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Lasst Idealen Flügel wachsen - Nationale Oberschule in Liuzhou in Guangxi
   2007-02-27 13:16:03    Seite drucken   cri

Das südchinesische Autonome Gebiet der Zhuang-Nationalität Guangxi ist ein Gebiet, in dem viele Minderheiten leben. Hier wohnen Angehörige der Zhuang-, der Miao- und der Yao-Nationalität Tür an Tür. In Liuzhou, im Zentrum von Guangxi, gibt es eine landesweit vorbildliche Oberschule. Seit 1991 werden von dieser Oberschule mehr Absolventen als von irgendeiner anderen Oberschule in Guangxi von der berühmten chinesischen Qinghua Universität aufgenommen. Wie diese Oberschule mit mehrheitlich armen Studenten aus den Dörfern der nationalen Minderheiten so ausgezeichnete Leistungen erzielen kann, hat unser Reporter in der nationalen Oberschule in Liuzhou erfahren.

Die nationale Oberschule in Liuzhou ist 1980 gegründet worden. Heute gibt es 52 Klassen mit über 3.000 Schülern. 70 Prozent der Schüler sind Angehörige der Zhuang-, Miao-, Yao-, Tong- oder Gelao-Nationalität und kommen aus weit abgelegenen Gebieten. Der Schulleiter Hou sagt,

"Bei der Gründung dieser Oberschule wurde das Ziel genau festgelegt. Der Schwerpunkt unserer Schule soll auf der Förderung der Begabungen der Angehörigen der nationalen Minderheiten liegen. Besonders das Bildungsrecht für arme Schüler der nationalen Minderheiten soll gewährleistet werden. Deshalb wurden auch besondere Aufnahmebedingungen für Schüler aus Familien der nationalen Minderheiten ausgearbeitet."

Vor der Gründung der nationalen Oberschule in Liuzhou war es so, dass in vielen abgelegenen Berggebieten Menschen von Generation zu Generation nicht studieren konnten. Heute studieren aus manchen Familien sogar mehrere Kinder. Wei Dangui ist heute Lehrerin. Sie kommt aus einem Dorf der Zhuang-Nationalität und war die erste und einzige Studentin aus ihrem kleinen Dorf. Heut unterrichtet sie Englisch an der nationalen Oberschule in Liuzhou. Im vergangenen Jahr hat sie noch eine Zusatzausbildung in Erziehungswissenschaften erfolgreich abgeschlossen. Jetzt hofft sie, dass noch mehr Kinder aus den unwegsamen Bergregionen Studenten werden, damit sie ebenfalls zur Entwicklung ihrer Heimat beitragen können.

Die sechzehnjährige Pan Xiaoyu ist Schülerin in der zweiten Klasse der Oberschule. Sie sagt zu unserem Reporter:

"Mein Heimatdorf liegt in einem kleinen Berggebiet. Die Bewohner bei uns sind sehr arm. Nur wenige aus meinem Dorf schaffen es, an der Oberschule aufgenommen zu werden. Als ich die Prüfung gemacht habe, war ich die einzige, die von der Oberschule aufgenommen wurde. Da ich aus einem abgelegenen armen Berggebiet komme, ist meine Grundlage relativ schlecht. Aber die Lehrer hier sind sehr hilfsbereit, haben sich richtig um mich gekümmert. Deshalb habe ich schnelle Fortschritte gemacht."

