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Jilin: Elektronik-Innovationen bei chinesischen Automobilherstellern
   2007-02-16 15:04:32    Seite drucken   cri

In der nordostchinesischen Provinz Jilin ist der Bau von Kraftfahrzeugen eine Industriebranche mit langer Tradition. Das erste Kraftfahrzeug der Marke Jiefang verließ bereits im Jahre 1956 hier die Produktionshalle. Es wurde vom Ersten Automobilwerk FAW in Changchun produziert. Aber lange Zeit war die Elektronik der hier gebauten Kraftfahrzeuge, auch als Gehirn des Kraftfahrzeugs bezeichnet, von Importen aus dem Ausland abhängig. In den vergangenen Jahren hat sich die Situation in der Automobilindustrie und auch in der Optikelektronik in der Provinz Jilin jedoch grundlegend geändert. Heute können die Automobilhersteller in Jilin stolz darauf sein, dass ihre Produkte mit eigener Elektronik ausgerüstet sind.

Mitarbeiter der FAW-Gruppe haben unseren Reportern eine Anlage für die Fehlerdiagnose bei Kraftfahrzeugen vorgeführt. Es handelt sich um ein neues elektronisches Diagnosesystem für Kraftfahrzeuge, dessen Kern Optikelektronik und Informationstechnik bilden, es ist eine Art Diagnosearzt für Kraftfahrzeuge. Wenn ein Fahrzeug mit einem Defekt in die Werkstatt kommt, braucht diese Diagnose-Anlage nur mit dem Anschluss im Auto verbunden zu werden und innerhalb weniger Sekunden werden die benötigten Informationen auf der Anlage angezeigt.

Zhao Xiaoguo, Assistent des Generalmanagers der Firma Qiming in der FAW-Gruppe, erklärt uns dazu:

"Mit diesem Apparat können wir den Fehlerpunkt ganz genau lokalisieren. Damit wird bereits beim Wartungsdienst deutlich Zeit gespart. Früher dauerte der Werkstattaufenthalt bei einer Routine-Wartung sieben Tage, heute aber nur drei Stunden."

Der Apparat zur Fehlerdiagnose wird gemeinsam mit dem Elektronik-Kontrollsystem für Motoren und dem Elektronik-Kontrollsystem für die Karosserie oft als Gehirn des Kraftfahrzeuges bezeichnet. Die Produktionskosten für das Elektronik-System eines ausländischen Kraftfahrzeuges machen oft mehr als 20 Prozent der gesamten Herstellungskosten aus. Automobilelektronik ist heute zu einer Schlüsseltechnologie im Wettbewerb zwischen Automobilherstellern geworden. Bis zum Jahr 2000 gab es in der Automobilelektronik bei den Autobauern in Jilin eine technische Lücke, alle einschlägigen Produkte mussten damals aus dem Ausland importiert werden.

Zum einen beklagte man sich über mangelnde Entwicklung der Kerntechnologien in der Automobilelektronik, zum anderen waren die Forschungen zahlreicher Forschungsinstitute in Changchun, das selber als Wiege der modernen chinesischen Optik bekannt ist, jahrelang auf Eis gelegt worden. Bereits erzielte Ergebnisse waren in der Versenkung verschwunden. Aufgrund langjähriger Branchenkarrieren konnten diese Forschungsergebnisse längst keine Anwendung in der Automobilindustrie finden. Um chinesische Kraftfahrzeuge auch mit chinesischen Gehirnen ausrüsten zu können, ist seit 2000 ein gemeinsamer Entwicklungsplan für die Automobil- und Optikelektronikbranche der Provinz Jilin ins Leben gerufen worden. Eine Vielzahl von Betrieben hat gemeinsam mit der Jilin-Universität und dem CAS-Institut für Optik und Feingeräte in Changchun wissenschaftliche Labors eingerichtet. Innerhalb von nur fünf Jahren haben sie mehr als 40 Produkte im Bereich der Automobilelektronik entwickelt, an denen sie die Patentrechte innehaben. In der Stadt Changchun hat die neue Branche mit Automobilelektronik als Kernprodukt bereits Gestalt angenommen.

Li Jun ist Leiter des Technikzentrums der FAW-Gruppe in Changchun. Er sagt:

"Nehmen wir das Gerät zur elektronischen Kontrolle für die europäische Emissionsnorm Euro III als Beispiel, so können wir sagen, das von uns selbst entwickelte Gerät kann im Vergleich zu den importierten die Kosten um 20 bis 40 Prozent senken."

Wie das elfte Fünfjahresprogramm vorsieht, sollen bis zum Jahr 2010 in den insgesamt zwei Millionen FAW-Kraftfahrzeugen eine Million der eingebauten Geräte einheimische Markenprodukte sein. Bis dahin wird die Nachfrage auf dem Markt für automobilelektronische Produkte voraussichtlich einem Wert von 50 Milliarden Yuan RMB entsprechen. Immer mehr chinesische Kraftfahrzeuge werden in Zukunft mit chinesischen Gehirnen ausgerüstet werden.

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