Die chinesischen Provinzen Henan, Anhui und Hebei sind derzeit dabei, die Anwendung von neuen Energien zu verbreiten. Die lokalen Verwaltungen wollen erneuerbare Energien stärker einsetzen Wichtiger Schwerpunkt ist ein umweltfreundlicher "grüner" Motor, der die nachhaltige Entwicklung in der Region positiv beeinflussen soll.

Wenn in der Hochsaison die Aufkäufer von Mais in der Region um Nanyang Schlange stehen, können die Bauern der mittelchinesischen Provinz Henan ihren Mais zum gleichen Preis wie Weizen verkaufen. Weshalb Mais heute eine gleich hohe Stellung wie Weizen einnehmen kann, führen Experten vor allem darauf zurück, dass der Verbrauch von Äthanol und Stärkemehl enorm zugenommen hat.

Die Unternehmensgruppe Tianguan in Henan ist einer der wichtiger Äthanol-Lieferanten in China. Zhang Xiaoyang, Vorstandschef der Tianguan-Gruppe, sagt:

"Der Markt für umweltfreundliches Äthanolbenzin wächst ständig. Dementsprechend wächst auch der Bedarf an dessen Rohstoff, in diesem Fall Mais."

Für die Äthanolproduktion wird in erster Linie minderwertiges Getreide verwendet. Als einer der vier staatlichen Produktionsbetriebe Chinas für den Biobrennstoff Äthanol verbraucht die Tianguan-Gruppe jährlich über eine Millionen Tonnen Getreide, das nicht für den Verzehr geeignet ist. Zusätzlich muss sie noch rund 500.000 Tonnen Mais von Bauern einkaufen, um genügend umweltfreundliches Benzin für Kraftfahrzeuge in Städten produzieren zu können. Nicht nur die Provinz Henan, sondern auch die umliegenden Provinzen werden mit Äthanolbenzin aus Tianguan versorgt.

Während die ausgedehnte Verwendung von Äthanolbenzin zur Steigerung des Kaufpreises von Mais in Henan führt, verändert eine neue Technologie der Energiegewinnung aus Biomasse in der Provinz Anhui die Einsatzmöglichkeiten für Stroh.

In den Labors der chinesischen Universität für Wissenschaft und Technik ist es Wissenschaftlern und Forschern gelungen, eine Testanlage zu bauen, die pro Stunde aus 120 Kilogramm Strohhalmen Biodiesel erzeugen kann. Schätzungen zufolge soll Ende dieses Jahres mit der Serienproduktion von Biodiesel aus Strohhalmen in der neuen Industriezone Shushan in Hefei begonnen werden.

In der Provinz Anhui werden derzeit Betriebe angeregt, Forschungsprojekte zur eigenständigen Entwicklung von neuen Energien gemeinsam mit Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstitutionen durchzuführen. Dafür erhalten die Betriebe neben günstigen Investitionskrediten auch Steuerermäßigungen und Finanzzuschüsse. Kürzlich verließ in Anhui das erste Auto mit Wasserstoffantrieb die Fabrik. Das Auto, das kein Benzin, sondern nur Wasserstoff verbraucht, wurde vom Anhuier Autohersteller Chery gebaut.

Wang Kaiyu, Wissenschaftsrat der Akademie der Sozialwissenschaften in Anhui, sagt:

"Wir scheuen keine wissenschaftlich-technischen Mühen, um nach neuen Energiequellen zu forschen. Einerseits können Energieprobleme damit gelöst werden, andererseits wird die Umwelt geschützt."

In der nordchinesischen Provinz Hebei bilden die Schwer- und die Chemieindustrie die Hauptsäulen der Wirtschaft. Hier wird der Verbreitung und Anwendung von erneuerbaren Energien eine vorrangige Stellung eingeräumt.

Ein typisches Beispiel ist der Bau des Wohnviertels Qingxin Jiayuan in der Stadt Qinhuangdao. In Qingxin Jiayuan wurde die Anwendung von Solarenergie harmonisch in das Gebäudedesign integriert. Seit September 2006 profitieren in Qinhuangdao immer mehr Einwohner von einem Projekt zur umfassenden Verbreitung von Solar-Warmwasserbereitern. Die lokale Baubehörde hat zudem entsprechende technische Standards erarbeitet.

Der Pressesprecher des Zentrums für Wirtschaftsinformationen der Provinz Hebei, Hu Dongyuan, erklärt dazu:

"Um eine nachhaltige harmonische Entwicklung zu ermöglichen, müssen wir dem Umweltschutz und dem sparsamen Umgang mit Energie vorrangige Bedeutung einräumen. Durch finanzielle und politische Unterstützung und bei der Marktgestaltung kann die Verwaltung recht viel bewirken."