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Enshi-Modell - Hoffnung für arme Bauern
   2007-02-16 15:11:04    Seite drucken   cri

Enshi ist ein autonomer Kreis in der zentralchinesischen Provinz Hubei, hier leben viele Angehörige der Tujia- und der Miao-Nationalität. Vor dem Jahr 2000 gehörte der Bergkreis zu den ärmsten Kreisen Chinas. Doch das Jahr 2000 brachte die Wende, als ein neues Modell für den Aufbau einer Öko-Landwirtschaft im Kreis eingeführt wurde. Das erfolgreiche Modell hat vom chinesischen Landwirtschaftsministerium den Namen Enshi-Modell erhalten.

Als unsere Reporter die Familie von Sun Weisong besuchen, kocht der Bauer gerade das Mittagsessen. Er sagt, seine Familie sei jetzt in die Biogas-Ära eingetreten, sie hätten einen Biogasherd, Biogaslampen, einen Biogas-Kochtopf sowie Biogas-Warmwasserbereiter. Das Leben der Bauern in Enshi ist heute eng mit Biogas verbunden. Die Biogastechnik konnte hier im Zusammenhang mit dem Streben nach höheren Einkommen der Bauern und nach einer schnelleren Entwicklung reibungslos eingeführt werden.

Der Kreisvorsteher Zhou Xianwang teilt mit, inzwischen habe man im ganzen Kreis 310.000 Biogasgruben angelegt. Diese Biogasgruben können über eine Milliarde Yuan RMB erwirtschaften. Außerdem können die Bauern dank der Biogasgrube jedes Jahr mindestens 100 Yuan einsparen, und von dem Geld zum Beispiel Düngemittel, Pflanzenschutzmittel oder Schädlingsbekämpfungsmittel einkaufen. Damit können die Ausgaben aller Bauern für die Agrarproduktion jährlich um 31 Millionen Yuan gesenkt werden.

Da der Kreis in einer Bergregion liegt, ist die Entwicklung der lokalen Wirtschaft weit zurückgeblieben. Um die ökologische Umwelt zu schützen, die landwirtschaftliche Infrastruktur und die Produktions- und Lebensbedingungen der Bauern zu bessern, beschloss die Kreisverwaltung im Jahr 2000, Biogas einzuführen und auf dieser Basis eine biologische und umweltfreundliche Heimat für alle Bewohner aufzubauen.

Mittlerweile sind die lokale Wasserversorgung und auch die Straßenverbindungen deutlich verbessert worden. Durch die Anwendung von sauberen Energien wie Biogas und Solarenergie hat sich das Erscheinungsbild der Dörfer heute gänzlich verändert. Ein weiterer Schritt zum Aufbau der biologischen Heimat ist, hocheffiziente Agrarwirtschaftszonen einzurichten. Verschiedene Anbaugebiete für Nutzpflanzen, Wald- und Obstbäume werden eines nach dem anderen angelegt. In den für die Anwendung von Biogas geeigneten Gebieten verfügen 44 Prozent aller Bauernhaushalte über eine eigene Biogasgrube. Durch das hier produzierte Biogas können jährlich 133.000 Hektar Waldbäume vom Abholzen verschont werden.

Inzwischen haben 88 Dörfer im ganzen autonomen Kreis Enshi Verkehrsverbindung mit der Außenwelt. Alle Dörfer sind 100-prozentig mit Strom versorgt. Das Problem der Telekommunikation ist auch gelöst worden. Bauern in 90 Prozent der Dörfer können nun Rundfunkprogramme hören oder sich Fernsehsendungen anschauen. Das Problem der Trinkwasserversorgung für 510.000 Dorfbewohner ist inzwischen auch gelöst. Dank der Projekte zum Schutz der Naturwälder und zur Aufforstung auf ehemaligen Ackerflächen ist eine 1.200 Quadratkilometer große, zuvor von Bodenerosion bedrohte Fläche saniert worden.

Auf den Bergterrassen des Dorfes Denglongba können das ganze Jahr über Teeblätter gepflückt werden. Die Bäuerin Zhang Fangzhen sagt, allein der Teeanbau habe ihrer vierköpfigen Familie jährlich einen Nettogewinn von beinahe 30.000 Yuan RMB gebracht. In der Freizeit beschäftigt sich ihr Mann zudem auch mit dem Transport von Waren und Gütern. Hier verdient er jährlich noch einmal 20.000 Yuan RMB dazu.

Statistiken zufolge erzielt der lokale Teeanbau pro Jahr einen Umsatz in Höhe von 700 Millionen Yuan RMB. Wirtschaftlichen Erfolg versprechen zudem die nahezu 200.000 Hektar Nutzwald sowie knapp 66.000 Hektar Getreidefarmen und an Anbaugebiete für traditionelle chinesische Heilkräuter.

Der Kreis Enshi ist heute zu 67 Prozent mit Wald bedeckt und die ortsansässigen Bauern können sich über die neue umweltfreundliche Gestaltung ihrer Heimat freuen.

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