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Qinghai geht erfolgreich gegen Armut vor
   2007-02-26 16:21:05    Seite drucken   cri

Die Provinz Qinghai befindet sich auf dem Qinghai- Tibet-Plateau. Trotz der reichhaltigen Naturressourcen ist die Provinz aber nur dünn besiedelt und daher auch recht rückständig, was die Wirtschaft und die Verkehrsinfrastruktur betrifft. Seit Jahren strebt die Provinzregierung an, anhand der Entwicklung industrialisierter Landwirtschaft der Armut der dort ansässigen Bevölkerung zu begegnen.

Unmittelbar nach Beginn der Reform- und Öffnungspolitik Ende der 70er Jahre hatte die Agrarwirtschaft einschließlich der Viehzucht eine schnelle Entwicklung verzeichnet. Dennoch ist wegen der schlechten Naturbedingungen und mangelnden Infrastruktur die Armut der Bauern und Hirten in einigen Regionen seitdem immer noch auffallend groß. In der Provinz gibt es mehr als 2.400 so genannte Armutsdörfer mit 1,19 Millionen Dorfbewohnern. Dazu sagt Song Weizhen, Vize-Direktor des Büros für Armutsbekämpfung in der Provinz Qinghai:

"Armut ist hauptsächlich in den abgelegten Regionen anzutreffen. Da die betreffenden Dörfer sehr weit verstreut liegen, stößt unsere Hilfsarbeit auf große Schwierigkeiten. Außerdem sind die meisten armen Menschen unserer Provinz Angehörige der dort lebenden nationalen Minderheiten."

Seit jeher leben die ärmeren Bauern überwiegend von der Feldarbeit. Ein Beispiel bilden die Einwohner des Dorfes Fanshen, deren Lebensunterhalt lediglich auf den Anbau von Raps, Weizen und Kartoffeln angewiesen ist. Sollte die Gegend von Naturkatastrophen heimgesucht werden, würde das Leben noch sehr viel schwerer. Deshalb wandern viele Bauern in die Städte, um dort Arbeit zu finden. Im Dorf verbleiben nur ältere Menschen und Kinder.

Jia Yongchun ist Leiter der Abteilung für Armutsbekämpfung beim Landkreis Ping'an in der Provinz Qinghai, dem das Dorf Fanshen untersteht:

"73 der insgesamt 111 Dörfer unseres Landkreises sind Armutsdörfer. 13 dieser Dörfer zählen zu den unterentwickeltsten Ortschaften Chinas."

Um das Armutsproblem effektiv in den Griff zu bekommen und die Armut auf dem Land gründlich zu beseitigen, hat die Provinzregierung beschlossen, sich auf gezielte Maßnahmen zu konzentrieren, die Hilfe zur Selbsthilfe vorsehen. Konkret geht es darum, die Verarbeitung der agrarwirtschaftlichen Produkte tatkräftig zu entwickeln. So wurden in den vergangenen Jahren in zahlreichen Armutsregionen Betriebe für die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte eingerichtet, die eine Vielzahl von Bauern und Hirten beschäftigen.

Das Dorf Wanzi hat sich mittlerweile wegen der Herstellung tibetischer Wolldecken einen Namen gemacht. Nach Angaben von Wei Zhanyun, dem Leiter der dortigen Weberei, hat seine Firma Bäuerinnen des Dorfes angestellt:

"Wir haben zurzeit insgesamt 40 Weberinnen beschäftigt. Eine Weberin verdient pro Jahr 3000 bis 4000 Yuan RMB."

Die Weberei ist nur ein Beispiel der bislang erfolgreichen Maßnahmen, die die Provinz Qinghai anhand der Entwicklung der Verarbeitungsindustrie auf dem Land erzielt hat. Die Regierungen aller Ebenen streben danach, die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte flächendeckend in den Armutsdörfern zu verbreiten. Zur Produkt-Palette gehören vor allem Milchprodukte und Textilien. Mittlerweile gelang es der Provinzregierung, provinzweit eine Kette der Verarbeitungsindustrie auf dem Lande zu etablieren, die auf die Beseitigung von Armut abzielt. Die Produkte werden nicht nur auf dem inländischen Markt abgesetzt, sondern darüber hinaus auch auf den Weltmarkt gebracht. Die vorerst im Dorf Wanzi angefertigte tibetische Wolldecke ist ein Beispiel dafür. Zahlreiche Webereien sind inzwischen in der Region entstanden, die mittlerweile 1.600 Bauern und Hirten beschäftigen und jährlich Produkte im Wert von einer Million US-Dollar exportieren.

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