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Hakka-Wohnbauten, eine besondere Art der Architektur Chinas
   2007-02-13 16:30:48    Seite drucken   cri
In den Kreisen Yongding, Nanjing, Heping, Zhangpu, Zhao'an und Hua'an im gebirgigen Westen und Süden der Provinz Fujian gibt es viele eindrucksvolle alte Hakka-Wohnbauten. Sie haben die Aufmerksamkeit chinesischer und ausländischer Experten und Touristen auf sich gelenkt. Die Burgförmigen Rundbauten sind dabei besonders auffällig.

Die Hakka-Wohnbauten sind einfache Holzkonstruktionen, deren Außenwände aus Erde, Sandstein und Kalk sowie Bambus- und Holzplatten zusammengerammt wurden. Vor mehr als 1000 Jahren mussten zahlreiche am Mittellauf des Gelben Flusses lebende Bauern wegen der Kriegswirren nach Fujian, Jiangxi und Guangdong übersiedeln. Diese Bauern wurden von der örtlichen Bevölkerung Hakka (Gäste) genannt. Anfangs konnten sich die Hakka nur Strohhütten bauen, die aber allmählich Holzbauten Platz machten. Zu jener Zeit wurden die zerstreut wohnenden Hakka oft von Räubern überfallen. So bauten sie zum Schutz vor Räubern mehrstöckige Gruppenwohnungen. In der Qing-Zeit (1644 - 1911) gab es in diesem Gebirgsgebiet viele reiche Tabakhändler und Gelehrte, die nach dem Bestehen der kaiserlichen Prüfungen hohe Beamte der Qing-Regierung geworden waren. Diese Tabakhändler und Beamte konnten es sich leisten, Bauwerke im großem Stil zu errichten. Heute sind im Kreis Yongding zum Beispiel über 20 000 Hakka-Bauten erhalten.

Wichtige Eigenschaften der Hakka-Bauten sind die sorgfältige Ausführung und die beeindruckende Größe. Chengqilou, der größte Rundbau dieser Art im Kreis Yongding, wurde während der Regierungsperiode des Qing-Kaisers Kang Xi (1662 - 1722) errichtet. Der außen hohe und innen niedrige Baukomplex besteht aus vier Ringen. Der äußerste Ring hat einen Umfang von 229,34 m und eine Höhe von 12,4 m und enthält 288 Räumlichkeiten. Das Erdgeschoss dient als Küche und Esszimmer. Der erste Stock birgt die Vorräte an Getreide. Die weiteren zwei Stockwerke teilen sich in Wohnräume. Der zweite Ring bildet ein einstöckiges Gebäude mit 80 Zimmern. Der dritte Ring ist ein Fachhaus mit insgesamt 32 Zimmern. Der vierte Ring in der Mitte des Rundbaus besteht aus einer großen Halle, wo Zeremonien und Versammlungen des Clans stattfanden. In diesem Rundbau haben einst maximal 80 Familien mit 600 Personen gewohnt. Das Zhencheng-Bauwerk, ein weiterer Rundbau in Yongding, zeichnet sich durch seine Pracht aus. Feuerschutzwände teilen das Gebäude in einzelne Wohnungen. Dem Gebäude wurden eine Gartenanlage und eine Schule zugeordnet. Die Räume wurden prächtig bemalt und mit Schnitzereien verziert. Darüber hinaus gibt es im Yongding auch viele viereckige Hakka-Bauten, die bekanntesten davon sind die Gebäude Yijinglou, Dafudi und Yonglongchang.

Zu den Vorzügen der Hakka-Bauten gehören die gute Belüftung und Belichtung sowie eine gewisse Sicherheit vor Räubern. Die meisten der heute noch gut erhaltenen Hakka-Bauten stammen aus der Qing-Zeit. Der älteste davon ist Dalousha mit einer Geschichte von einem Jahrtausend. Die Baukunst der Hakka in Yongding ist ein kostbares Erbe der klassischen chinesischen Architektur. Nachdem ein UNESCO-Vertreter die Hakka-Wohnungen gesehen hatte, meinte er: "Das sind märchenhafte bäuerliche Bauten, einzigartig in der Welt!"

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