zudem enthält Quarzit 48 Spurenelemente, daher schimmert der Stein zu verschiedenen Jahreszeiten und zu verschiedenen Tageszeiten sowie aus unterschiedlichen Perspektiven in unterschiedlichen Farben. Man veranstaltet auf Grund dieser faszinierenden Möglichkeiten, die der Stein bietet, seit 2001 jedes Jahr einen Quarzit-Skulpturen-Wettbewerb. Künstler aus China, Italien, Japan, Belgien, den Niederlanden und vielen anderen Ländern beteiligen sich daran.

Li Yuan ist eine freiwillige Helferin des internationalen Quarzit-Säulen-Wettbewerbs. Sie erzählt uns von einem Harry Potter Kunstwerk aus Quarzit:

"Die Skulptur wurde von sieben Künstlern aus zwei Ländern geschaffen. Sie heißt Harry Potter und der magische Spiegel. In diesem Kunstwerk sind fast alle Figuren aus dem Umkreis von Harry Potter dargestellt. Alle wirken sehr lebendig. Daneben steht die magische Burg."

Luliang ist aber auch die Wiege der Cuan-Kultur. Vielen Chinesen ist der Begriff "Cuan-Kultur" nicht geläufig. Unter dem Oberbegriff Cuan wurden die im Nordosten Yunnans lebenden ethnischen Minderheiten vor 1.300 Jahren zusammengefasst. Heute vermitteln nur noch historische Dokumente und eine große Stele in Luliang die Geschichte und die Kultur der Cuan-Menschen. Auf der Stele "Cuan-Long-Yan" wird die Geschichte der ethnischen Gruppen in neun Teilen erzählt. Aber auch für Experten für chinesische Kalligraphie ist die Stele äußerst interessant. Sie liefert aufschlussreiche Informationen über die Entwicklung der chinesischen Schriftzeichen von der Kanzleischrift zur Normalschrift.

Wer noch Zeit hat, sollte nach der Besichtigung der alten Stele unbedingt den Dajue-Tempel besuchen.

Laut historischen Dokumenten wurde der Dajue-Tempel, der auch Tempel des großen Erwachens genannt wird, in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, also in der Zeit der Ming-Dynastie, erbaut. Der Leiter des lokalen Denkmalschutzamts Wang Hongbin erklärt:

"Der Tempel des großen Erwachens steht unter Denkmalschutz. In diesem Tempel wird zum einen dem Konfuzianismus gehuldigt, es werden aber auch taoistische und buddhistische Gottheiten angebetet. Die Architektur des Tempels enthält viele Elemente, die den verschiedenen Kulturen in Yunnan entstammen. Es ist ein spannender Kulturen-Mix aus zentralchinesischen Elementen, die aus dem Einzugsgebiet des Gelben-Flusses stammen, und aus Elementen aus Südostasien und Tibet."

In Luliang verzaubert den Besucher darüber hinaus noch die Pracht von unzähligen Lotusblüten auf einem großen Teich. Die Gartenanlage, in der sich der Teich befindet, heißt Baishuitang. Dazu die stellvertretende Leiterin des lokalen Tourismusamts Luo Yuanmei:

"In der letzten Zeit besuchen immer mehr Touristen den Lotusteich. Vor allem Touristen aus Südostasien kommen gerne hierher. Für uns ist es eine gute Entwicklung, dass der Lotusteich bei Reisenden so beliebt wird. Dadurch kommt der Tourismus in unserem Kreis in Schwung und der Umweltschutz erhält immer mehr Beachtung. Außerdem verschönt der Teich unsere Heimat."

Reisetips:

Luliang liegt 130 Kilometer von der Stadt Kunming, der Provinzhauptstadt von Yunnan, entfernt. Am Hauptbahnhof von Kunming fahren Überlandbusse nach Luliang ab. Die Busse passieren Shilin, den berühmten Steinwald. Wer genügend Zeit hat, kann hier einen Zwischenstopp einlegen. Shilin ist noch etwa 40 Kilometer von Luliang entfernt. In Luliang gibt es unzählige kulinarische Spezialitäten, wir empfehlen Ihnen, die Reisnudeln unbedingt zu probieren.

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