Die Idee stammt von Zheng Shan, Ärztin am Kinderkrankenhaus der Universität Fudan, die den Antrag auf der aktuellen Vollversammlung des Shanghaier Volkskongresses stellte. Die Ärztin verwies darauf, dass kranke Kinder vernachlässigt und vom Bildungssystem ausgeschlossen würden.

Der Antrag wurde unmittelbar im Anschluss an die Vorbringung von Shen Xiaoming, dem Leiter der Shanghaier Bildungskommission und ebenfalls Kinderarzt, genehmigt. Laut Shen, wird die Kommission Geldmittel aus dem Bildungsetat für die Einrichtung spezieller "Krankenhausschulen" und professioneller Lehrer, die den Unterricht auf den Stationen abhalten sollen, zur Verfügung stellen.

Darüber hinaus wird die Kommission 812 behinderten Kindern, die in diesem Jahr die Schule nicht besuchen können, eine Bildung im eigenen Zuhause ermöglichen. Genauere Angaben zu diesem Programm stehen noch aus.

Zheng erklärte, dass eine große Anzahl von Kindern wegen langwieriger, schwerer Krankheit auf Stationen leben muss. Ein Nierenleiden macht einen Krankenhausaufenthalt zwischen sechs Monaten und drei Jahren erforderlich.

Der schlechte Gesundheitszustand verhinderte bisher einen Schulbesuch dieser Kinder. Ohne den Besuch eines Unterrichts im Krankenhaus sehen die Kinder bevorzugt fern oder sie spielen.

"Ohne eine ordentliche Berufsausbildung können diese Kinder auch in der Zukunft nicht auf eigenen Beinen stehen", sagt Zheng.

Bereits im Jahr 1998 durften am Medizinischen Kinderzentrum in Shanghai ehrenamtliche Lehrer junge Patienten unterrichten. Doch das große Arbeitspensum, das mit der Organisation derartiger Schulklassen verbunden ist, ließ das Vorhaben der ehrenamtlich Tätigen und des Krankenhauses scheitern.