Die rückständigen Arbeitsmethoden und die territoriale Abgeschlossenheit ließ die Bewohner der abgelegenen Bergregionen zu introvertierten Menschen werden. Das gilt auch für die dortigen Schüler. Viele von ihnen fühlen sich minderwertig und sind deswegen zurückhaltend, beinahe ein wenig menschenscheu und sehr schweigsam. In der nationalen Oberschule in Liuzhou gibt es sehr viele Schüler wie Pan Xiaoyu, die sich für minderwertig halten, weil sie aus einer rückständigen Gegend stammen. Um dem entgegenzuwirken haben die Lehrer dieser Schule die typischen Lerncharaktere und psychologischen Merkmale der Minderheiten-Schüler studiert und eine wissenschaftliche Lehrmethode entwickelt. Der Lehrer für Sprache und Literatur Lu Mingzhong sagt, er komme auch aus dem Berggebiet und kenne die Erfahrungen und Gedanken der Schüler gut. Er sagt:

"Ich habe einmal eine Wandzeitung herausgegeben, um gezielt über Armut zu reden. Armut ist keine Schwäche, kein Fehler eines Menschen. Armut und ein hartes Leben bringt einem ehr den Schwung, dann eröffnen sich die Perspektiven. Davon sind die Schüler sehr stark begeistert."

Lehrer Lu sagt, die Schüler der Minderheiten seien relativ verschlossen und introvertiert. Sein Arbeitsschwerpunkt sei daher, ihnen zu einer positiven Lebensanschauung zu verhelfen und ihnen die Integration in das Leben in einer Großstadt zu ermöglichen. Die Schüler sollen sich möglichst schnell an das moderne städtische Leben anpassen und Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Mitmenschen lernen. Andererseits sollen die Lehrer die Schüler auch dabei unterstützen, ihren Reichtum, den eigenen schlichten Arbeitsstil, zu bewahren.

Liao Jiajia ist ein Schüler der dritten Klasse der Oberschule, er ist Angehöriger der Zhuang-Nationalität. Er findet, dass Lehrer Lu Mingzhong ein guter Lehrer ist.

"Jeder Lehrer unserer Klasse hat seine eigene Persönlichkeit. Zum Beispiel ist unser Literaturlehrer Lu Mingzhong, finde ich, sehr talentiert. Die Literaturklasse ist für mich immer sehr interessant, weil er den trockenen Stoff interessant und packend aufbereitet. Sein Unterricht ist sehr lebendig und die Stimmung in seinen Stunden ist immer gut."

Die meisten Schüler der nationalen Oberschule in Liuzhou kommen aus Berggebieten und Dörfern mit bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen. Der Besuch der Oberschule hilft ihnen auf verschiedenen Wegen, die Schwierigkeiten im Leben zu meistern.

Die Heimat von Liao Jiajia ist ein armer Kreis, 120 Kilometer von der Schule entfernt. Deshalb kann er nur in den Ferien nach Hause fahren, für einen Wochenendbesuch ist es zu weit. Er sagt:

"Sobald wir Schüler der nationalen Minderheiten in die Schule gehen, erhalten wir Lebensmittel und andere wichtige Artikel für den Alltag, zum Beispiel Bettwäsche. Jeden Monat erhalten wir auch eine festgelegte Summe als Taschengeld."

Liao Jiajia sagt uns noch, er habe gute Leistungen in seiner Klasse. Sein Ziel ist, von der erstklassigen Tsinghua Universität aufgenommen zu werden. Selbstsicher ist er ja auch, wir wünschen ihm Glück.

Die nationale Oberschule im Gebiet Liuzhou bietet ihren Schülern ein Computernetzwerk und neue Unterrichtsmethoden. Die Lehrer können das Schulnetzwerk und die modernen Methoden und Geräte für ihren Unterricht nutzen. An den Schulcomputern wird hart gearbeitet und eifrig gelernt. Die Computer der Schule sind mit dem Internet und einem Netzwerk für Fernausbildung verbunden. Die Schüler können so gemeinsam neue Kenntnisse erwerben und noch mehr Informationen erhalten. Dadurch können die Schüler selbständig und aktiv lernen.

Wissen ist Vermögen, Kraft und oft der einzige Weg, um die Rückständigkeit in den armen Gegenden zu überwinden und das Schicksal der jungen Menschen zu verändern. Durch den Einsatz der Lehrer an der nationalen Oberschule in Liuzhou ist das Lebensideal der Kinder aus den armen Gegenden beflügelt worden.

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