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Guangxi bemüht sich um wirtschaftliche Zusammenarbeit mit AESAN
   2007-02-07 15:54:44    Seite drucken   cri

Wir haben zuvor schon mal von der wirtschaftlichen Zusammenarbeit entlang der Beibu-Bucht gesprochen. In der Region rund um den halbgeschlossenen Meerbusen, umgeben von der chinesischen und vietnamesischen Küste sowie der chinesischen Inselprovinz Hainan, läuft die Wirtschaft derzeit auf vollen Touren und tendiert dazu, die Wachstumsraten des Perlfluss-Deltas und des Jangtse-Deltas einzuholen.

An der Küstenregion des südchinesischen Autonomen Gebiets der Zhuang- Nationalität Guangxi liegend, ist Qinzhou eine vergleichsweise junge Stadt und besitzt einen der wichtigen Seehäfen in Südwestchina. Die lokale Regierung ist dabei, eine moderne Logistikindustrie zu schaffen mit dem Ziel, Qinzhou zu einem Transit-Knotenpunkt für den Warenaustausch zwischen China und der ASEAN aufzubauen.

Auf dem neu gebauten Hafengelände sieht man täglich zahlreiche Frachtschiffe, die sich mit Be- und Entladen von Kohle und Erzprodukten beschäftigen. Dazu sagt Wang Delun, Vertreter der Stadtverwaltung Qinzhou:

"Die hier gelagerten Mangan- und Eisenerze sind alle aus den ASEAN-Ländern importiert. Wir sind in der Lage, Qinzhou zu einem Umschlagsterminal und Verarbeitungszentrum von importierten Erzen aufzubauen. Wir stellen sozusagen ein Bindeglied zwischen den Rohstoff-Quellen und dem Absatzmarkt dar. Davon zeugt ein starker Zustrom von Investitionen vieler großer Hüttenindustrieunternehmen in den letzten Jahren."

Wang Delun sagt, mit der ständigen Zunahme gehe auch die Importmenge einher, so dass die Umschlagskapazität des Hafens seine eigentliche Kapazität bereits übertroffen habe. Um diesen Widerspruch zu bewältigen, sind derzeit zwei neue Kais für Schiffe von Hunderttausend-Bruttoregistertonnen im Bau. Geplant sind zwei weitere Kais für Schiffe von Fünfzigtausend Bruttoregistertonnen.

Fangchenggang ist eine weitere erwähnenswerte Küstenstadt im Autonomen Gebiet Guangxi, in der seit Jahren der Grenzhandel mit der AESAN und vor allem mit Vietnam boomt. Zeng Lizhao ist Amtsleiter für die Verwaltung des dortigen Grenzhandels:

"Von Vietnam aus in unsere Stadt fahren Schiffe, beladen mit landwirtschaftlichen Produkten, Tee, mit Seeprodukten und grünen Bohnen. Im Gegenzug liefern wir Industrieprodukte einschließlich moderner Haushaltselektronik, Textilien und Baumaterial."

Zeng Lizhao sagt, zurzeit beschäftigen sich pro Tag mehr als 3.000 Geschäftsleute mit dem Grenzhandel in der Stadt Fangchenggang und der Ortschaft jenseits der Grenze, die dafür sorgen, dass täglich 150 bis 200 Tonnen Waren hin- und hertransportiert werden. Wegen der ständigen Zunahme der transportierten Güter und der sich bewegenden Menschenmenge überlegt man sich, neben der bereits überforderten Grenzbrücke eine neue Brücke zu bauen. Gespräche dafür finden bereits zwischen den Ortschaftsverwaltungen beider Länder statt. Geplant ist zudem der Umbau eines vorhandenen Grenzmarktes.

Im vergangenen Jahr hat die Regierung des chinesischen Autonomen Gebietes Guangxi damit begonnen, eine Wirtschaftszone am Golf der Beibu-Bucht zu errichten, von der neben der Provinzhauptstadt Nanning weitere Städte wie Fangchengang, Beihai, Qizhou, Yulin und Chongzuo partizipieren. Zudem wurde ein Konzept zum Aufbau einer großräumigen Zone für wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Vietnam, Thailand, Malaysia, Singapur, Indonesien, den Philippinen und Brunei vorgelegt.

Der Vizegouverneur des Autonomen Gebiets Guangxi Chen Wu sagt, die Schaffung einer großräumigen Zone für wirtschaftliche Zusammenarbeit soll ein Teil der geplanten Freihandelszone zwischen China und der ASEAN sein und die Kooperationsmöglichkeiten bereichern:

"Diese neue Konstellation dient dazu, die Kooperationen zwischen China und der ASEAN auszubauen und vor allem den Aufbau der Freihandelszone zwischen China und der ASEAN zu beschleunigen. Beide Seiten werden davon profitieren."

Laut Angaben von Chen Wu liegt der derzeitige Arbeitsschwerpunkt in erster Linie darin, den Hafenbau und den Ausbau bestehender Häfen in den Küstenstädten sowie den Straßenbau und die Modernisierung des Schienennetzes entlang der Beibu-Bucht voranzutreiben. Ziel sei es, einen wirtschaftlichen Korridor zwischen Nanning und Singapur zu etablieren. In der gesamten Region besteht ein großes Potential für wirtschaftliche Zusammenarbeit. In den Bereichen Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei ist China technisch überlegen, während Indonesien, Brunei, Vietnam und die Philippinen reich an Erzvorkommen sind, was dem Energiebedarf Chinas bei seinem schnellen Wirtschaftswachstum dienen kann.

Ein Plan der lokalen Regierung in Guangxi sieht vor, drei neue Autobahnen zu bauen, die das Landesinnere mit der Küste verbinden. In drei bis fünf Jahren sollen überdies die Eisenbahnen im gesamten Autonomen Gebiet umgebaut und an das Schienennetz der benachbarten ASEAN-Länder angeschlossen werden. Neben dem Infrastrukturaufbau sind viele Industrieprojekte in Vorbereitung oder bereits im Betrieb. Dazu gehören zum Beispiel Öl-Raffinerien, Wärme-Kraftwerke und die Stahlindustrie.

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