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Batik der Miao-Nationalität der Provinz Guizhou
   2007-02-12 11:00:14    cri
Das Batiken hat als Färbeverfahren für Stoffe in China eine lange Tradition. Der historischen Überlieferung zufolge haben die nationalen Minderheiten Miao, Yao und Buyi in der Provinz Guizhou schon in der Han-Zeit (206 v. Chr. - 220) dieses Textilfärbeverfahren unter Verwendung von Wachs beherrscht.

Das Batiken ist nicht sehr schwierig, und die dafür nötigen Materialien sind in den örtlichen Dörfern leicht zu finden. Auf einem weißen Baumwollstoff werden nach der darunterliegenden einfachen Skizze zuallererst die Umrisse des Musters mit einer Nadel nachgezogen, dann wird mit einem Bambusstift eine Wachslösung sorgfältig auf das Muster aufgetragen. Nachdem das gewünschte Muster entstanden ist, wird der Stoff verschiedene Male in eine mit Indigo gefüllte Wanne getaucht. Zum Schluß wird das Wachs mit siedendem Wasser abgewaschen, so dass die weiße Musterung auf dem blauen Stoff deutlich hervortritt. Die Muster sind je nach Volksgruppe und deren Standortverschieden. Meist stellen sie bei den Frauen beliebte Dinge der natürlichen Umwelt wie Blumen, Schmetterlinge, Geflügel und andere Tiere dar. Je nach dem Milieu der Nationalitäten und deren verschiedenartigen Bräuchen sind die Muster manchmal in feinen Linien symmetrisch gestaltet, manchmal in lebendigen, fließenden Zügen. Darin zeigt sich das künstlerische Geschick der Frauen aus verschiedenen Nationalitäten.

Über den Ursprung der Batik gibt es im Kreis Danzhai der Provinz Guizhou eine sehr interessante Geschichte. Vor langer, langer Zeit gab es im Kreis Danzhai ein schönes und kluges Miao-Mädchen. Sie war mit ihrer eintönigen Kleidung nicht zufrieden und dachte darüber nach, wie sie ihre Stoffe mit den Mustern von Blumen und Vögeln färben könnte. Eines Tages stieg sie auf einen Berg, wo sie an einem blühenden Strauch einschlief. Als sie aus den Schlaf erwachte, entdeckte sie auf ihrem Kleid viele Flecke von Honig und Wachs, die wahrscheinlich von Bienen hintergelassen worden waren. Sie ging bald in ihr Wohnhaus zurück und legte die Kleider in eine Farbwanne mit Indigofarbstoff., um die Kleider zu blau zu färben. Dann legte sie die gefärbten Kleider ins siedende Wasser. So entstand eine Batik. Heute dienen Batikstoffe in den nationalen Minderheiten der Provinz Guizhou als Blusen und Röcke, sowie als Bettdecken und Einschlagstücke. Besonders die Frauen der Miao- und Buyi-Nationalität haben in traditionellen Verfahren die verschiedensten herrlichen Muster geschaffen.

Nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahre 1949 konnte die individuelle handwerkliche Produktion der Batik dem Bedarf nicht mehr genügen. Mit der Unterstützung durch die örtlichen Regierungen wurden viele Batikfabriken errichtet. Durch Verbesserungen im Färbeverfahren bleiben die Muster genauso haltbar wie bei der handwerklichen Herstellung und bewahren ihre Lebendigkeit und künstlerische Eigenart. Durch die industrielle Herstellung wird nicht nur der Bedarf der nationalen Minderheiten in China gedeckt, auch im Ausland sind solche Fabrikate sehr gefragt.

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