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Das Frühlingsfest in China
   2007-02-14 16:21:17    Seite drucken   cri
Seit mehr als 2.000 Jahren gilt nach dem chinesischen Mondkalender das Frühlingsfest als der chinesische Neujahrstag. Der chinesische Neujahrstag wird am 1. Tag des 1. Monats nach dem chinesischen Mondkalender gefeiert, hat also nichts mit dem Neujahrstag 1. Januar nach dem gregorianischen Kalender zu tun. "Frühlingsfest" wird dieses Fest genannt, weil danach die Frühjahrsbestellung auf dem Lande beginnt.

Das Frühlingsfest ist ein traditionelles Fest Chinas und das wichtigste Fest für alle Chinesen. Das Frühlingsfest kann eine Geschichte von Tausenden von Jahren aufweisen. Es ist traditionell eigentlich ein landwirtschaftliches Fest, um die Ernte des vergangenen Jahres zu feiern und um eine weitere reiche Ernte im kommenden Jahr zu erhoffen. Die reiche Ernte und günstiges Wetter für den Ackerbau sind normalerweise Themen des Frühlingsfestes. Das chinesische Schriftzeichen für das Fest Nian, in deutsch "Jahr", ist Tausende Jahre alt und sieht aus, als wenn ein Mann eine Hirseähre in der Hand hält.

Zur Feier dieses Festes werden jedem Arbeitnehmer drei Urlaubstage gesetzlich gewährt. Ab dem 23. Tag des 12. Monats nach dem Mondkalender widmen die Chinesen sich nur noch den Vorbereitungen für dieses Fest. In den Tagen davor putzt man die Wohnung und macht alles Geschirr blitzeblank. Das bedeutet in China: Den Staub des alten Jahres entfernen und das neue Jahr willkommen heißen.

Wohnung und Geschirr sind rein, jetzt kommt das Essen an die Reihe. Es ist wichtig, dass bei diesem Essen die Familie möglichst komplett ist. So heißt dieses Essen denn auch "Tuanyuan Fan", "Essen im ganzen Familienkreis". In Nordchina isst die ganze Familie gewöhnlich "Jiaozi", eine Art Maultasche mit Fleischfüllung, was das Ende des alten und das Kommen des neuen Jahres bedeutet. In Südchina bevorzugt man "Tangyuan", Klöße aus Klebreis, die ein Symbol für das Zusammenkommen der ganzen Familie darstellen.

Anläßlich des Frühlingsfestes wird deshalb sehr viel gereist, weil Familienangehörige vielleicht in anderen Städten leben und arbeiten und in den Verwandtenkreis zurückkehren. Der Verkehr, ob in der Luft, auf der Schiene oder Straße, ist dann immer wahnsinnig überlastet. Das Essen findet in fröhlicher Atmosphäre mit Musik, Fernsehen und Unterhaltung statt.

Die Chinesen legen großen Wert auf den Silvesterabend, er ist etwa zu vergleichen mit dem Heiligen Abend in Europa. Die Wohnung wird bunt dekoriert. Nach altem Brauch hängen die Chinesen Türspruchbänder auf. Sie sind aus rotem Papier, auf das in schwarzer Schrift jede Menge Glückwünsche geschrieben werden. Außerdem werden in den Wohnungen Neujahrsbilder aufgehängt, die oft eine symbolische Bedeutung haben. Ein dickes Kind auf einem Fisch zum Beispiel bedeutet ein Jahr guter Ernte. Um Mitternacht geht man dann auf die Straße und begrüßt das neue Jahr mit viel Feuerwerk und Tanz. In einigen Großstädten ist das Feuerwerk inzwischen wegen der Sicherheit der Menschen nur in bestimmen Gebieten erlaubt. Andere Chinesen sitzen zusammen und spielen Karten oder erzählen sich Geschichten, keiner geht ins Bett. Das hat eine lange Tradition. Die Chinesen sprechen von "Shousui", auf deutsch "Die letzte Nacht des Jahres wird durchgewacht". Sie verbinden damit eine symbolhafte Bedeutung. Es heißt, wer in dieser Nacht nicht schläft, hat ein langes Leben.

Am ersten Tag des neuen Jahres besuchen die Chinesen ihre Verwandtschaft, Freunde und Bekannte. Dabei ist es da und dort üblich, Geschenke auszutauschen. Immer mehr Chinesen unternehmen jetzt auch Reisen in andere Landesteile oder gar ins Ausland. In einzelnen Regionen Chinas sind darüber hinaus viele interessante Sitten und Gebräuche zum Frühlingsfest erhalten geblieben.

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